Neuer Betreiber gesucht
Wer rettet das Schuhmuseum Hittfeld?

Ingrid Dehrmann steht in der Ausstellung ihres Schuhmuseums in Hittfeld und zeigt einen afghanischen Säbelschuh aus Leder mit Stickereien | Foto: ts
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  • Ingrid Dehrmann steht in der Ausstellung ihres Schuhmuseums in Hittfeld und zeigt einen afghanischen Säbelschuh aus Leder mit Stickereien
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JOBS und KARRIERE

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ts. Hittfeld. Es sind Orte wie der weiße Bungalow an der Bahnhofstraße 14 in Hittfeld, die ein Dorf oder eine Stadt unverwechselbar machen. Das Schuhmuseum des Schuhmachermeisters Fritz Dehrmann und seiner Frau Ingrid ist hier beheimatet. Touristiker sprechen von einem Alleinstellungsmerkmal. Für die Eigentümerin ist es mehr: ein gemeinsames Lebenswerk. Nach dem Tode ihres Mannes möchte Ingrid Dehrmann sich von dem Gebäude trennen. Allein mit Haus und Grundstück, das wächst der 75-Jährigen über den Kopf. Deshalb sucht sie einen Betreiber, der die Ausstellung übernimmt. "Das Museum soll weiterleben", sagt sie. Wo auch immer.

Womöglich lasse sich die erstaunliche Schuhausstellung in ein anderes Museum integrieren, hofft Ingrid Dehrmann. "Ich würde Besucherführungen übernehmen und das Schuhmacherhandwerk erklären", sagt sie.

Der Beruf des Schuhmachers reicht bis in die griechische Antike zurück, ist mehr als 7.000 Jahre alt.
Das frühere Schuhgeschäft mit Reparaturwerkstatt ist ein Kapitel Hittfelder Ortsgeschichte. 1960 begann Schuhmachermeister Fritz Dehrmann an der Bahnhofstraße 4. 1973 zog er in den Neubau an der Bahnhofstraße 14. Der Schuhmachermeister fertigte und reparierte Schuhe, seine Frau Ingrid, eine gelernte Bauzeichnerin, verkaufte neue Schuhe.

Seit 2010 ist der frühere Verkaufsraum ein Museum. Nebenan befindet sich eine Werkstatt mit Schleifmaschine für Sohlen und Ausputzmaschine. In der erstaunlichen Ausstellung auf 50 Quadratmetern erzählt jedes Exponat eine Geschichte. Da ist ein Paar türkische Damenstiefeletten aus dem Jahr 1880, die mit einer verblüffenden Konstruktion die strengen Regeln zum Betreten einer Moschee erfüllen.

Da sind Cowboystiefel des Musikers Cisco von der Countryband Truck Stop. Die Bandmitglieder sind Freunde der Familie. Fritz Dehrmann brachte ihre Stiefel stets auf Vordermann. Da sind silbern glänzende Fußbekleidungen einer Ritterrüstung aus dem Mittelalter und High Heels von der sündigen Meile Reeperbahn. Afghanische Schuhhandwerkskunst ist ausgestellt. Die Säbelschuhe und andere Modelle stammen aus dem früheren Museum für afghanische Kunst in der Hamburger Speicherstadt.

Das am meisten Aufsehen erregende Schuhwerk aus der Fertigung von Fritz Dehrmann stammt aus dem Jahr 1965: Damals stellte er aus Leder vier Schuhe für einen Elefanten her, in denen das gewaltige Tier in der Fernsehshow "Vergissmeinnicht" des Entertainers Peter Frankenfeld auftrat. Größe 108 trug die Elefantendame Moni.

Ingrid Dehrmann trägt Schuhgröße 38/39. Sportlich und mit flacher Sohle. Ihr Lieblingspaar hat ihr Mann Fritz gefertigt. Bei der Weltausstellung Expo 2000 in Hannover hat sie es getragen. Regelmäßig besohlt hält es bis heute.

Wer die Ausstellung des Schuhmuseums übernehmen möchte, meldet sich bei Ingrid Dehrmann, Telefon 04105-52798. "Voraussetzung ist, dass sie öffentlich zugänglich bleibt", sagt sie.

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Redakteur:

Thomas Sulzyc aus Seevetal

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