Dauerparken ist verboten
Im Gräpeler Hafen hat ein Hausboot angelegt

Das Hausboot im Gräpeler Hafen lag unerlaubterweise einige Tage am öffentlichen Anleger. Jetzt wurde es an einen Privatsteg "umgeparkt" | Foto: sb
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sb. Gräpel. Eine Atmosphäre wie im Urlaub - das trifft auf den neu gestalteten Gräpeler Hafen an der Oste voll und ganz zu. Die Anlage an der Oste in unmittelbarer Nachbarschaft zum Gasthof "Plates Osteblick" ist perfekt ausgestattet, um hier schöne Stunden zu verbringen. Entstanden sind dort zwei großzügige Seeterrassen aus Lärchenholz mit direktem Blick auf die Oste, ein neuer, 52 Meter langer Bootssteg für Freizeitkapitäne, neue Fuß- und Radwege sowie eine frisch gepflasterte Fläche, die sowohl als Parkplatz als auch als Festplatz genutzt werden kann. Ein Sanitärgebäude wird in diesen Tagen fertig gestellt (s. Kasten). Die Kosten für die Umgestaltung des Fährplatzes lagen bei rund einer Million Euro, wobei der Löwenanteil der Investition mit Zuschüssen finanziert wurde (das WOCHENBLATT berichtete).

Wie romantisch wäre es, in dieser Idylle auf dem Wasser ein paar schöne Tage zu verbringen? Diese Frage stellte sich eine Hausbootbesitzerin und platzierte ihr schwimmendes Domizil am Steg des Gräpeler Hafens. Das gefällt Ortsbürgermeister Hans-Werner Hinck gar nicht. "Längeres Verweilen am Bootssteg ist nicht vorgesehen." Hinck ist schon seit Längerem mit dem Hamburger Unternehmen IPV Marine, das das Hausboot gebaut hat, in Kontakt. Die Firma hatte einst bei der Gemeinde angefragt, Versorgungleitungen für eine feste Installation des Wohnboots zu legen. "Das haben wir abgelehnt", so Hinck. Es sollten keine Schiffe länger am Anleger liegen, weil sich dahinter Wasserpflanzen und Treibgut sammeln und die Anlage beschädigen könnten. Deshalb schreibe die Hafenordnung nur eine temporäre Nutzung des Stegs von bis zu 24 Stunden vor. Festmachen dürfen nur Wassertouristen auf der Durchreise, "Dauerliegeplätze sind nicht möglich", steht dort schwarz auf weiß.

Inzwischen wurde das Hausboot "umgeparkt" und liegt jetzt am privaten Anleger von Karin Plate. Die Besitzerin des Gasthauses "Plates Osteblick" ist auch Ansprechpartnerin, wenn es um die Vermietung des schwimmenden Domizils geht. "Wir haben schon erste Nachfragen", sagt Plate. "Allerdings fehlt für die Inbetriebnahme noch eine Stromleitung."

Das Hausboot bietet Platz für bis zu vier Personen, die Miete soll 140 Euro pro Nacht plus Endreinigung betragen bei einer Mindestverweildauer von zwei bis drei Tagen. Die Gastronomin will den Hausbootgästen auf Anfrage auch besondere Pakete wie Candle-Light-Dinner anbieten. Fahrten auf der Oste sind allerdings nicht geplant. "Das Boot soll fest liegen, Ausnahmen gibt es nur für Nutzer mit Bootsführerschein." Bei hoher Nachfrage kann Karin Plate sich sogar vorstellen, weitere Hausboote auf der Oste zu platzeren. Das bestätigt auch Stanislaw Kotlarz, Projektleiter bei IPV Marine: "Wir planen, die Anlage zu erweitern."

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Neue Sanitäranlage bald fertig

In diesen Tagen wird die neue Sanitäranlage (Foto) am Gräpeler Hafen fertiggestellt. Das Gebäude in Modulbauweise wurde bereits im Juli mit einem Kran über das Gebäude von "Plates Osteblick" auf das zuvor gegossene Fundament gehoben. Zurzeit wird das Dach eingedeckt, dann folgen noch Pflasterarbeiten. "Bis Ende Oktober muss alles fertig sein, das schreibt die Richtlinie für die öffentliche Förderung vor", sagt Bürgermeister Hans-Werner Hinck.

Zum Sanitärgebäude gehören vier Bereiche: ein WC, ein behindertengerechtes WC, ein Pissoir und eine Dusche. Während das Pissoir kostenfrei genutzt werden kann, sind bei den anderen drei Türen vor dem Eintreten 50 Cent fällig. Das Pissoir ist kostenfrei, um das bei Männern häufig praktizierte sogenannte "Wildpinkeln" zu vermeiden. 

Petition an den Bundesausschuss

Bürgermeister Hans-Werner Hinck kämpft nach wie vor dafür, dass die Bundeswehr zumindest einen Teil der Entsorgungskosten in Höhe von insgesamt 45.000 Euro für die kontaminierten Bahnschwellen übernimmt, die bei Bauarbeiten am Gräpeler Fährplatz gefunden worden waren. Die Gemeinde Estorf hatte die Summe zunächst ausgelegt, wollte diese aber von der Bundeswehr erstattet bekommen. Denn diese hatte das mit Umweltgift belastete Holz vor rund 50 Jahren im Rahmen von Truppenübungen zur Befestigung an der Oste verlegt. Die Bundeswehr verweigert jedoch mehrfach die Kostenübernahme mit der Begründung, das Vergraben der Bahnschwellen sei damals zulässig gewesen. Hans-Werner Hinck hat deshalb den Petitionsausschuss des Bundestages angerufen. Eine Antwort steht noch aus.

Redakteur:

Stephanie Bargmann aus Stade

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