Erzieherinnen und Erzieher werden ab sofort regelmäßig auf Corona getestet
Stade organisiert selbst Schnelltests für die Kita-Beschäftigten

Bürgermeister Sönke Hartlef und die zuständige Fachbereichsleiterin Birgit Pergande freuen sich, Kita-Mitarbeitern Corona-Schnelltests anbieten zu können   | Foto: Hansestadt Stade
  • Bürgermeister Sönke Hartlef und die zuständige Fachbereichsleiterin Birgit Pergande freuen sich, Kita-Mitarbeitern Corona-Schnelltests anbieten zu können
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jd. Stade. Mit einem "Brandbrief" hatten Erzieherinnen und Erzieher aus dem Landkreis Stade ihrem Unmut über die Situation in den Kindergärten in Zeiten von Corona Luft gemacht (das WOCHENBLATT berichtete). Sie verlangen u.a., dass in den Einrichtungen regelmäßige Corona-Schnelltests vorgenommen werden, um die Beschäftigten besser zu schützen. Zumindest die Kita-Mitarbeiter in Stade dürfen sich freuen, dass diese Forderung jetzt erfüllt wird. Die Stadt hat jetzt auf eigene Initiative Schnelltests angeschafft. Die Stader SPD sieht darin eine späte Bestätigung: Die Genossen hatten bereits im vergangenen Sommer solche Tests beantragt.

Die Stadt hat die Schnelltests für die zwölf städtischen Kitas und die 16 Einrichtungen in freier Trägerschaft gekauft, wobei die freien Träger die Durchführung selbst organisieren müssen. In den städtischen Kindertagesstätten wird jeweils bis zu zwei Mal wöchentlich Fachpersonal der Stader Betreuungsdienste das Personal vor Ort testen. Dabei werden Proben mittels eines Abstrichs in der Nase genommen.

Fällt ein Test positiv aus, muss sich die betreffende Person in häusliche Quarantäne begeben. Anschließend ist ein aussagekräftiger PCR-Test erforderlich. Beschäftigte dürfen erst wieder zur Arbeit kommen, wenn der PCR-Test negativ ausfällt.

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Schnelltests seien gerade dort ein geeignetes Mittel, eine Ausbreitung des Virus zu minimieren, wo eine erkrankte Person potenziell viele weitere Menschen anstecken könne, erklärt Bürgermeister Sönke Hartlef (CDU). Die Beschaffung der Teststreifen habe die Verwaltung mit den Kindertagesstätten abgestimmt, so Birgit Pergande, Fachbereichsleiterin Bildung und Soziales. "So konnten wir unser Angebot optimal anpassen und auf die Bedürfnisse vor Ort zuschneiden."

Hartlef hofft, den Kita-Beschäftigten mit der Anschaffung der Schnelltests ein wenig die Sorgen zu nehmen. Diese würden schließlich "wertvolle Arbeit" für die jüngsten Mitglieder der Gesellschaft leisten, hätten aber praktisch keine Möglichkeit, sich mit Masken oder durch Abstand zu schützen.

"Das niedersächsische Gesundheitsministerium hat schon im Rahmen des geplanten Impfstarts äußerst unglücklich agiert", sagt Hartlef. "Darum warte ich keine landesweite Lösung zu Schnelltests in den Kitas ab, sondern handele – zum Wohle der Mitarbeiter, aber natürlich auch der Kinder."

Kai Holm sieht sich bestätigt

Warum nicht gleich so? Das dürfte sich jetzt womöglich der SPD-Fraktionschef im Stader Rat, Kai Holm, denken. Holm hatte bereits im August 2020 vorgeschlagen, dass Stade in Eigenregie sogenannte anlasslose Reihentestungen bei den Erzieherinnen und Erziehern vornimmt. Holms Überlegung war es, jeweils ein bis zwei Mitarbeiter pro Kita wöchentlich testen zu lassen.

Holms Ansinnen stieß bei Bürgermeister Hartlef damals auf Ablehnung. Einerseits würde es bei ein bis zwei Tests pro Woche sechs bis zwölf Wochen dauern, bis man in einer Kita einmal durch sei. Andererseits wären solche Tests nur eine Momentaufnahme, so Hartlef.

Holm fühlt sich nun im Nachhinein bestätigt. Er freue sich, dass seitens der Stadt nun doch endlich die Einsicht in die Notwendigkeit solcher Tests bestehe und gehandelt werde: "Besser spät als nie."

SPD: Auch Tagespflegepersonen testen lassen

Bei den Schnelltests sollten auch die Tagespflegepersonen berücksichtigt werden, die im Auftrag der Stadt arbeiten. Dieser Auffassung ist die Stader SPD-Fraktion. Diese Gruppe sei unverzichtbarer Bestandteil im städtischen Gesamtkonzept der Kinderbetreuung und sollte daher so wie das Kita-Personal behandelt werden.

Die SPD hat nach eigener Mitteilung bereits Anfragen von Betroffenen erhalten. Die Genossen gehen davon aus, dass das Testprogramm unkompliziert auf Tagespflegepersonen ausgedehnt werden kann. Die Entscheidung zur Anschaffung der Schnelltests sei schließlich auch ohne Beteiligung der politischen Gremien erfolgt.

Sollte die Verwaltung anderer Ansicht sein, so will die SPD das Thema durch den zuständigen Ausschuss beraten sehen. 

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Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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