wd. Apensen. Hinter abgeklebten Fenstern laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren: Am 1. und 2. April, jeweils ab 9 Uhr, öffnet Kristina Sindermann in Apensen, Buxtehuder Straße 13, erstmals die Türen ihres Apenser Hörstudios, um die ersten Kunden willkommen zu heißen. "Eine Feier wird es wegen der Hygieneauflagen leider nicht geben", sagt die Hörgeräteakustikmeisterin. "Wir müssen ja z.B. Abstand halten und Maske tragen."
Dennoch freut sie sich schon sehr darauf, ihr neues Studio und ihr Leistungsspektrum vorzustellen. "Der Zuspruch ist jetzt schon sehr stark", sagt Kristina Sindermann. Kein Wunder, denn ab dem 1. April können sich Apenser Hörgeräteträger erstmals auch vor Ort fachkundig und umfassend betreuen lassen. "Gut zu hören, erhöht die Lebensqualität enorm", weiß die Hörgeräteakustikmeisterin. "Wir werden immer älter und wollen unser Leben genießen. Den heutigen 70-Jährigen reicht es nicht mehr aus, auf der Gartenbank die Sonne zu genießen. Sie sind fit, gehen ins Theater und Konzert und sind sportlich aktiv. Das alles macht mehr Spaß, wenn man gut hören kann." Und aufgrund der immer lauter werdenden Umwelt sind auch viele jüngere Personen von Höreinschränkungen betroffen.
Die erfahrene Fachfrau, die ihre Gesellenprüfung bereits im Jahr 1997 abgelegt hat, bietet kostenfreie Hörtests sowie Beratung und Gehörschutz zur Prävention.
Die Entscheidung, sich selbstständig zu machen, hat die zweifache Mutter, die auch in Apensen wohnt, relativ spontan getroffen. "Ich hatte zwar ab und zu darüber nachgedacht, aber konkret wurde die Idee erst, als für die Räume der ehemaligen Post ein Nachfolger gesucht wurde." Schon immer hatte Kristina Sindermann lieber in kleinen und mittelständischen Betrieben als bei Filialisten gearbeitet. "Die Kommunikationswege sind in kleinen Betrieben kürzer und auch Entscheidungen können schneller und flexibler getroffen werden", sagt die Geschäftsgründerin, die bisher viel im Raum Hamburg, aber auch in Stade und Harsefeld als Springer tätig war. In ihrem eigenen Unternehmen kann sich die Hörgeräteakustikmeisterin jetzt ganz auf ihre Kunden konzentrieren. "Ich bin unabhängig in der Wahl der Produkte und arbeite mit allen bekannten Herstellern zusammen. Ich kann also auch Kunden betreuen, die bereits ein Hörgerät tragen."
• Das Apenser Hörstudio, Buxtehuder Straße 13, ist montags bis freitags von 9 bis 13 Uhr und 14 bis 18 Uhr geöffnet. Um Terminvereinbarung wird gebeten unter Tel. 04167-9304077 oder per Mail an kontakt@apenser-hoerstudio.de. Parkplätze befinden sich vor dem Geschäft und auch der BürgerBus hält in unmittelbarer Nähe.

Abwarten ist kontraproduktiv
Bei einem Verdacht auf nachlassendes Hörvermögen sollte unverzüglich gehandelt werden, rät Hörgeräteakustikmeisterin Kristina Sindermann. Denn bleiben bestimmte akustische Reize aus, wird das Gehirn in diesen Bereichen unterversorgt und verliert Fähigkeiten. "Das kann sich u.U. auch auf ganz andere Bereiche auswirken", so die Fachfrau. "Unter anderem gibt es Studien, in denen ein Zusammenhang von Schwerhörigkeit und Demenz festgestellt wurde." 

Hörminderung vorbeugen
 Schon ein geringer Schallpegel kann zu Konzentrationsstörungen und Unruhe führen. Laute Geräusche können das Hörvermögen langfristig schädigen und zum Beispiel auch einen Tinnitus mit verursachen. Daher legt Kristina Sindermann großen Wert auf Prävention. "Es gibt für die unterschiedlichen Bedarfe verschiedenste Systeme für Gehörschutz", so die Hörgeräteakustikmeisterin, die selbst zum Beispiel bei Kinobesuchen einen Gehörschutz trägt. "Ein Jäger braucht einen anderen Schutz als ein Musiker oder Handwerker."