Die hohe Kunst des Abschweifens
Comedian Torsten Sträter begeistert über 1.000 Fans bei Buchholzer Sommer-Open-Air

Starker Open-Air-Auftritt in Corona-Zeiten: Torsten Sträter auf der Buchholzer Bühne vor 1.100 maskierten Zuschauern | Foto: ce
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ce. Buchholz. Fast hätte Torsten Sträter jetzt in Buchholz in seinen 55. Geburtstag reingefeiert und dann wohl von rund 1.100 begeisterten Fans ein rekordverdächtiges Ständchen bekommen. Der beliebte und aus dem TV bestens bekannte Comedian, Slam-Poet und Kabarettist aus dem Ruhrgebiet trat am Freitagabend beim Buchholzer Sommer-Open-Air anlässlich des 30-jährigen Bestehens der Veranstaltungszentrums EMPORE auf. 
Sein ursprünglich angekündigtes Programm "Schnee, der auf Ceran fällt", in dem er sich unter anderem der Beziehung zu seinem leiblichen Vater widmet, streifte Sträter an diesem Abend lediglich. Seit der Entstehung des Programms 2019 habe sich auch Corona-bedingt manches darin Vorkommende verändert. Zudem sei "das dramaturgische Konzept für die Aufführung in einem Saal entworfen worden", erklärte er am Rande der Show gegenüber dem WOCHENBLATT. Gleichwohl wollte er nun unter dem Buchholzer Abendhimmel "viel erzählen, worüber die Leute lachen". Und das tat Sträter über zwei Stunden lang in Perfektion. 
Einen roten Faden suchte man über weite Strecken vergebens. Zu gern ließ sich Torsten Sträter durch eigene spontane Gedanken oder Kommentare aus dem Publikum ablenken. Die hohe Kunst des Abschweifens führte ihn von traumatischen Auftritten in Autokinos ("Lautes Hupen als 'Applaus' war wegen der Anwohner verboten") über die durch nervige Vorschriften ("draußen nur Kännchen") erstickte Sehnsucht nach Außengastronomie in Corona-Zeiten bis zu den Tücken von Autobahnrastplätzen als "niederstem Ort der Menschheit" - Abzocke auf der Toilette inklusive.
Der in seinen Augen übertrieben hitzigen Debatte um das Gendern hielt Sträter entgegen, dass für ihn die Menüführung seines favorisierten Online-Pay-TV-Dienstes ein "viel größeres Problem" darstelle. Und zum Sendungsbewusstsein einiger Impfgegner redete er Klartext: "Wenn Sie sich nicht impfen lassen wollen, ist das ihr gutes Recht - aber halten Sie auf TikTok und anderen Videoportalen den Mund!" Auch den sozialen Netzwerken als neumodisches Karrieresprungbrett steht Sträter skeptisch gegenüber. Als sein Sohn erklärte, wer wolle Influencer werden, konterte er Vater nüchtern: "Ich war als Jugendlicher auch Influencer - ich habe Werbeprospekte für Hackfleisch verteilt."
Nach der Show zeigte sich Torsten Sträter beeindruckt vom Mut von EMPORE-Geschäftsführer Onne Hennecke. "Veranstalter wie er wachsen in diesen Zeiten über sich hinaus. Sie zeigen, dass man nicht nur Häuser und Stadien ab 5.000 Besuchern aufwärts bespielen muss, sondern dass es eben auch kleiner funktionieren kann. Damit geben sie uns Künstlern nach langer Corona-Pause endlich wieder die Möglichkeit zum Auftritt.  
"Er ist einer der Besten seines Fachs", war Komiker und Parodist Jörg Knör (62) aus Hamburg begeistert von Torsten Sträters Show. Das WOCHENBLATT erspähte Knör unter den Zuschauern beim Buchholzer Sommer-Open-Air, wo er am Samstag selbst auftrat. Vor 30 Jahren hatte er einen seiner ersten Auftritte in der EMPORE. "Hier freuen sich die Leute darauf, unterhalten zu werden. WL steht ja schließlich für 'Will lachen'", definierte Knör das Autokennzeichen mit einem Schmunzeln. Und kündigte an, dass er am 20. Februar nächsten Jahres mit seinem neuen Programm "Comeback des Lebens" wieder in der Nordheidestadt gastiert.

Redakteur:

Christoph Ehlermann aus Salzhausen

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