Viele kleine Vögel sollen in Wettern "Osterladekop" ertrunken sein
Jork: Das Wasser brachte den Tod

Stolz zeigen die Schwaneneltern auf der Wettern bei Osterladekop ihre Jungen. In diesem Jahr sind sie aber die einzigen, sagt Thomas M.* | Foto: ab
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  • Stolz zeigen die Schwaneneltern auf der Wettern bei Osterladekop ihre Jungen. In diesem Jahr sind sie aber die einzigen, sagt Thomas M.*
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ab. Jork-Ladekop. Es ist still auf den Wettern zwischen den Obstplantagen und der Straße "Osterladekop" in Jork. Dort, wo gewöhnlich um diese Jahreszeit Wasservögel ihren Nachwuchs präsentieren, ist nichts zu hören und zu sehen. Allein ein einziges Schwanenpärchen zeigt seine Jungen. "Die jungen Vögel sind alle ertrunken", berichtet ein WOCHENBLATT-Leser.* Er meint den Grund zu kennen: die plötzliche Flutung der Wettern.

Für gewöhnlich seien die kleinen Piepmätze um diese Jahreszeit über sein Grundstück gelaufen, aufgeregt tschilpend unterwegs mit der Mutter und den anderen Geschwisterchen. Darunter seien beispielsweise das grünfüßige Teichhuhn (Teichralle) und normale Enten. "Die ersten Küken schlüpfen zum Zeitpunkt des Blütenfestes. Dann hört und sieht man sie. In diesem Jahr - nichts."

Er selbst habe bereits kleine tote Vögel gefunden und vom Wasser hochgeschwemmte Nester oder lose Eier. "Auf dem Grundstück meiner Nachbarin ist sogar eine Vogelmutter mit ihren Jungen angespült worden, alle tot", erzählt der Leser bedrückt. Wahrscheinlich, so vermutet er, wollte die Mutter nicht von ihrem Nest heruntergehen und ihre Jungen alleine lassen.

Der Jorker ist sicher, den Grund für das Jungvogelsterben zu kennen: Damit die Regenrückhaltebecken für die Beregnung zum Frostschutz der Blüte gut gefüllt sind, flutet der Boden- und Wasserverband jedes Frühjahr die Wettern. "In diesem Jahr kam das Wasser sehr plötzlich in einem großen Schwung, nicht nach und nach. Innerhalb von Stunden war alles geflutet." Mindestens um 40 Zentimeter sei das Wasser abrupt angestiegen - zum Schaden der frisch geschlüpften Vogelküken. Denn Wasservögel nisten oft am Ufer, dicht an der Wasseroberfläche.

Sonst sei im Frühjahr immer alles "voll mit Nestern". Die sucht der WOCHENBLATT-Leser in diesem Jahr vergeblich. "Ich hoffe, dass sich das Drama nicht noch einmal wiederholt und der Boden- und Deichverband im nächsten Jahr bei einer Umweltorganisation wie dem NABU nachfragt, bevor die Wettern geflutet werden."  
"Das Wasserreservoir aufzufüllen, ist ein normales Prozedere", sagt Peter Köster vom Boden- und Wasserverband auf WOCHENBLATT-Nachfrage. "Aber wir mussten in diesem Jahr so viel beregnen wie seit zehn Jahren nicht mehr."

Nach einer Beregnungsphase, die bis zu 14 Stunden dauern kann, seien die Wettern leer. "Wenn dann schnell wieder Wasser für die nächste Beregnung zur Verfügung stehen und nachgefüllt werden muss, kann es sein, dass das Wasser in den Wettern um 35 Zentimeter ansteigt."

13.000 Hektar, von Königreicher Wettern bis Neuenschleuser Wettern, gehören zum Verband. In einer Beregnungsnacht werden dafür 40 Kubikmeter Wasser pro Hektar in der Stunde verbraucht.

Was den Wasserstand in den Wettern betreffe: Bei Starkregen steige das Wasser ebenfalls sehr schnell hoch an, auch da fordere die Natur ihre Opfer. "Soweit mir bekannt ist, können viele Wasservögel aber nach Verlust der Jungtiere eine zweite Brut ansetzen."

*Name der Redaktion bekannt.

Redakteur:

Alexandra Bisping

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