Schießbetrieb ist gestartet
Im Schützenverein Nenndorf sind Jung und Alt gemeinsam aktiv

Kassenwartin Ingrid Stemmann (li.) und Schriftführerin Evi Hoogh freuen sich über die neuen elektronischen Luftgewehrstände und bedanken sich stellvertretend für den Vorstand bei allen Spendern | Foto: as
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  • Kassenwartin Ingrid Stemmann (li.) und Schriftführerin Evi Hoogh freuen sich über die neuen elektronischen Luftgewehrstände und bedanken sich stellvertretend für den Vorstand bei allen Spendern
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as. Nenndorf. Große Freude herrscht beim Schützenverein Nenndorf: Der Schießbetrieb ist wieder gestartet. Das bedeutet auch, dass die Schützen endlich ihre Anfang des Jahres modernisierte Schießanlage nutzen können - natürlich unter Einhaltung der geltenden Hygiene- und Abstandsregeln.
Im Schützenhaus Am Hatzberg 9 in Nenndorf wird an zehn Ständen mit Druckluftwaffen geschossen. Sieben Schießstände wurden bereits modernisiert und mit einer elektronischen Treffermessung versehen, ein achter soll folgen. Insgesamt 20.000 Euro hat die Modernisierung bislang gekostet - eine große Summe für den Verein, die nicht ohne Weiteres von den 221 Mitgliedern gestemmt werden kann. Durch engagierte Schützen konnte ein Großteil der Summe im vergangenen Jahr mittels Crowdfunding als Spende aquiriert werden. "In den vergangenen Jahren konnten wir auch viele jüngere Mitglieder hinzugewinnen, die sich sehr für den Verein engagieren", freut sich Kassenwartin Ingrid Stemmann. Etwa ein Viertel der Mitglieder ist unter 30 Jahre alt - Tendenz steigend.
Im Januar 2020 wurde die neue Anlage fertiggestellt. Derzeit können die Schützen donnerstags trainieren. Regulär wird dort auf der modernen Anlage montags, mittwochs (Damen), donnerstags und freitags ab 19 Uhr trainiert. Mittwochs und donnerstags ist jeweils von 17.30 Uhr bis 19 Uhr Kinder- und Jugendtraining. Angeboten werden Lichtpunktschießen für die Jüngsten, Luftgewehr (aufgelegt und Freihand), Luftpistole (aufgelegt und Freihand) sowie von Frühjahr bis Herbst auf dem offenen Schießstand Kleinkalibergewehr und auf Wunsch Freie Pistole. Mit seinen acht elektronischen, auf 50 Meter umrüstbaren 100-m-Bahnen wird der KK-Schießstand gerne für Kreis- und Landesmeisterschaften genutzt.

Seit 122 Jahrenin Nenndorf

1898 wird der Schützenverein Nenndorf und Umgebung im Gasthaus "Zum Lindenhof" gegründet und wird schnell zum Mittelpunkt dörflicher Gemeinschaft.
1899 Johann Brink ist die erste Majestät in Nenndorf.
1937 wurde ein Spielmannszug gegründet, 1962 kam der Fanfarenzug dazu.
1977 bildet sich eine Damengruppe
1998 feiert der Verein 100-jähriges Jubiläum
2007 wird das Schützenhaus Am Hatzberg 9 erbaut. Das Gebäude entsteht überwiegend in Eigenleistung.

Hier spielt die Musik: Der Fanfarenzug

Der Fanfarenzug ist die musikalische Begleitung des Schützenvereins Nenndorf. Seit 1935 werden die Nenndorfer Schützen musikalisch begleitet. Zugleiter Sönke Viets gibt einen Einblick in die Musikabteilung des Vereins:
"Eigentlich würden wir im Moment alles geben und daran arbeiten, dass uns beim Schützenfest nicht die Puste ausgeht. Aber auch wir sind leider vom ausfallenden Schützenfest betroffen ...
Seinen Anfang nahm der Fanfarenzug in den 1960er Jahren. Mit der Fanfare als namensgebendem Instrument sollte das musikalische Erscheinungsbild des Schützenvereins um den charakteristischen und durchdringenden Klang von Blechblasinstrumenten erweitert werden. Im Laufe der Zeit wurde die noch junge Gruppierung immer eigenständiger. Aus dem anfangs noch als 'Zug im Zug' agierenden Zweig innerhalb des Vereins wurde letztlich eine offizielle Sparte des Schützenvereins. Man kann also sagen: Der Fanfarenzug ist eine Idee, die sich durchgesetzt hat.
Die namensgebende Fanfare wurde übrigens mittlerweile durch tonal breiter aufgestellte Blasinstrumente verdrängt. Hautsächlich zu Gunsten von Trompeten, aber auch Posaune, Euphonium und Saxophone haben ihren Platz gefunden. Die Trommel als bewährter Rhythmusgeber hat sich allerdings gehalten.
Im Vordergrund steht bei uns der Spaß am gemeinsamen Musizieren. Und so kommt es auch, dass unsere Mitglieder eigentlich alle Altersklassen abbilden. Während unsere Jüngsten im Alltag noch die Schulbank drücken, befinden sich die Ältesten in unseren Reihen im besten Alter.
Wir sind ein bunter Haufen engagierter Laien, der allerdings auch angeleitet werden muss. Dafür haben wir unseren Übungsleiter Axel, der mit uns geduldig das bestehende Programm verfeinert und uns gleichzeitig auch an immer neue musikalische Herausforderungen heranführt. Neben den altbekannten Märschen wird unser Programm durch Einflüsse aus populärer Unterhaltungsmusik und altbekannten Evergreens aufgelockert. Und ganz nebenbei erweitern wir auf unseren Übungsabenden auch unser musiktheoretisches Fachwissen um Fragen wie z. B. 'Was bedeutet eigentlich ritardando?'
Regulär üben wir immer montags, von 19.30 Uhr bis 21 Uhr in der Grundschule Nenndorf im Querweg. Alternativ sind wir auch per E-Mail über den Schützenverein erreichbar unter kontakt@sv-nenndorf.de.
Wer jetzt Lust bekommen hat, an einem der oben genannten Instrumente mit uns zu musizieren, hat jetzt alle Infos, wie man mit uns in Kontakt treten kann. Wir freuen uns auf euch!"

Hendrik Böttcher ist der neue Platzwart

Hendrik Böttcher kümmert sich ab sofort um Haus und Hof der Nenndorfer Schützen: Auf der jüngsten Jahreshauptversammlung wurde er zum neuen Platzwart gewählt.
Der 28-Jährige stürzt sich begeistert in sein Ehrenamt und hat schon viele Pläne. Momentan wird die Einfahrt zum Vereinsgelände neue gestaltet. Das nächste größere Projekt des Platzwartes ist das Pflastern des Schützenplatzes. Außerdem soll zum Lärmschutz der Wall zur Nachbarschaft bepflanzt werden.
Vor allem jedoch möchte Böttcher die vielen jungen Mitglieder stärker einspannen. Bei vielen Mitgliedern sei ein großer Tatendrang vorhanden - auch ohne dass diese ein Amt ausüben. Zum Beispiel haben Marek Szibalski und Frederik Stadtler im Jahre 2017 mit Unterstützung weiterer Vereinsmitglieder ein Vordach gebaut, welches den Außenbereich des Schützenhauses nun um weitere Sitzmöglichkeiten ergänzt.
Hendrik Böttcher hat das Amt von Mathis Stolle übernommen, der in den vergangenen Jahren tolle Arbeit geleistet hat, die Hendrik Böttcher fortführen möchte.

Sportschützinnen in Nenndorf

Seit 1977 dürfen sich auch Frauen im Schützenverein Nenndorf engagieren. Heute zählt die Damenabteilung 25 Schützinnen unter der Leitung von Heike Schulz.
Darunter auch einige ambitionierte Sportschützinnen, die ihren Verein bei verschiedenen Wettbewerben vertreten. Gemeinsam mit ihren Kameraden schießen die Damen auch in gemischten Mannschaften, Angelika Barth sogar auf nationalem Niveau.
Die Damenabteilung trifft sich immer mittwochs zum Training.

Tradition und Gemeinschaft: Der Königsclub "Lütt un Lütt"

"Lütt und Lütt ist ein Köm und ein Bier", schallt es durch die Schützenhalle, wenn die zehn Schützen des Königsklubs „Lütt un Lütt“ zusammensitzen.
2018 haben sich zehn Schützenmitglieder des SV Nenndorf dazu entschlossen, einen Königsklub zu gründen, um den König aus den eigenen Reihen tatkräftig zu unterstützen und die Verbundenheit zum eigenem Schützenverein zu untermauern. Der Königs-club "Lütt un Lütt" ist eine Gruppe von Männern im Alter von 23 bis 40 Jahren, die seit ihrer Geburt, einige auch erst seit kurzem, Mitglieder des Schützenvereins sind. Diese gemischte Gruppe zeigt, dass innerhalb eines Schützenvereins das Alter oder die Zugehörigkeit keine Rolle spielt, sondern die Liebe zur Tradition, Geselligkeit und Gemeinschaft einen Verein zusammenbringt und -hält. Das will der Königsklub „Lütt und Lütt“ widerspiegeln und leben.
Am 15. Juli 2019 war es dann so weit: Klubmitglied Tim Stockhaus wurde mit dem 1.007. Schuss König des SV Nenndorf und somit auch der erste König aus den Reihen des „Lütt und Lütt“. Der Klub hat ihn auf seinen Veranstaltungen begleitet und unterstützt. Und vor allem ein Jahr mit vielen Geschichten und Erinnerungen erlebt.
Der Königsklub wünscht allen Mitgliedern des SV Nenndorf und allen umliegenden Schützenvereinen viel Gesundheit in dieser Zeit: "Wir freuen uns, euch alle in der kommenden Schützensaison wiederzusehen!"

Der Becher für Unterstützer

Der Schützenverein Nenndorf hält Einzug in die Küche: Um seinen Verein zu unterstützen, hat Vizekönig Tobias Quast gemeinsam mit seiner Crew die "Spendentasse" ins Leben gerufen. Für 10 Euro können Unterstützer einen Becher mit dem Logo des Vereins erwerben. Über 520 Euro sind so schon für die Vereinskasse zusammengekommen.
Wer eine oder mehrere Tassen kaufen und so den Schützenverein Nenndorf unterstützen möchte, meldet sich per E-Mail an tassen.svn@web.de

Redakteur:

Anke Settekorn aus Jesteburg

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