Eiserne Hochzeit: Adolf und Edith Sumfleth verliebten sich beim Fasching

Edith und Adolf Sumfleth blicken auf 65 Ehejahre zurück
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lt. Jork-Königreich. An die erste Begegnung mit seiner Frau Edith (84) kann sich Adolf Sumfleth (85) noch ganz genau erinnern. Der damals 18-Jährige ging als "Rowdy" verkleidet zu einer Faschingsfeier in Jork und verliebte sich sofort in das junge Rotkäppchen, das da plötzlich die Treppe hinunterkam. "Sie hatte einen Korb mit Keksen dabei, und die habe ich alle aufgegessen, während wir uns unterhalten haben", sagt der Altländer, der in der vergangenen Woche mit dem jungen Dienstmädchen von damals die Eiserne Hochzeit (65 Jahre) gefeiert hat.
Edith hat noch genau das Knattern des alten Lanz Bulldog im Ohr, mit dem ihr Schwarm Adolf immer durch den Ort fuhr. "Ich hab ihn schon von Weitem gehört und dann immer einen Grund gesucht, draußen zu sein, damit ich ihn sehen konnte", erinnert sich Edith.
Die Grüne Hochzeit im Jahr 1954 hatte dann aber mit Romantik nicht mehr viel zu tun. Nicht mal ein Bild wurde gemacht. Edith war hochschwanger und passte nicht mehr in ihr ausgeliehenes, weißes Kleid. Und weil die Verliebten noch nicht 21 und damit noch nicht volljährig waren, musste die Braut vor dem "Zusammenschreiben" beim Bürgermeister zunächst mit einem Richter sprechen, der sich davon überzeugen wollte, ob Edith denn auch wirklich heiratswillig war. Adolf brauchte die Bestätigung seines Vaters und seines Chefs darüber, ob er denn auch im Stande sei, eine Familie zu ernähren. Vor lauter Aufregung trank Edith das eine Glas Wein, das es zum Anstoßen gab, in einem Zug aus.
In den kommenden drei Jahren wurden dann die Söhne Uwe, Rolf und Gerd geboren. Keine leichte Zeit für die junge Mutter, die mit zwölf Jahren aus Pommern nach Buxtehude gekommen war. "Ich hatte keine Hilfe und wir hatten wenig Geld, aber dafür haben wir immer zusammengehalten", sagt Edith.
Ihr Mann, der quasi rund um die Uhr in der Landwirtschaft tätig war, nahm die Söhne schon früh mit zum Kirschenpflücken, Treckerfahren oder Äpfelspritzen. Vom hart erarbeiteten Geld konnten sich die Sumfleths schließlich ihren ersten Fernseher leisten - einen der ersten in der ganzen Nachbarschaft.
1960 zog die Familie in die eigene Doppelhaushälfte in Jork-Königreich. Vorher lebten sie auf engem Raum in einem "Arbeiterhaus" in Jork, das Adolf Sumfleths damaliger Chef seinen Mitarbeitern zur Verfügung stellte.
Nach entbehrungsreichen Jahren folgten viele glückliche, in denen die Sumfleths, die inzwischen acht Enkel und zwei Urenkel haben, oft Zuhause mit Freunden zusammen fröhlich waren, verreisten und Hochzeitsjubiläen mit zahlreichen Gästen auf dem Saal feierten.
Und Edith unterstützte ihren Adolf stets bei seinen Hobbys. Der Landwirt aus Leidenschaft spielte nicht nur 25 Jahre lang das Tenorhorn bei der Jorker Blasmusik, sondern hat sich auch einen Namen als Bauer von bis zu drei Meter hohen Holz-Windmühlen gemacht, von denen rund 30 Stück im Alten Land verteilt stehen.
"Der Zusammenhalt ist das Wichtigste", sind sich Edith und Adolf einig, was das Rezept für eine lange Ehe angeht. "Und man muss ehrlich zueinander sein", ergänzt Adolf. Wenn man abends ins Bett geht, muss alles ausgesprochen sein, was einen ärgert. "Dann ist am nächsten Tag auch alles wieder in Ordnung."

Edith und Adolf Sumfleth blicken auf 65 Ehejahre zurück
Adolf und Edith Sumfleth mit ihren Söhnen Rolf (v.li.), Uwe und Gerd
Redakteur:

Lena Stehr

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