Stadtumbau West: Großer Wurf für die Stadt Buchholz?
Umfeld des Bahnhofs soll komplett umgestaltet werden / Volumen: bis zu 25,5 Mio. Euro
os. Buchholz. „Ein großer Wurf für die Stadt“, „eine enorme Chance“, „ein durchdringendes Werk“ - die geäußerten Superlative im Buchholzer Stadtrat zeigten, dass die Lokalpolitiker und Bürgermeister Jan-Hendrik Röhse große Hoffnungen in das Gelingen des Mega-Bauprojekts „Bahnhofs-
umfeld Buchholz“ legen. Der Rat votierte einstimmig für das Projekt, das die Umgestaltung des gesamten Bahnhofsumfeldes auf einer Gesamtfläche von 32 Hektar vorsieht.
Wie berichtet, wurde die Stadt Buchholz auf Initiative der ehemaligen Baudezernentin Doris Grondke in ein mehrjähriges Förderprogramm von Bund und Land zur Umgestaltung des kompletten Bahnhofsumfeldes aufgenommen. Derzeit hat das Programm, das über mehrere Schritte zehn Jahre lang umgesetzt werden soll, ein Gesamtvolumen von rund sieben Millionen Euro. Darin enthalten sind Fördergelder des Landes und des Bundes, der Eigenanteil der Stadt Buchholz (ein Drittel der Kosten für jedes Teilprojekt) sowie Einnahmen aus Grundstücksverkäufen und Erschließungsbeiträgen. Wenn alle angedachten Baumaßnahmen umgesetzt werden, steigt das Investitionsvolumen auf 25,5 Millionen Euro.
Eines der wichtigsten Projekte ist der Bau der „Südtangente“. Diese soll direkt entlang der Bahnlinie Bremen-Hamburg führen und als Entlastungsstraße für die Neue Straße und die Bremer Straße dienen. Geplant ist, die Südtangente von der Lindenstraße entlang des Park- und Geschäftshauses Kabenhof zu führen, dann entlang der Bahnlinie bis zum Plaza-Baumarkt und dort hoch zur Bremer Straße. Neben der Südtangente soll eine Fahrradschnellstraße entstehen, zudem soll der Zentrale Omnibusbahnhof von der Lindenstraße dorthin verlegt werden. Die Stadtbusse des Buchholz Bus sollen weiterhin am Treffpunkt (Adolfstraße) halten. Die 689 Parkplätze, die an der Bahn durch die Südtangente entfallen, sollen durch den Neubau eines Parkhauses auf der Nordseite der Bahn sowie die Erweiterung des bestehenden Parkhauses auf der Südseite kompensiert werden. Daneben vorgesehen sind u.a. der Bau eines Fahrrad-Parkhauses auf der Bahn-Nordseite, der Bau von Rampen zur blauen Brücke, die in Zukunft „Järvenpää-Brücke“ heißen soll, die Verkehrsberuhigung der Bremer Straße von der Königsberger Straße bis zur Neuen Straße sowie die Neugestaltung der Neuen Straße.
Der von der Verwaltung vorgelegte Zeitplan sieht für dieses und das kommende Jahr u.a. Vorplanungen, den Rückbau der Infrastruktur auf den nicht mehr benötigten Bahnflächen sowie Grunderwerb vor. 2019 könnte der Radschnellweg gebaut werden, zudem sollen Förderanträge für die weiteren Baumaßnahmen gestellt werden. Der Bau des P+R-Parkhauses Nord ist für das Jahr 2020 vorgesehen, ab 2021 könnten u.a. die Südtangente, der ZOB, und die Erweiterung des P+R-Parkhauses Süd folgen.
Größtes Hindernis bei der Umsetzung des Umbauprogramms ist die ungeklärte finanzielle Situation der Stadt Buchholz. Der Rat müsste für jede Maßnahme den städtischen Anteil zur Verfügung stellen. Ob das angesichts des knappen Haushalts und der anstehenden Riesen-Investitionen für den Bau des Mühlentunnels und der Erweiterung der Waldschule gelingt, ist derzeit mehr als ungewiss.
Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz | |
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