Inklusion im Handball
Ganz normaler Handball - nur etwas anders

Lea Bartels(li.), Uwe Schulz und Lena Schulz leiten das Training der inklusionsmannschaft des HSG Seevetal/Ashausen | Foto: sra
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Schon vor fünf Jahren wurde die Inklusionsmannschaft der HSG Seevetal/Ashausen ins Leben gerufen.
Als die Mannschaft so weit war, um von der engen Zusammenarbeit mit dem Hamburger Verein "Freiwurf Hamburg e.V." zu profitieren und eine Mannschaft für den Ligabetrieb stellen konnte, machte die Corona-Pandemie dem Team nach 1,5 Jahren Spielbetrieb einen Strich durch die Rechnung.
Nachdem die Hallen wieder geöffnet wurden, bestand die Mannschaft leider nur noch zu Teilen.
"Umso glücklicher sind wir, dass wir wieder auf einem sehr guten Weg sind, um unseren Spielern bald wieder die Möglichkeit zu geben, gegen Mannschaften in der Hamburger Liga anzutreten", so Uwe Schulz, Trainer der HSG Seevetal/Ashausen.
Gemeinsam mit seiner Tochter Lena Schulz und Lea Bartels trainiert er das Team seit der Entstehung mit viel Freude und Engagement.

Seevetaler Handball-Legende

Ein sehr trauriges Ereignis führte zu einer guten Sache: Der im vergangenen Jahr verstorbene Karl-Heinz Freudenberg bat seine Familie darum, den geladenen Trauergästen auszurichten, dass sie bitte auf Gestecke und Ähnliches verzichten sollten und stattdessen lieber der Inklusionsmannschaft eine Spende für Trikots etc. zukommen lassen sollen.
Dabei kam eine ordentliche Summe zusammen. Freudenberg prägte den Handball in Seevetal und im Landkreis Harburg maßgeblich mit.
Über Jahrzehnte war er Mitglied und Ehrenmitglied im TSV Eintracht Hittfeld, als Spieler durchlief er alle drei Herren-Handballmannschaften, er war viele Jahre Jugendcoach und Abteilungsleiter im Handball.
Sein vielleicht größter Erfolg: Mitbegründer der 2004 ins Leben gerufenen HSG Meckelfeld/Hittfeld.
Nach fast 50 Jahren als führende Handball-Kraft in der Gemeinde Seevetal legte Freudenberg seine Ämter vor ein paar Jahren nieder.
Dennoch war der Handball ihm in hohem Maße wichtig - wie sein letzter Wille unmissverständlich verdeutlicht.
"Die HSG Seevetal/Ashausen und der TSV Eintracht Hittfeld sind Karl-Heinz Freudenberg und seiner Familie unglaublich dankbar", so die Vertreter der Vereine.
Mit einem Teil des Geldes konnten zum Beispiel die dringend benötigten Trikots der neu entstandenen Inklusionsmannschaft angeschafft werden.

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Regelanpassungen nur wo es sein muss

Auf die Frage des WOCHENBLATT, was denn der Unterschied zu einem Handballspiel von unbeeinträchtigten Menschen sei und ob es überhaupt einen gebe, antwortet der Handballer Schulz: "Eigentlich nichts. Na gut, ein wenig anders ist es. Das stimmt. Aber dieses andere macht unglaublich viel Spaß. Wir haben nahezu die gleichen Regeln, nur meine Spieler benötigen etwas mehr Führung.
Andere Regeln benötigen wir zum Beispiel für die Rolli-Fahrer, da diese einen Extrabereich des Spielfeldes haben, den es im herkömmlichen Handball natürlich nicht gibt. Wozu auch?", lacht der 54-Jährige.
Der Elektromeister weiter: "Im Inklusionsbereich ist Kontinuität ein Muss.
Den Spielerinnen und Spielern sind Routinen und Verlässlichkeit sehr wichtig.
Das Training muss stattfinden, Ferien sind für viele schon schwierig."

Wo ein Wille, da ein Weg

Die aus Hittfeld, Harburg und der Umgebung stammenden Spieler seien sehr strukturiert und organisiert.

"Sie bilden Fahrgemeinschaften und fahren zusammen mit den Öffis her", so Trainer Schulz.

Warum sie ausgerechnet hier als Trainerin aktiv ist, weiß Lena Schulz genau und sagt: "Ich bin gerne hier. Man bekommt einfach super viel zurück. Am meisten Spaß macht es mir, hier gemeinsam zu lachen und zusammen Erfolge für jeden Einzelnen zu erzielen. Es ist immer schön, wenn wir als Team etwas geschafft haben", so die 24-Jährige.

Björn Aschendorf, Mitgründer der HSG Seevetal/Ashausen und Abteilungsleiter der Sparte Handball des TSV Eintracht Hittfeld: "Wir haben noch so viel Arbeit vor uns. Das ist das Schöne an einer so jungen Abteilung, wir haben alle Chancen, die Dinge so anzugehen, wie wir das gerne hätten. Es geht auch nicht ausschließlich um den Sport. Veranstaltungen wie Sommerfeste etc. gehören genauso zu einer Mannschaft wie das wöchentliche Training."

• Trainingszeiten der Inklusionsmannschaft: 18 bis 19.30 Uhr, SH II Gymnasium Meckelfeld

Redakteur:

Sven Rathert aus Seevetal

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