ig. Drochtersen. Bisher unbekannte Täter haben am vergangenen Sonntag in Drochtersen am Ruthenstrom – in Höhe des ehemaligen Betonwerkes Oltmann - ein dort liegendes ehemaliges Ausflugsschiff betreten und zwei Rettungsinseln aus ihren Verankerungen gelöst. Eine der Inseln wurde von dem Täter oder den Tätern sofort entwendet, die andere zunächst zurückgelassen, später dann auch mitgenommen. Der angerichtete Schaden wird auf zirka 5.000 Euro geschätzt.

Die rund 40 Jahre alte "Atlantis" – das Boot gehört einem nicht ortsansässigen Immobilienmakler und wurde einst als Ausflugsboot eingesetzt - sei in den vergangenen Jahren „stets ein beliebtes Ausflugsziel für Einbrecher gewesen", sagt Ruthenstrom-Hafenmeister Heino Behrmann. Es wurden Fenster eingeschlagen und großer Schaden angerichtet. "Die Täter wissen wohl, dass es auf den Rettungsinseln Medikamente zu ergattern gibt. Auch Morphium", so Behrmann. Deshalb vermutet er, dass die Einbrecher auch einer "bestimmten Szene" zuzuordnen seien. "Aber woher die das mit den Medikamenten wissen, keine Ahnung."
Die "Atlantis" liegt bereits seit fünf Jahren im Ruthenstrom vor Anker. "Sie sollte eigentlich nach Wischhafen transportiert werden, um dort als Restaurantschiff eingesetzt zu werden", weiß der Hafenmeister. Das habe ihm der Eigentümer mitgeteilt. Im Inneren sei das außen etwas angeschlagene Schiff nämlich noch top, u.a. mit Teppichen ausgelegt. Auch sei eine komfortable Einbauküche vorhanden. Warum die Überführung bisher nicht klappte, könne er nicht sagen. Auch habe er dem Eigentümer geraten, die Maschinen mal wieder anlaufen zu lassen. "Nicht geschehen, jetzt sind die Ventile verstopft."

Gleichwohl: Die Atlantis sei ein "Segen" für die Kommune, lasse die Kassen klingeln. Behrmann: "Rund 750 Euro als Liegegebühren muss der Besitzer für den Aufenthalt pro Monat bezahlen." Das sei noch günstig, woanders würde er das Dreifache bezahlen. Aber Geld spiele hier wohl keine Rolle. Hinweise unter Tel. 04143-912340.