Handeloh
Einfeldhalle löst Halle im Schuhkarton-Format ab

Architekt Benjamin Ellwanger (re.) überreichte Samtgemeinde-Bürgermeister Dr. Peter Dörsam den Schlüssel für die neue Sporthalle | Foto: bim
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  • Architekt Benjamin Ellwanger (re.) überreichte Samtgemeinde-Bürgermeister Dr. Peter Dörsam den Schlüssel für die neue Sporthalle
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"Boah, ist ja geil" - das sagten die Handeloher Grundschülerinnen und -schüler, als sie jetzt erstmals ihre neue Sporthalle in Augenschein nahmen. Im Beisein von Handeloher Rats- und Tostedter Samtgemeinderatsmitgliedern, Abordnungen von Kindergarten, Grundschule, Architekten und beteiligten Baufirmen sowie Anwohnern und Vorstand des TV Welle wurde die neue Sporthalle am Freitag offiziell eingeweiht.

Die Halle ist toll geworden

"Die Halle ist toll geworden, sie hat aber auch eine gewisse Geschichte", blickte Samtgemeinde-Bürgermeister Dr. Peter Dörsam auf die langwierigen Beratungen zurück sowie die Verzögerungen beim Bau aufgrund der Krisen der vergangenen Jahre.

Die alte Halle aus dem Jahr 1959 war zu klein, entsprach schon längst nicht mehr den gültigen Standards und barg auch das ein oder andere Verletzungsrisiko. Von den ersten politischen Beratungen Anfang März 2018 bis zum endgültigen Neubaubeschluss Mitte Dezember 2019 vergingen dann immerhin eineinhalb Jahre. Strittig war längere Zeit auch, ob und wenn ja, in welcher Höhe sich die Gemeinde Handeloh beteiligt.

Im Juli 2020 folgte der Objektbeschluss, also der Bau nach den Entwürfen des Architekturbüros Ellwanger Chabert Architekten aus Berlin.

Mit umweltfreundlicher Energiegewinnung

"Das Wichtigste ist das tolle Produkt am Ende", meinte Dörsam. Die neue Sporthalle ist barrierefrei und umfasst Regieraum, Umkleide- und Geräteräume. Die Energie wird umweltfreundlich gewonnen über Wärmepumpe, Lüftung mit Wärmerückgewinnung, Gebäudeleittechnik und einer Photovoltaikanlage mit 17 Kilowatt-Peak.

Die veranschlagten Kosten in Höhe von 3,057 Millionen Euro würden - Stand jetzt - eingehalten, so Dörsam. Die Samtgemeinde erhält 400.000 Euro aus der Sportstättenförderung. Aus der Kreisschulbaukasse fließen 430.000 Euro (ein Sechstel der Kosten als Zuschuss und ein Sechstel als zinsloses Darlehen), sodass die Gemeinde Handeloh 645.000 Euro (30 Prozent) und die Samtgemeinde 1,505 Millionen Euro aufbringen müssen.

Auf traditionellen Wegen zu zeitgemäßen Innovationen

"Auf traditionellen Wegen zu zeitgemäßen Innovationen", fasste Architekt Benjamin Ellwanger das Bauprojekt zusammen. Die Halle sei der Urtyp eines Hauses überhaupt, was Material, Farbwahl und Gesamtkomposition angehe. Gleichzeitig zeichne sich die Halle durch Nachhaltigkeit aus, indem fast keine Verbundstoffe, dafür aber viel Holz verwendet und die Dachkonstruktion schlicht gehalten sei. "Das auffälligste Merkmal sind die Fenster", sagte er zu den milchigen Polycarbonatscheiben, die einen KfW-40-Standard hätten und deren Material später eingeschmolzen und wiederverwendet werden könnte. Und es gibt LED-Beleuchtung.

Die neue Einfeldhalle löst die vorherige Turnhalle mit 190 Quadratmetern ab und bietet den Handeloher Grundschülern sowie dem TV Welle mit 405 Quadratmeter nun nicht nur mehr als doppelt so viel Platz, sondern auch komfortable Sportmöglichkeiten.

Der Dank der Beteiligten galt den Architekten - die örtliche Bauleitung hatte das Architekturbüro von Hans-Jürgen Schmidt aus Schneverdingen übernommen -, den ausführenden Baufirmen sowie der Verwaltung und der Projektsteuerung durch das Team der Gebäudewirtschaft im Rathaus.

Langer Beratungsweg hat sich gelohnt

Auch wenn es ein langer Weg mit vielen politischen Beratungen war, "sind wir heute alle super froh, dass es gekommen ist, wie es jetzt ist", erklärte Handelohs Bürgermeister Uwe Blanck. Sein Dank galt auch dem Grundschulkollegium und der Kindergartenleitung sowie dem engagierten TV Welle. Blanck nannte die neue Halle "ein kleines Geburtstagsgeschenk an den TV Welle", der im September sein hundertjähriges Bestehen feiert. Auch werde der Schulstandort in Handeloh in diesem Jahr 150 Jahre.

Die alte Turnhalle soll in diesem Sommer abgerissen werden. Dann folgt noch die Wiederherrichtung des Schulhofgeländes.

Zahlen, Daten Fakten rund um die Sporthalle

Meilensteine der Beratungen

  • Auftrag Sanierungskonzept / Wirtschaftlichkeitsvergleich an iwb Ingenieure aus Braunschweig durch den Samtgemeindeausschuss am 1. März 2018
  • Vorstellung im Schulausschuss am 21. August 2018: Auftrag an die Verwaltung, eine bedarfsgerechte Neubauvariante zu entwickeln, weil die räumlichen Mängel der alten Turnhalle so gravierend sind, dass eine Sanierung unwirtschaftlich ist.
  • Förderantragstellung nach Sportstättenförderrichtlinie und ZILE-Richtlinie für Förderungen im ländlichen Raum zum 31. Mai 2019, die zunächst abgelehnt wurden.
  • Erneute Förderantragstellung nach Sportstättenrichtlinie zum 31. Mai 2021. Bewilligung einer Förderung von 400.000 Euro vom 10. August 2021.
  • Beschluss des Samtgemeindeausschusses für den Neubau einer Sporthalle am 27. Juni 2019. Die Sporthallenfläche ist noch zu beraten, Voraussetzung: eine Kostenbeteiligung durch die Gemeinde Handeloh.
  • Verhandlungen mit der Gemeinde Handeloh über die Beteiligung, analog zu den übrigen Gemeinden bei den Nutzungszwecken Schulsport und Vereinssport.

Beschluss des Samtgemeinderates vom 12. Dezember 2018:

  • a) Der Rat der Samtgemeinde Tostedt beschließt den Neubau einer Einfeldsporthalle mit integrierter Nachmittagsbetreuung am Schulstandort Handeloh. Die Gemeinde Handeloh beteiligt sich an den Gesamtkosten.
  • b)  Die Höhe der Kostenbeteiligung beträgt 30 Prozent des Kostenanteils der Einfeldsporthalle.
  • c) Für das Voranschreiten der Planung dieser Maßnahe beauftragt die Samtgemeinde Tostedt ein Architekturbüro mit den Leistungsphasen 1 (Grundlagenermittlung) und Leistungsphase 2 (Vorplanung und Kostenschätzung) nach Honorarordnung für Architekten und Ingenieure, (HOAI).
  • Die Kostenbeteiligung der Gemeinde Handeloh von 30 Prozent hatte der Gemeinderat tags zuvor beschlossen.
  • Auftrag an Ellwanger Chabert Architekten durch den Samtgemeindeausschuss am 20. Februar 2020.  
  • Objektbeschluss des Samtgemeinderates am 9. Juli 2020 mit Standortfestlegung und Separierung des Multifunktionsraumes für die Grundschule.

Meilensteine im Bauablauf

  • Bauantragstellung am 16. Februar 2021
  • Baugenehmigung am 7. September 2021
  • Baubeginn / Spatenstich am 4. Mai 2022
  • Richttermin am 15. Dezember 2022
  • Teilweise erhebliche Bauverzögerungen aufgrund von Materialengpässen, langen Lieferzeiten, hoher Auslastung der Handwerksbetriebe, Folgen der Corona-Pandemie.
  • Gesamtfertigstellung: Februar 2024
  • Sommer 2024: Abbruch der alten Sporthalle und Anpassung der Schulhoffläche

Qualitäten

  • Einfeldsporthalle in Massivbauweise mit Satteldach,
  • Netto-Raumfläche von insgesamt 690 Quadratmetern,
  • Hallenfläche: 405 Quadratmeter (27 mal 15 Meter),
  • Umkleiden Damen und Herren, barrierefrei,
  • Regieraum,
  • Sanitäranlagen,
  • Geräteräume.

Energiekonzept

  • Beheizung über Wärmepumpen
  • Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung
  • Gebäudeleittechnik
  • Photovolatik-Anlage 17 kWp

Gesamtkostenanschlag (Stand März 2022): 3,057 Millionen Euro (brutto),

  • Förderung Sportstättenförderung: 400.000 Euro,
  • Förderung der Raumlufttechnischen Anlage: 79.341 Euro,
  • Zuweisung Kreisschulbaukasse: ca. 430.000 Euro,
  • Eigenmittel: ca. 2,15 Millionen Euro, davon 645.000 Euro von der Gemeinde Handeloh und 1,505 Millionen Euro von der Samtgemeinde Tostedt.

Der Haushaltsansatz kann voraussichtlich eingehalten werden, auch wenn die Schlussrechnungen noch nicht für alle Gewerke vorliegen.

Redakteur:

Bianca Marquardt aus Tostedt

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