Vierhöfen
Bauunternehmen Manzke stellt vierten Antrag auf Sandabbau

Auf vielen Infoveranstaltungen haben Claus Lorenzen (li.) und Harri Schulz von der Bürgerinitiative auf die befürchteten Auswirkungen des Bodenabbaus hingewiesen | Foto: Tade Lorenzen
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Wird der umstrittene geplante Sandabbau in Vierhöfen doch noch Realität? Das Bauunternehmen Manzke aus Volkstorf bei Lüneburg hat jetzt bereits den vierten Antrag auf Sandabbau in dem Gebiet beim Landkreis Harburg gestellt. Das wurde jetzt in der Sitzung des Kreis-Umweltausschusses bekannt gegeben.

Wie das WOCHENBLATT mehrfach berichtete, will das Unternehmen über einen Zeitraum von 30 Jahren auf einer Fläche von rund 28 Hektar etwa drei Millionen Kubikmeter Sand im Nassabbau-Verfahren abbauen.

Bereits seit dem Jahr 2000 hat die Firma Manzke immer wieder Anträge gestellt, um das Projekt zu realisieren. Die Eingaben wurden von den zuständigen Behörden jedoch regelmäßig abgelehnt, da sie nicht prüffähig waren, und zur Überarbeitung zurückgegeben.

Neuer Abbau-Antrag wurde umfangreich aktualisiert

"Der jetzt vorliegende Antrag wurde im Vergleich zu den vorhergehenden Fassungen offenbar umfangreich überarbeitet", erklärt Landkreis-Pressesprecherin Katja Bendig auf WOCHENBLATT-Anfrage. So sei unter anderem die Kartierung des anberaumten Abbaugebietes und der näheren Umgebung aktualisiert worden. Die Kartierung dürfe bei einer Antragstellung nicht älter als fünf Jahre sein.

"Das weitere Vorgehen entscheidet sich nach der Vorprüfung. Sollte der Antrag vollständig und prüffähig sein, gehen die Unterlagen in die Beteiligung der Träger öffentlicher Belange (TÖB) und der anerkannten Naturschutzverbände", so Bendig weiter. "Eine Öffentlichkeitsbeteiligung ist erst dann sinnvoll, wenn zu erwartende Nachforderungen der TÖB in den Antragsunterlagen umgesetzt wurden, um eine wiederholte öffentliche Auslegung geänderter Unterlagen zu vermeiden."

"Wir sind von großer Zuversicht, dass unser überarbeiteter Antrag diesmal genehmigt wird", betont Manzke-Geschäftsführer Dr. Matthias Krause gegenüber dem WOCHENBLATT. "Das Gelände in Vierhöfen ist schließlich als Abbau-Vorrangfläche im Landesraumordnungsprogramm und im Regionalen Raumordnungsprogramm ausgewiesen."

In die Planung des Abbaus und die verschiedenen Anträge habe das Unternehmen unterdessen einen hohen sechsstelligen Betrag investiert. Der neue Antrag werde mit Sicherheit auch die gegen den Abbau protestierende Bürgerinitiative wieder auf den Plan rufen - womöglich bis hin zu gerichtlichen Auseinandersetzungen. Matthias Krause: "Das stehen wir durch, die Firma Manzke ist Eigentümer des Geländes und hat einen langen Atem."

Bürgerinitiative protestiert weiter gegen Bodenabbau

Die Bürgerinitiative Vierhöfen (BIVI) ist tatsächlich wieder in Alarmbereitschaft. Sie hat sich über die Landtagsabgeordnete Nadja Weippert (Grüne) Unterstützung bei Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (ebenfalls Grüne) geholt, um Vierhöfen als Abbau-Vorrangfläche aus dem Raumordnungsprogramm streichen zu lassen. Die BIVI weist zudem darauf hin, dass in Vierhöfen schon in den 1990er Jahren durch ein inzwischen insolventes Unternehmen Boden massiv abgebaut worden und das Grundwasser dadurch stark angestiegen sei. Dies habe immer wieder zu Überschwemmungen in zahlreichen Kellern geführt. "Die Firma Manzke ist der Ansicht, dass der Grund dafür nicht der Nass­abbau, sondern starke Regenfälle seien", so BIVI-Mitglied Claus Lorenzen. "2023 hatten wir ein äußerst regenreiches Jahr, aber die Keller liefen nicht voll. Dies dürfte der Beweis sein, dass der Bodenabbau tatsächlich die Ursache ist."

Redakteur:

Christoph Ehlermann aus Salzhausen

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