Bullen-Preis-Verleihung in Buxtehude
Siegerin war virtuell dabei

Jurymitglieder und Beteiligte nach der Preisverleihung | Foto: Hansestadt Buxtehude
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Auch wenn die 52. Buxtehuder Bullenpreisträgerin Jennifer Lynn Barnes nicht persönlich zur Preisverleihung am gestrigen Abend nach Buxtehude kommen konnte, war sie dennoch fast dabei.
Per Videobotschaft erzählte die US-Amerikanerin den Zuschauern in der Aula der Halepaghenschule von der Entstehung ihres Romans „The Inheritance Games“.  Was muss geschehen, damit ein Teenager-Mädchen über Nacht weltberühmt wird, und wie erzähle ich das in einer guten Story? Mit diesen Fragen hatte sich Jennifer Lynn Barnes, die schon als Fünfjährige Autorin werden wollte, lange Zeit beschäftigt, bis es bei ihr schließlich „Klick“ machte. Wie beides zusammenfand, verriet die Professorin für Psychologie und Kreatives Schreiben im Rahmen ihrer Videobotschaft. Sie dankte nicht nur der Jury, die „The Inheritance Games“ ausgewählt hatte, sondern auch allen, die in Buxtehude Jahr für Jahr eine Kultur der Leidenschaft für Lesen und Literatur unter Jugendlichen und Erwachsenen erschaffen.

Nach der Juryarbeit gefragt, bestätigt sich Barnes‘ Eindruck prompt auf der Bühne: „Es war ein vielfältiges Leseerlebnis – es hat Spaß gemacht, Bücher zu lesen, die ich sonst vielleicht nie angefasst hätte“, so ein jugendliches Jurymitglied. 
„Wir hoffen natürlich sehr, dass Jennifer Lynn Barnes zu einem späteren Zeitpunkt nach Buxtehude kommt“, sagte Bürgermeisterin Katja Oldenburg-Schmidt. Denn es gebe eine eiserne Regel beim Bullen: „Ein Bulle wird nicht gebracht, ein Bulle wird abgeholt“ – auch wenn Zauberkünstler Manuel Muerte die zwölf Kilogramm schwere Bullen-Stahlplastik mit Hilfe des Publikums auf magische Weise ins virtuelle Arbeitszimmer der Preisträgerin nach Oklahoma/USA zauberte.

Puzzle-Haus trifft Fiktionspsychologie

Zwei Ereignisse, im Abstand von zehn Jahren, hätten sie zum Buch inspiriert, erzählte Barnes: Sie habe sich immer schon einen Geheimgang gewünscht. Als dann ihr Vater mit einem Architekten an den Plänen für sein Traumhaus arbeitete, erfüllte sich dieser Wunsch. Passenderweise lag der Eingang hinter einem Bücherregal. In diesem „Puzzle-House“, wie Barnes es nennt, sei ihr Vater in jedem Detail präsent. Jahre später, als sie sich während des Studiums mit Fiktionspsychologie beschäftigte und sich fragte, welches Ereignis eintreten müsse, damit eine Teenagerin über Nacht weltberühmt würde, kamen ihr Puzzle-Haus und die Buchidee zusammen.
Nichts sei für Menschen spannender als Klatsch und Tratsch und der Versuch hinter die Motive, Intentionen und Geheimnisse anderer Menschen zu blicken und diese zu verstehen.
Die Figur einer plötzlichen Erbin – Avery Grambs – in einem Haus voller Rätsel und Geheimnisse war geboren.

Rätselspaß bei den Hörbuchaufnahmen

„The Inheritance Games“ entstand größtenteils im Frühjahr und Sommer 2020, während des Lockdowns, und kam im selben Jahr auch in den USA auf den Markt. „Jennifer Lynn Barnes hat eine Welt geschaffen, in der das scheinbar Unmögliche möglich ist, und die es unmöglich macht, das Buch aus der Hand zu legen“, sagte Hörbuchsprecherin und Schauspielerin Leonie Landa in ihrer Laudatio und nahm das Publikum mit ihrer kurzen Lesung sofort für sich ein. Aufgenommen wurde die Lesung ebenfalls während der Pandemie: „Jede Stunde, die ich mitgerätselt habe, warum Avery wohl im Testament stand und wer ihr wohlgesonnen ist, war eine Stunde, die mich aus einer Tristesse geholt hat und eine bunte Welt der Möglichkeiten gemalt hat.“
„Wer Bücher liest, schaut in die Welt und nicht nur bis zum Zaune“, zitierte Bürgermeisterin Katja Oldenburg-Schmidt Johann Wolfgang von Goethe. Gerade in diesen Zeiten sei es wichtig, den Blick über den Zaun zu werfen, sich nicht vollends zurückzuziehen, hinzuschauen und sich weiterhin Meinungen zu bilden.
Charmant moderiert und mit persönlichen Anekdoten gespickt von Buchliebhaberin und Podcasterin Anne Sauer wurde der Abend selbst zu einem kurzweiligen Blick in die Welt der Geheimnisse, Rätsel und Literatur. So sang Songwriter Hannes Koch, ein echter „Buxtehuder Jung“ und selbst ehemaliger Schüler an der Halepaghen-Schule, dann seine Version von „Lucky Day“. Ein glücklicher Tag bzw. Abend für die 52. Preisverleihung des Buxtehuder Bullen, der Winfried Ziemann, dem Erfinder des Jugendbuchpreises, sicher gefallen hätte. 

Das Buch

Avery Grambs hat einen Plan: Highschool überleben, Stipendium abgreifen und dann – nichts wie raus hier. Doch all das ist Geschichte, als der Multimilliardär Tobias Hawthorne stirbt und Avery fast sein gesamtes Vermögen hinterlässt. Der Haken daran? Avery hat keine Ahnung, wer der Mann war. Um ihr Erbe anzutreten, muss Avery in das gigantische Hawthorne House einziehen, wo jeder Raum von der Liebe des alten Mannes zu Rätseln und Geheimnissen zeugt. Ungünstigerweise beherbergt es aber auch dessen gerade frisch enterbte Familie. Allen voran die vier Hawthorne-Enkelsöhne: faszinierend, attraktiv und gefährlich. Gefangen in dieser schillernden Welt aus Reichtum und Privilegien, muss Avery sich auf ein Spiel aus Intrige und Kalkül einlassen, wenn sie überleben will.

 www.buxtehuder-bulle.de

52. Plakette vorm Stadtarchiv und Ausstellung im Museum
Redakteur:

Nicola Dultz aus Buxtehude

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