Ein kleiner starker Mann
Krebskranker Leo (2) aus Drochtersen braucht dringend Spenden einer seltenen Blutgruppe / Überwältigende Resonanz

Leonard (2) mit seinen Eltern Franziska Reppin und Kevin Breitenhofer | Foto: ig
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JOBS und KARRIERE

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Der kleine Leonard ist erst zwei Jahre alt, hat aber schon viele Krankenhausaufenthalte hinter sich. Denn der junge Drochterser hat Krebs. Deshalb fahren seine Eltern Franziska Reppin (30) und Kevin Breitenhofer (34) alle drei Wochen mit ihrem Sohn vom Land Kehdingen nach Hamburg ins Universitätsklinikum Eppendorf (UKE). Dort erhält er für ihn lebenswichtige Bluttransfusionen. "Leo steckt bisher alles super weg“, sagt sein Vater. „Er meckert nicht, nörgelt nicht und macht das alles mit. Unser Sohn ist sehr stark und tapfer.“
Der kleine Patient scheint auf einem guten Weg zu sein. Umso größer war kürzlich der Schock, als beim Besuch im UKE Leos Blutgruppe nicht mehr verfügbar war. Der Zweijährige hat die seltene Blutgruppe A Rhesus negativ, die nur sechs Prozent der deutschen Bevölkerung in sich trägt.

Dass eine seltene Blutgruppe nicht verfügbar sei, sei leider keine Seltenheit, erfuhren die Eltern vom UKE-Team. Man habe bereits bei aktiven Blutspendern vor Ort nachgefragt, ob jemand Leos Blutgruppe habe und zu einer Spende bereit wäre. Leider ohne Ergebnis. Auch die Eltern fallen als Spender aus, denn beide haben kein passendes Blut für ihren Sohn. Die Familie war entsetzt. Wie sollte die für Leo lebenswichtige Behandlung weitergehen?

Schockdiagnose Nierenkrebs

Leos Schicksal begann im Dezember 2022, als die Ärzte bei ihm Nierenkrebs diagnostizierten. Im Januar wurde der Tumor, der inzwischen auf die Größe von Leos Kopf herangewachsen war, erfolgreich entfernt. Allerdings hatten sich bereits mehr als 50 Metastasen in dem kleinen Körper gebildet. Eine auf die Operation folgende Chemotherapie und Bestrahlung waren deshalb unausweichlich.

"Durch diese Therapien sinkt die Zahl von Leos Blutplättchen regelmäßig stark ab", erklärt sein Vater Kevin Breithofer. "Die Folge können lebensgefährliche innere Blutungen sein. Deshalb sind die Bluttransfusionen für ihn so wichtig." Weil Leos Blutgruppe nicht vorrätig war, gaben die UKE-Ärzte ihm Blut der Gruppe 0 Rhesus negativ. Diese gilt als Joker bei Bluttransfusionen, denn sie kann im Notfall universal für alle ausgegeben werden. "Zum Glück war dieses Blut im UKE vorrätig. Aber was ist beim nächsten Mal?", fragt Leos Mutter Franziska Reppin. "Und was wäre, wenn unser Sohn bei einem Unfall schwer verletzt wird und schnell viel Blut braucht?"

Die Situation sei nicht rosig, erfuhren die Eltern auf Nachfrage von den Ärzten des Instituts für Transfusionsmedizin am UKE. Es sei praktisch nie ausreichend Blut da. Das Universitätskrankenhaus verfüge pro Woche über zirka 500 eigene Spenden, benötigt würden aber etwa 700.
Die fehlenden Konserven werden deshalb von externen Anbietern wie dem Deutschen Roten Kreuz dazugekauft.

Was Hoffnung macht: Nach Chemo und Bestrahlung wurden bei der letzten Untersuchung bei Leo nur noch wenige der ursprünglich mehr als 50 Metastasen gefunden. Fest steht allerdings: Mindestens bis Ende Oktober muss Leo noch in Behandlung bleiben, benötigt also weiter Blut. Es gilt, weiter durchzuhalten.

Nur drei Prozent der Bürger spenden Blut

Bei ihren Recherchen haben Leos Eltern erfahren, dass nur drei Prozent aller Bürger regelmäßig Blut spenden. Dabei wäre es bei jedem Dritten möglich, für das Wohl Kranker zur Ader gelassen zu werden. Franziska Reppin und Kevin Breitenhofer rühren deshalb kräftig die Werbetrommel und wenden sich in den sozialen Medien an die Öffentlichkeit mit dem Aufruf: „Leute, spendet Blut.“ Ihre Botschaft: "Alle Blutspenden sind wichtig – nicht nur für Leo."

Leos Eltern weisen in diesem Zusammenhang auf einen weiteren Missstand hin: „Wenn Kinder nur eine kleine Spende benötigen, z. B. 150 Milliliter Vollblut, dann wird eine 500-Milliliter-Konserve dafür angezapft und der Rest entsorgt." Hauptgrund hierfür sei, habe man den Eltern mitgeteilt, dass man das Blut aus finanziellen Gründen nicht in verschiedenen Dosierungen lagern könne. "Wir brauchen das Blut aber so dringend!“, sagt Leos Vater. "Deshalb sollte dafür gesorgt werden, dass es entsprechende Wege, Vorgaben und Richtlinien gibt, die diese Verschwendung vermeiden.“ Es sei ein Skandal, dass bei Leos Behandlung 350 Milliliter Blut entsorgt werden, weil kein Zweiter aus dieser Konserve bedient werden darf. Und deshalb möchte Vater Breitenhofer am liebsten eine Petition an den Bundestag richten.

• Blutspendetermine des DRK finden sich unter www.drk-blutspende.de/blutspendetermine.

Überwältigende Resonanz

Absolut überwältigend ist die Leserresonanz auf die Geschichte vom krebskranken Leo (2) aus Drochtersen. Viele Leserinnen und Leser haben sich bei uns gemeldet und wollen für Leo Blut spenden. Das WOCHENBLATT wird in seiner Samstags-Ausgabe ausführlicher berichten und Fragen der Leserinnen und Leser beantworten. Bis dahin bitten wir, von E-Mails und Anrufen abzusehen.

Leos Eltern richten ein ganz großes Dankeschön an alle, die helfen möchten. Ihr Appell: "Bitte denken Sie an alle Patienten und spenden regelmäßig Blut."

Redakteur:

Stephanie Bargmann aus Stade

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