"Auf wen wartet die Stadt eigentlich?"
Investoren bekommen Absagen für Flächenkauf im Gewerbegebiet Luhdorf
thl. Winsen. Kann die Stadt Winsen sich das leisten? Immer wieder werden in der Verwaltung Anfragen von Firmen abgelehnt, die sich im Gewerbegebiet Luhdorf ansiedeln wollen.
Zum Beispiel wollte sich ein Logistiker vergrößern - abgelehnt. Das Unternehmen hat jetzt ein Areal im Gewerbegebiet in Radbruch gekauft und baut dort neu. Ein anderer Investor wollte eine Halle errichten und diese dann vermieten. Da er aber nicht sagen konnte, wie viele Arbeitsplätze dort geschaffen werden, bekam er eine Abfuhr. Und auch ein Winsener Unternehmen, dass ein Grundstück für eine Betriebserweiterung haben wollte, stieß im Rathaus auf taube Ohren. Begründung: Man habe zu wenig Grundstücke, und wenn man alle verkaufe, hätte man keine mehr.
Das WOCHENBLATT fragte bei der Verwaltung nach, was hinter den Absagen steckt. "Die Nachfrage ist deutlich größer als das Angebot, sodass Auswahlentscheidungen zu treffen sind", sagt Stadtsprecher Theodor Peters. "Dabei handelt es sich jeweils um eine Gesamtabwägung, bei der unterschiedliche Faktoren eine Rolle spielen, u. a. auch die Zahl der Arbeitsplätze in Bezug zur Flächengröße. Eine Mindestanzahl gibt es aber nicht." In dieser Entscheidung liege keine Bewertung der Qualität eines Unternehmens. Man bedauere es, nicht allen ernsthaft Interessierten und für eine Fläche in Betracht kommenden Gewerbebetrieben eine Ansiedlung ermöglichen zu können.
In den beiden Bauabschnitten des Gewerbegebiets Luhdorf sind noch rund 5,3 Hektar Fläche frei, für die es nach Auskunft von Theodor Peters derzeit auch keine Interessenten gebe. Da wundert es, dass die Stadt nicht zugreift, wenn ein Investor auf sie zukommt. "Ich weiß auch nicht, auf wen die Stadt da noch wartet", ist ein abgewiesener Investor ratlos.
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