Das passierte 2018 in Apensen

Die Suche nach einem Kandidaten für die Samtgemeinde-Bürgermeisterwahl im Mai 2019 bringt Apensen ins Visier der Kommunalaufsicht | Foto: archiv/jd/Montage: MSR
  • Die Suche nach einem Kandidaten für die Samtgemeinde-Bürgermeisterwahl im Mai 2019 bringt Apensen ins Visier der Kommunalaufsicht
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Abrutschende Dämme, Streit um Kita-Anbau und Rücktritte

ab. Apensen. Das neue Jahr hat gerade begonnen. Eine gute Gelegenheit, das vergangene Jahr 2018 noch einmal in ein paar kleinen Geschichten Revue passieren zu lassen.

Apensen ist landkreisweit neben Nordkehdingen die einzige Gemeinde mit Katzenkastrationspflicht: Alle "Freigänger" sollen kastriert werden. Damit soll vor allem im Winter dem Katzen-Elend von verwahrlosten und kranken Streunern ein Ende gemacht werden. Bis März können Wildkatzen kostenlos kastriert werden. Dafür stellt das Land Niedersachsen landesweit 200.000 Euro zur Verfügung.

Apensen bekommt ein neues Schulgebäude. Im Februar wird am Neubau der Waldorfschule Richtfest gefeiert, im Mai das erste Mal unterrichtet. Auffällig sind die schiefen Wände des Gebäudes, die sowohl für eine besondere Akustik als auch eine besondere Lernatmosphäre sorgen sollen. Auch die Finanzierung ist besonders: Die 1,6 Mio. Euro wurden ohne staatliche Hilfe aufgebracht - rund 60 Prozent finanziert durch die Öko-Bank "GLS", der Rest stammt aus der Elternschaft.

Generationenwechsel bei der Freiwilligen Feuerwehr in Beckdorf - neu an der Spitze stehen ab sofort Ortsbrandmeister Renke Möker und sein Stellvertreter Sven Spierling. Auch privat verbindet die beiden Feuerwehrmänner etwas: Sie sind miteinander verschwägert, ihren Frauen sind Schwestern. 

Die Gemeinde startet einen neuen Versuch, den Damm der Ortskernentlastungsstraße (OKES) zu befestigen. Immer wieder ist die Böschung des mehr als acht Meter hohen Dammes in der Vergangenheit abgerutscht. Schuld daran ist eine ca. 50 Zentimeter dicke Schicht aus Mutterboden, die auf dem Sandkern liegt und die das Regenwasser besonders gut aufzusaugen scheint. Neuer Plan: die untere Sandschicht treppenartig anlegen, Mutterboden abgetragen und die Neigung des Damms durch Aufbringen von Lehm verändern.

Ein politisches Gerangel um die Kita-Erweiterung in Beckdorf endet mit einem Rücktritt: Beckdorfs Bürgermeister Siegfried Stresow möchte den Erweiterungsanbau in Eigenregie errichten und anschließend - wie auch das 2005 erbaute Kita-Gebäude - den Neubau an den Betreiber, die Samtgemeinde, vermieten. Doch die CDU stellt sich dagegen: Sie möchte nicht, dass die Samtgemeinde die Planungshoheit abgibt. Der Konflikt, begonnen im Mai, endet Anfang Juli mit einem Paukenschlag: Nachdem der Samtgemeinderat sich auf die Seite der CDU geschlagen hat, erklärt Stresow seinen Rücktritt und legt alle politischen Ämter - Bürgermeister in Beckdorf und Vorsitzender sowie Mitglied des Samtgemeinderates - sofort nieder. Mit ihm gehen auch die SPDler Karsten Koschinski und Jutta Holst. Beckdorfer neuer Bürgermeister wird Jan Tomas Gold (CDU). 

Die Nindorfer gehen auf die Barrikaden: Der Betreiber der dortigen Biogasanlage "Danpower" will seine Inputstoffe ändern: Der Maissilage soll zukünftig auch Rindermist beigemischt werden. Der Betreiber will damit möglichem Resourcenmangel durch trockene Sommer wie in 2018 vorbeugen. Doch den Nindorfern stinkt das: Sie befürchten massive Geruchsbelästigung und erhöhtes Verkehrsaufkommen durch Schwerlastfahrzeuge, die den Rindermist anliefern. Der Beckdorfer Rat lehnt schließlich den Antrag des Betreibers ab, aber viele Nindorfer sind sich sicher: Das wird nicht der letzte Antrag dieser Art gewesen sein.
Die Samtgemeinde sieht sich im Recht, die Kommunalaufsicht nicht: Bei der Suche nach einem neuen Samtgemeinde-Bürgermeister schaltet die Gemeinde zur Kandidatenfindung für mehr als 35.000 Euro einen Headhunter ein. Die Bezahlung erfolgt aus dem Gemeindetopf, sprich: Der Steuerzahler wird dafür zur Kasse gebeten. Die Kommunalaufsicht weist die Verwaltung auf ihr Fehlverhalten hin. Der Auftrag an den Headhunter wird daraufhin der Form halber storniert, das Geld wird gezahlt - wie, wird bis Redaktionsschluss nicht bekannt gegeben. Die Samtgemeinderatsmitglieder fühlen sich von der Kommunalaufsicht gegängelt: Man habe nach bestem Wissen gehandelt, heißt es unter anderem.

Die Interims-Verwaltungschefin der Samtgemeinde, Sabine Benden, erhält aus Stade eine weitere Rüge: Nach dem Rücktritt des Samtgemeindebürgermeisters Peter Sommer hat sie als dessen Vertreterin eine Gehaltserhöhung eingefordert - und bekommen. Ebenfalls nicht rechtens, sagt die Kommunalaufsicht, da sie den Posten als Vertreterin bereits vor Sommers Abdanken innehatte.

Redakteur:

Alexandra Bisping

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