74 Bäume müssen weichen
Plan für 40-Meter-Kreisverkehr in Tostedt

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Wenn die Fahrbahnerneuerung der B75 in der Ortsdurchfahrt in Wistedt abgeschlossen ist, will die Landessstraßenbaubehörde in Lüneburg ab Frühjahr 2023 für ca. fünf Monate die Tostedter Ortsdurchfahrt zwischen der Kreuzung Am Sande/Bahnhofstraße (L 141), einschließlich der Poststraße, bis zum nördlichen Ortsausgang sanieren. Daran wiederum schließt sich der Bau eines 40-Meter-Kreisverkehrs an, der die Knotenpunkte der B75 (Kastanienallee) mit der L141 (Buxtehuder Straße) und der K57 (Todtglüsinger Straße) zusammenführen und den Verkehrsfluss verbessern soll. Den Entwurf für den dafür zu ändernden Bebauungsplan und die bislang dazu eingegangenen Stellungnahmen stellte Hedda Ahlers vom Planungsbüro Patt im jüngsten Planungsausschuss der Gemeinde Tostedt vor.

Die politischen Beratungen für den Kreisverkehr auf der B75 laufen bereits seit sieben Jahren. Wie Verkehrszählungen im November 2015 ergaben, befuhren ca. 18.500 Kfz die B75 pro 24 Stunden, ca. 5.800 Fahrzeuge waren es auf der L141 und ca. 5.600 auf der K57. Kfz-Führer, die von der Buxtehuder Straße oder der Todtglüsinger Straße nach links auf die B75 abbiegen wollen, müssen insbesondere im Berufsverkehr reichlich Geduld mitbringen. Und der Verkehr ist nicht weniger geworden.

Der Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan wurde vor rund eineinhalb Jahren gefasst. Mit dem Bebauungsplan, dessen Geltungsbereich eine Fläche von 5,51 Hektar umfasst, sollen auch die anliegenden Flächen eine neue Nutzung erhalten. Direkt an der Kastanienallee sollen Mischgebiete (u.a. für Geschäfts- und Bürogebäude) und südlich der Kastanienallee eine bauliche Nachverdichtung erfolgen. An der Buxtehuder Straße entstehen Mischgebiete für Wohnen und Gewerbe sowie urbane Gebiete (Mischgebiete mit Wohngebieten und nicht störendem Gewerbe), der Parkplatz des Hotels Zum Meierhof wird bebaut.
Bevor der Bau beginnt, werde es u.a. ein Sicherheitsaudit durch die Verkehrsbehörden geben, um die Sicherheit von Fußgängern und Radfahrern sowie die Abbiegesituationen entspechend zu berücksichtigen, erläuterte Hedda Ahlers. Auch die Radien für landwirtschaftliche Fahrzeuge hat das Ingenieurbüro Stüvel mit in die Pläne eingearbeitet.

Zu berücksichtigen sind weiterhin Artenschutzbelange wie Fledermaushöhlen, die ein Biologe festgestellt habe. Die Ersatzpflanzungen von Bäumen würden durch die Landesstraßenbaubehörde vorgenommen. Ausgleichsfläche sollten möglichst nah an den Flächen, auf denen der Eingriff erfolgt, vorgenommen werden. Für das Fällen der Bäume der Streuobstwiese, einem geschützen Biotop, musste ein Ausnahmeantrag beim Landkreis gestrellt werden. Dafür werde eine Ausgleichsfläche nahe des Friedhofs geschaffen. Als Ausgleich wird auch eine Fläche des gemeindlichen Ausgleichsflächenpools an der Este in Kampen in Anspruch genommen. Für die zu fällenden Alleebäume neben dem Kreisverkehr sowie entlang der B75 in Richtung Kakenstorf und entlang der L141 in Richtung Dohren Ersatzbäume gepflanzt.

Grünen-Ratsfrau Nadja Weippert stimmte dem B-Plan wegen der umfassenden Baumfällungen, deren Verlust nicht in absehbarer Zeit zu ersetzten sei, nicht zu. "74 Bäume werden gefällt für einen übermonströsen Kreisel, der nicht hätte gebaut werden müssen, wenn vor zehn Jahren eine Planung im Bereich Dohren gemacht worden wäre", sagte sie zu der seit Jahrzehnten geforderten Ortsumfahrung. Die von vielen Tostedtern geforderte fußläufige Verbindung an der Buxtehider Straße und Dieckhofstraße, die u.a. für die Sicherheit der Schul- und Kita-Kinder und Marktbesucher von großer Bedeutung ist, müsse rechtlich bindend sein. Der Grundeigentümer in dem Bereich hat zugesichert, einen Fußweg über eine Grunddienstbarkeit zu ermöglichen. "Die Grunddienstbarkeit muss festgelegt sein". meinte Weippert. Diese gehört allerdings nicht zum Inhalt eines Bebauungsplanes.

Gerhard Netzel (SPD) und Olaf Hasler sprachen sich dagegen aus, die Kreisverkehrsplanung nach der langen Beratungszeit zu beenden.

Bei Nadja Weipperts Gegenstimme empfahl der Ausschuss schließlich, mit dem vorgelegten B-Plan-Entwurf und der Abwägung der eingegangenen Stellungnahmen von Bürgern und Behörden die weiteren Verfahrensschritte durchzuführen.

Mit dem Thema befasst sich der Gemeinderat in seiner Sitzung am kommenden Dienstag, 13. Dezember, um 19 Uhr in der Grundschule Poststraße.

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Hedda Ahlers informierte über den Bebauungsplan-Entwurf und die eingegangenen Stellungnahmen | Foto: bim
Redakteur:

Bianca Marquardt aus Tostedt

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