Besondere Anzeige im WOCHENBLATT

Energiepauschale für Bedürftige spenden

Aufmerksamen WOCHENBLATT-Lesern ist eine besondere Anzeige in der vergangenen Mittwochsausgabe aufgefallen: Darin werben die "Sechsundfünfziger" dafür, die 300 Euro an die Tafel zu spenden, die jeder Bürger als Energiepauschale erhält. Wie kam es zu der nachahmenswerten Aktion?
Die "Sechsundfünfziger", das sind die noch lebenden von ehemals 49 Abiturienten, die im Jahr 1956 an der damaligen Staatlichen Oberschule Timmendorfer Strand - heute Ostsee-Gymnasium - ihren Abschluss machten. Unter ihnen ist Dr. Hans-Fritz Gelpcke (Jahrgang 1936). Der Rechtsanwalt lebte früher in Buchholz und ist immer noch in seiner Kanzlei in Rostock tätig. "Ich finde es unvertretbar, wenn sich zum Beispiel Bundeskanzler Olaf Scholz die 300 Euro Energiepauschale genehmigt", sagt Gelpcke. Beim letzten Abitreffen habe man über die Entlastungspakete im Zusammenhang mit der Energiekrise gesprochen, erklärte Mit-Initiator Sven Herfurth in den Lübecker Nachrichten. "Es ergibt keinen Sinn, dieses Geld an alle zu verteilen, unabhängig davon, ob die Menschen es benötigen oder nicht", betonte Herfurth.
Gemeinsam beschlossen die "Sechsundfünfziger", die sich alle zwei Jahre für jeweils vier Tage treffen, eine Spendenkampagne zu starten. Ziel sei es, die Anzeige bundesweit in allen Tageszeitungen zu platzieren. Das WOCHENBLATT machte gerne mit. Der Appell der Initiatoren: Diejenigen, die es sich leisten können, sollen die 300-Euro-Pauschale an die Tafel Deutschland (Konto: IBAN DE63 1002 0500 0001 1185 00) spenden. Damit helfe man den wirklich Bedürftigen.
Im nächsten Schritt wollen die "Sechsundfünfziger" laut Hans-Fritz Gelpcke alle Bundes- und Landtagsabgeordneten anschreiben und zur Teilnahme an der Spendenaktion ermuntern. (os).