Starkes Teamwork für Menschen aus Ukraine

Ehemaliges Fitness-Studio wird in Salzhausen zum Flüchtlingsheim

ce. Salzhausen. Acht aus der Ukraine geflüchtete Mütter mit Kindern werden in diesen Tagen in Salzhausen erwartet. Als Unterkunft dient das leerstehende Haus in der Schulstraße, in dem sich lange Zeit ein Fitness-Studio befand. Hauseigentümerin Elisabeth Mestmacher stellte die Immobilie dem Kreisverband des DRK zur Unterbringung zur Verfügung. Am Wochenende bereitete sie mit Mitgliedern des von ihr geleiteten Deutsch-Polnischen Freundeskreises Bialy Bór - Salzhausen und weiteren Helfern alles für die Schutzsuchenden vor.
"Die Geflüchteten sind auf acht Zimmer verteilt, haben eine Gemeinschaftsküche und -dusche, einen Aufenthaltsraum und für die Kleinen eine Spielecke. Zudem können sie auf dem Außengelände entspannen", erzählt Elisabeth Mestmacher gegenüber dem WOCHENBLATT. Nach einem Spendenaufruf zur Ausstattung der Zimmer habe der Freundeskreis "eine enorme Unterstützung aus der Bevölkerung und der Wirtschaft" erfahren. "Wir sind überwältigt von der großen Hilfsbereitschaft der Salzhäuser und bedanken uns bei allen unzähligen Helfern und Spendern von fern und nah, die dazu beigetragen haben, das innerhalb von drei Tagen ein ganzes Haus geputzt, gestrichen und vollständig eingerichtet wurde für die Aufnahme der Ukrainer", so der Freundeskreis-Vorstand.
Besonders beeindruckt waren Mestmacher & Co. von den vielen hilfsbereiten jungen Frauen, die vor Ort Sachspenden ordneten und in Regale sortierten. Zu ihnen gehörten auch Schülerin Emily Tacke (17) und Studentin Alina Beyer (21). "Das ist eine tolle Aktion, die wir sehr gerne unterstützen", waren sich beide einig.

Hilfsaktion von Bauunternehmer und Schützenkompanie 

Anders als geplant verlief eine Hilfsaktion, die Bauunternehmer Steffen Lücking aus Langenrehm, Eigentümer des Salzhäuser Schützenhauses, zusammen mit der örtlichen Schützenkompanie umsetzen wollte. Als Lücking der Hilferuf eines Bekannten aus Polen erreichte, der auf privater Basis 50 Frauen und Kinder aus der Ukraine in Deutschland unterbringen wollte, erklärte er sich bereit, die Flüchtlinge aufzunehmen. Daraufhin wurde das Schützenhaus mit Unterstützung vieler Helfer und Spender für die Ukrainer auf Vordermann gebracht. "Die Salzhäuser haben uns sehr großzügig unterstützt", erklärt Schützen-Schriftwart Hans-Peter Kröger auf WOCHENBLATT-Anfrage. Kurz nach Ankunft der Flüchtlinge seien jedoch mehrere Corona-Fälle aufgetreten. "Daraufhin wurden die Ukrainer in behördliche Obhut zum DRK nach Buchholz gebracht", so Kröger. "Das Schützenhaus ist wegen Corona die nächsten 14 Tage leider komplett dicht."