Mann aus Stade will Rente einklagen
Der 102-Jährige, der 1973 geboren wurde

Posse vor dem Landessozialgericht: Ein Mann aus Stade will als 102-Jähriger endlich seine Rente. Er klagt. Das Sozialgericht Stade geht von Geburtsjahr 1973 aus | Foto: AOK Mediendienst
  • Posse vor dem Landessozialgericht: Ein Mann aus Stade will als 102-Jähriger endlich seine Rente. Er klagt. Das Sozialgericht Stade geht von Geburtsjahr 1973 aus
  • Foto: AOK Mediendienst
  • hochgeladen von Tom Kreib
Service
Foto: Helena GARCIA@AdobeStock.com

JOBS und KARRIERE

Seid ihr Schülerinnen oder Schüler und steckt noch mitten in der Phase der beruflichen Orientierung? Oder seid ihr bereits mittendrin in eurer Ausbildung? Egal, in welcher Phase ihr euch befindet, eines ist sicher: In Deutschland gibt es über 300 anerkannte Ausbildungsberufe, die nur darauf warten, von euch entdeckt zu werden! Egal, welchen Schulabschluss ihr habt, es gibt garantiert einen passenden Beruf für euch. Eine Ausbildung bietet nicht nur die Möglichkeit, frühzeitig Geld zu verdienen,...

(tk). Ist dieser Mann der fleißigste Arbeitnehmer Deutschlands, der erst mit 102 Jahre seine Rente will? Oder handelt es sich um einen Betrugsversuch, der wirklich originell ist? Vor dem Landessozialgericht in Celle wird am Freitag ein Fall verhandelt, der - zurückhaltend ausgedrückt - ausgefallen ist. Der Kläger, ein Mann aus dem Landkreis Stade, will seine Rente vor Gericht erstreiten, weil er inzwischen das biblische Alter von 102 erreicht habe und daher nicht länger auf seine Altersbezüge warten könne. Ob er damit durchkommt? Vor dem Sozialgericht in Stade überzeugte er jedenfalls nicht: Klage abgewiesen. 

Auch in diesem Fall scheiterte der unechte Greis: Seine Klage wurde in Celle ebenfalls abgewiesen. Die Richter warfen dem Mann vor, diesen unnützen Prozess mutwillig geführt zu haben, Mathias L. so heißt der Kläger, muss die Kosten des Verfahrens tragen.

Der Mann aus Stade hat in einer Eidesstattlichen Versicherung mitgeteilt, dass er 1919 in Hannover geboren sei. Die Deutsche Rentenversicherung geht dagegen davon aus, dass der Mann 1973 in Stade das Licht der Welt erblickte. Dann wäre er noch nicht einmal 50 und hätte noch ein paar Jährchen vor dem Renteneintritt vor sich.

Carsten Kreschel, Sprecher des Landessozialgerichts, sagt vor dem Prozess, dass der Kläger wiederum behauptet, 1973 einen Unfall in Stade erlitten zu haben. Die Daten der Rentenversicherung seien schlichtweg falsch. Zudem habe er eine selbst verfasste "Geburtsbescheinigung" vorgelegt.

"Das Gericht hat persönliches Erscheinen angeordnet" , sagt dessen Sprecher Kreschel. Einfacher Grund: Der Endvierziger müsste sich optisch schon sehr stark auf uralt trimmen, um vor Gericht als Methusalem durchzugehen.

In Stade hatte er als Hundertjähriger nicht überzeugt. Zumal, so berichtet es die Stader Gerichtssprecherin, der Mann einen Personalausweis vorgelegt habe, der das Geburtsjahr 1973 ausweist. Auch eine Vollzeittätigkeit als Verwaltungsfachangestellter lässt und ließ die Richter ein wenig an den 102 Jahren zweifeln. Die selbe Geschichte auch wieder in Celle. L beharrt auf seiner Position.

Eigentlich müsste die Posse jetzt beendet sein. Die Klage Ls. wurde abgewiesen. Das Bundessozialgericht sucht in Verfahren nur nach Rechtsfehlern. Und eine Revision hat das Gericht in Celle nicht zugelassen.

Stellt sich die Frage nach dem Warum: Happening, grundsätzlicher politischer Protest gegen drohende Altersarmut in weiten Teilen der Gesellschaft?

Dieser Inhalt kann nicht angezeigt werden.
Redakteur:

Tom Kreib aus Buxtehude

Webseite von Tom Kreib
Tom Kreib auf Facebook
Tom Kreib auf Instagram
Tom Kreib auf YouTube
following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Service

Wichtige WOCHENBLATT-Mail-Adressen

Hier finden Sie die wichtigen Email-Adressen und Web-Adressen unseres Verlages. Wichtig: Wenn Sie an die Redaktion schreiben oder Hinweise zur Zustellung haben, benötigen wir unbedingt Ihre Adresse / Anschrift! Bei Hinweisen oder Beschwerden zur Zustellung unserer Ausgaben klicken Sie bitte https://services.kreiszeitung-wochenblatt.de/zustellung.htmlFür Hinweise oder Leserbriefe an unsere Redaktion finden Sie den direkten Zugang unter...

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.