"Opposition ist Mist"
Ein Jahr im Landtag: Birgit Butter (CDU) aus Buxtehude

Die Landtagsabgeordnete Birgit Butter besucht die Ausbildungsmesse in Buxtehude | Foto: JU Buxtehude
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"Butter bei die Fische" war ihr Slogan im Landtagswahlkampf und ist auch jetzt noch ihr Motto: Birgit Butter (CDU) redet gerne Tacheles. Seit einem Jahr sitzt die Hedendorfer Ortsbürgermeisterin und Buxtehuder Ratsfrau als Abgeordnete im niedersächsischen Landtag, um die Interessen der Bürgerinnen und Bürger aus dem Wahlkreis 55, das ist Apensen, Buxtehude, Harsefeld, Horneburg, Jork und Lühe, zu vertreten.

"Ich hatte nie geplant, Berufspolitikerin zu werden", sagt die Volljuristin, die sich bis vor einem Jahr "nur" ehrenamtlich politisch engagierte - auch als Kreistagsabgeordnete und Erste stellvertretende Landrätin des Landkreises Stade. "Ich möchte jedoch in unserer Region etwas bewegen und viele wesentliche Entschlüsse werden auf Landesebene getroffen."

Um so mehr ärgert es sie, dass sie in der Opposition sitzt und daher bei vielen Themen - wie z.B. Erhalt der Förderschule Lernen oder Beibehaltung des Steuersatzes von sieben Prozent für die Gastronomie - keine Mehrheit bekommt. "Während es auf kommunaler Ebene eher um die Sache geht, wird im Landtag ideologisch entschieden", kritisiert Butter. Sie habe es schon oft erlebt, dass sich die Abgeordneten in Diskussionen zunächst einig waren und dann doch - je nach Parteizugehörigkeit - abgestimmt haben. "Opposition ist Mist", sagt Birgit Butter daher.

Dennoch mache ihr die Arbeit im Landtag sehr viel Spaß. Ihren Schritt, im Alter von 50 Jahren beruflich noch einmal neu durchzustarten, hatte sie sich zuvor gut überlegt. Dafür sprachen schlussendlich der Wunsch, die Region mitgestalten zu können, die bisherigen sehr guten Wahlergebnisse und die Unterstützung ihrer Familie. Das Ergebnis der Landtagswahl war dann auch überzeugend: Birgit Butter gehört zu den einzigen beiden CDU-Frauen, die direkt in den Landtag gewählt wurden. Insgesamt zählen zur CDU-Landtagsfraktion 15 Frauen und 32 Männer.

Aber auch die Familie müsse mitziehen, denn als Berufspolitikerin führe die Mutter zweier jugendlicher Kinder ein ganz anderes Leben als zuvor. Zwei Tage pro Woche verbringt sie in Hannover, wobei sie an diesen Tagen pendelt. Einmal im Monat findet von mittwochs bis freitags das Plenum in Hannover statt, dann schläft Birgit Butter im Hotel. Sie ist nicht nur Mitglied im Ausschuss Inneres und Sport, sondern auch stellvertretende Ausschussvorsitzende und kommunalpolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion. Außerdem gehört Butter noch mehreren weiteren Ausschüssen an.

Ihre kommunalen Mandate hat sie trotzdem alle behalten. Denn ihre Arbeit in Hannover sieht sie als Mittel zum Zweck, um Probleme in ihrem Wahlbezirk zu lösen und Ziele zu erreichen. "In Hannover haben die Politiker viele unserer Probleme nicht", sagt sie. "Dort gibt es keinen Obstbau, keine Lühe-Flut, keine Pendler-Probleme mit der S3 und auch keine Wolfsrudel." Für diese und andere regionale Themen sitze sie als Abgeordnete im Landtag und kümmere sich, immer im Rahmen dessen, was als Mitglied der Opposition möglich sei.

Da Birgit Butter gerne weiß, wovon sie redet, sucht sie über ihre kommunalpolitischen Ämter hinaus den Kontakt zu den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort. So besucht sie Schulklassen und lädt diese - sowie auch andere Gruppen nach Hannover in den Landtag ein. Bei ihren Touren "Butter, Brot & Bier" informiert sie als Politikerin über ihre Arbeit, während sie bei der #buttertour eher unerkannt unterwegs ist. So hat sie als "Praktikantin" eine Nachtschicht bei der Polizei mitgemacht und unter anderem im Hofladen, in einer Fleischerei, in einer Apotheke und einer Diskothek gearbeitet. "Auf diese Weise erfahre ich auf direktem Weg, wo der Schuh wirklich drückt und welche Auswirkungen politische Entscheidungen in der Praxis haben", sagt Butter.

Schockiert war sie von einer jungen, gestylten Frau, von der sie als vermeintliche Toilettenfrau beim Wechseln einer Toilettenrolle angesprochen und äußerst herablassend behandelt wurde. Auch hier redet Birgit Butter Tacheles und sagt, was sie denkt: "Du magst von außen schön sein", antwortete sie der Frau. "Aber von innen bist Du hässlich."

Redakteur:

Nicola Dultz aus Buxtehude

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