Petra Cordes fährt mit einer italienischen "Familienkutsche" bei den Niederelbe Classics mit
Lackiert in feurigem Rot - wie die Farbe der Liebe

Paul und Petra Cordes sind stolz auf ihr "Schätzchen"  Fotos: jd/privat
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jd. Jork-Königreich. Der Countdown für die Niederelbe-Classics läuft: Am kommenden Samstag, 13. Juli, fällt der Startschuss für die Oldtimer-Rallye. Bei diesem Motorsport-Event geht es aber nicht nur um den Sieg. Sehen und vor allem gesehen werden, heißt die Devise. Das gilt auch für die beiden italienischen Schönheiten, mit denen sich Paul und Petra Cordes aus Jork-Königreich auf die Piste begeben. Er geht mit einem Fiat 126 an den Start und sie sitzt hinterm Lenkrad einer automobilen Rarität: einem Fiat 850 T Familiare. In den schnuckeligen Kleinbus ist das Ehepaar Cordes geradezu verliebt. Dazu passt, dass die auf sieben Personen zugelassene Familienkutsche aus dem Jahr 1974 rot lackiert ist - der Farbe der Liebe.

"Wir waren auf Anhieb verknallt in das Auto", sagt Petra Cordes. Das war 2016. Da zählten wahrscheinlich eher die inneren Werte als äußere Schönheit. Denn ein Hingucker war der Wagen damals ganz und gar nicht. Der Fiat schlummerte beim Vorbesitzer in der Garage und wartete auf seine Instandsetzung. Das Innenleben war ausgebaut und nichts deutete darauf hin, dass das ursprünglich weiß lackierte Auto jemals in neuem Glanz erstrahlen wird.

Der Wagen war eigentlich zum Ausschlachten nach Deutschland verkauft worden. Davor war er ausgerechnet in Verona zugelassen, der Stadt von Romeo und Julia. Doch anders als bei Shakespeares Drama um eine tragische Liebe ist es beim Fiat Familiare zu einem Happy End gekommen. Für den glücklichen Ausgang der Liebesgeschichte sorgte vor allem Paul Cordes. Der Landmaschinenmechaniker-Meister nahm den Fiat in der Werkstatt seiner Firma in Jork-Königreich auseinander, um ihn von Grund auf zu restaurieren. Schließlich sollte die große Liebe nicht weiter rosten. Manche Dinge erforderten dabei starke Nerven und viel Geduld: "Die Innenausstattung war ja ausgebaut worden. Wieder den richtigen Platz für die einzelnen Teile zu finden, war wie bei einem Puzzlespiel", sagt Paul Cordes.

Rund ein Jahr werkelte Cordes an dem Fiat - immer nach Feierabend und an den Wochenenden. Über seine Arbeitszeit führte er genau Buch: "Ich bin auf 232 Stunden gekommen." Das entspricht 29 Arbeitstagen. Seine akribische Statistik hat einen Grund. Der Arbeitsaufwand fließt bei einem möglichen Schadensfall in das Wertgutachten für die Versicherung ein. Vieles ging Cordes schon aufgrund seiner beruflichen Fachkenntnisse leicht von der Hand. "Zur Verzweiflung brachte mich allerdings der Motor. Ich war kurz davor, aufzugeben."

Sollte es etwa doch nichts mit der neuen großen Liebe werden, nur weil der Motor Macken hatte? Nachdem sich trotz aller Versuche partout kein Öldruck erzeugen ließ, stellte sich die Erkenntnis ein: ein Austauschmotor muss her. Tatsächlich wurden die beiden Fiat-Begeisterten fündig, sodass der Mini-Bus jetzt von einem passenden 850-Kubikzentimeter-Motor angetrieben wird.

Ein Thema für sich waren die Behördengänge für die Zulassung. "Es gab keinerlei Papiere", berichtet Petra Cordes. Über den italienischen Automobilclub sei sie dann binnen zwei Wochen an sämtliche Daten der Erstbesitzer gelangt. "In Italien geht man mit dem Thema Datenschutz offenbar nicht so rigoros wie hierzulande um", wundert sich die Handwerkergattin.

Inzwischen hat das Ehepaar Cordes schon so manche Tour mit dem Familiare absolviert. Und auch als "Familienkutsche" wird er gern genutzt: "Unsere vier Enkel lieben die Ausflüge mit dem Wagen und sind stolz wie Oskar, wenn wir sie damit vom Kindergarten abholen." Bei der letzten Ausfahrt bereitete das feuerrote Mobil allerdings ein wenig Sorgen: Plötzlich stotterte und ruckelte der Motor. Das Problem war aber so schnell verschwunden, wie es aufgetaucht war.

"Das gehört eben dazu", meint Petra Cordes, "wenn man mit einer etwas eigensinnigen italienischen Diva unterwegs ist."

Quer durch den Landkreis

Die Niederelbe Classics finden mittlerweile zum zwölften Mal statt. Gestartet wird am Samstag, 13. Juli, um 9.01 Uhr beim Metropol in Stade-Ottenbeck. Auf einem Rundkurs geht es über Horneburg bis nach Hollenstedt im Nachbarkreis Harburg und dann über Buxtehude und den Lüheanleger zurück nach Stade, wo eine Fahrt durch die Altstadt auf dem Programm steht.
Mehr über die Oldtimer-Rallye lesen Sie in der kommenden Mittwochs-Ausgabe des WOCHENBLATT.

• Weitere Infos: www.niederelbe-classics.de

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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