Landkreis Harburg
Teure Bauvorhaben und der ungleiche Kampf um Ingenieure

Der Kreisverkehr in der Tostedter Ortsdurchfahrt ist ein Großbauprojekt | Foto: Gemeinde / Repro: MSR
  • Der Kreisverkehr in der Tostedter Ortsdurchfahrt ist ein Großbauprojekt
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Das Bauprogramm 2024/25 mit Sanierungen sowie Neu- und Ausbau von Straßen und Radwegen ist Thema in der öffentlichen Sitzung des Kreistages des Landkreises Harburg am Donnerstag, 4. April 2024, um 15 Uhr in der Burg Seevetal, Am Göhlenbach 11 in Hittfeld.
Ein spannendes Thema dann: Der in der Tostedter Ortsdurchfahrt geplante Kreisverkehr, der die B75 mit der L141  (Buxtehuder Straße) und der K57 (Todtglüsinger Straße) miteinander verbinden und den Verkehrsfluss verbessern soll. Dieser wird zwar von der Landesstraßenbaubehörde gebaut, aber vom Landkreis Harburg mit 425.000 Euro in 2025 anteilig finanziert und teilweise überwacht.

Umsetzung des Bauprogramms

Aus der Vorlage ist zu entnehmen, dass - neben langwierigen Grunderwerbsverhandlungen oder Umplanungen - auch der Fachkräftemangel bei Ingenieuren das Thema Straßenbau und -planung belastet und sich Maßnahmen von daher zusätzlich in die Länge ziehen. Interessant dabei: Das Land wirbt dem Landkreis Fachkräfte ab bzw. "lockt" mit besseren Konditionen.

Der Betrieb Kreisstraßen & Radverkehr hat laut Landkreis versucht, ein realistisches, zweijähriges Bauprogramm aufzustellen. Bei voller Besetzung (vier ausführende Ingenieure, vier planende Ingenieure) könne der Betrieb 16 bis 18 Maßnahmen pro Jahr umsetzen, inklusive vier Maßnahmen, die eine längere Planung und Plangenehmigung bzw. Planfeststellung benötigen.

Allerdings haben kurz vor Ende des Jahres 2023 gleich drei Planungsingenieure das Planungsteam verlassen (ein Renteneintritt, zwei Wechsel zum Land). Zwei Planerstellen konnten bereits nachbesetzt werden. Die Teamleitung befand sich Ende Januar noch im Ausschreibungsverfahren. "Die neuen Planer benötigen allerdings eine längere Einarbeitungszeit, da einige der Ingenieure nur begrenzte Straßenplanungserfahrung in Deutschland haben", heißt es in der Sitzungsvorlage.

Förderung

Förderungen nach dem Niedersächsischen Gemeindeverkehrs­finanzierungs­gesetz (GVFG) wurden für folgende Maßnahmen beantragt und im Mehrjahresprogramm aufgenommen:

  • K09-Brücke Ramelsloh
  • K15 Radweg -  Wüstenhofen-Heidenau
  • K28/K55 - Ortsdurchfahrt Holm
  • K40-Überführung über die A1
  • K55 - freie Strecke Holm - Schierhorn
  • K76 - Radweg Kreisgrenze – Bütlingen
  • K84 - Osttangente

In diesem Jahr beläuft sich das Baukostenvolumen auf rund 9,8 Millionen Euro. Besonders hervorzuheben ist hier die Erneuerung der Brücke Ramelsloh an der K09, deren Baukosten bei über fünf Millionen Euro liegen. Die K09-Brücke und der K76-Radweg werden durch das Niedersächsische Gemeindeverkehrs­finanzierungs­gesetz (GVFG) mit ca. 60 Prozent gefördert, sodass der Landkreis voraussichtlich rund 6,5 Millionen Euro an Eigenmitteln zu tragen hat. Dies entspricht dem beschlossenen Haushalt.

In 2025 beträgt das Baukostenvolumen rund 11,9 Millionen Euro. Darunter: der Umbau der vier Knoten entlang der Osttangente (K84), der mit Gesamtkosten von mehr als vier Millionen Euro veranschlagt ist. Die Kosten werden zu ca. einem Drittel von der Stadt Winsen, der Autobahn GmbH und dem Landkreis Harburg getragen und außerdem gefördert. Der Eigenanteil des Landkreises beträgt ca. 1,6 Millionen Euro. Vier weitere Maßnahmen sind für GVFG-Fördermittel beantragt, sodass der Landkreis rund 5,6 Millionen Euro an Eigenmitteln investieren muss.

Ein weiteres Thema ist unter anderem die weitere Kofinanzierungsdifferenz für die Koordinierungsstelle Frau & Wirtschaft, die sich der Landkreis und der Trägerverein feffa teilen - und die sich aufgrund von Personalkostensteigerungen von derzeit 12.000 auf dann 25.000 Euro jährlich in 2025 und 2026 mehr als verdoppeln!

Die Koordinierungsstelle ist Bindeglied zwischen den Frauen in der Region, dem Arbeitsmarkt und der regionalen Wirtschaft. Frauen, die beruflich wieder einsteigen oder sich beruflich verändern wollen, werden dort ebenso beraten wie Betriebe, die an Fachkräftesicherung und familienorientierter Unternehmenskultur interessiert sind.

Die Stelle wird mit EU- und Landesmitteln zu 70 Prozent gefördert. Kooperations- und Ko-Finanzierungspartner sind der Landkreis Harburg (28.200 Euro jährlich) und die Stadt Buchholz (9.150 Euro jährlich). Das Unternehmensnetzwerk Frau & Wirtschaft Landkreis Harburg e.V. (1.200 Euro jährlich) und der Trägerverein feffa tragen die Kofinanzierungsdifferenz in Höhe von derzeit jährlich 12.000 Euro.

Redakteur:

Bianca Marquardt aus Tostedt

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