Schaden geht in die Millionen
Teure GPS-Technik immer öfter vom Trecker geklaut

Jan-Bernd Prauß zeigt den GPS-Empfänger mit der RTK-Antenne | Foto: bim
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bim. Halvesbostel. Bei der Orientierung im Verkehr oder beim Wiederfinden eines Autoschlüssels kann GPS (Globales Positionsbestimmungssystem) hilfreich sein. Auch in der Landwirtschaft gewinnt es zunehmend an Bedeutung. Allerdings vergeht inzwischen auch kaum eine Woche, in der die Polizeidienststellen der Umgebung nicht mindestens einen Diebstahl eines GPS-Gerätes aus landwirtschaftlichen Maschinen vermelden. Wozu die Geräte eingesetzt werden und warum sie so begehrt sind, erläutert Jan-Bernd Prauß von Meyer-Agrartechnik aus Halvesbostel (Samtgemeinde Hollenstedt) dem WOCHENBLATT.
Mit der GPS-Steuerung lassen sich Ernteeffizienz und die Auslastung der Maschinen steigern. "Die Spurführung ist bei gutem Satellitenempfang bis auf wenige Zentimeter genau und selbst in der schlechtesten Genauigkeitsstufe um 80 Prozent genauer, als wenn man selbst lenkt. Ein unnötiges Überfahren der Flächen und der Verschleiß werden minimiert. Das spart Zeit und Sprit, der Fahrer wird entlastet", erklärt Jan-Bernd Prauß. Sind die Maschinen programmiert, fahren und arbeiten sie letztlich allein, der Landwirt oder Fahrer braucht nicht mehr zu lenken, sondern überwacht die Ausführung per Monitor. "Hauptsächlich werden diese Systeme in sensiblen Bereichen wie bei der Feldbestellung - im Saat-, Pflanz- oder Pflanzenschutz und für die Düngung - eingesetzt", weiß Jan-Bernd Prauß. Sie können aber auch in alle anderen landwirtschaftlichen Maschinen verbaut werden, wie z.B. im Wassermanagement, an Anbaugeräten und Erntemaschinen.
Rund 50 Prozent der Kunden von Meyer-Agrartechnik würden diese Systeme nutzen, Tendenz steigend. Die Grundprogrammierung nehme sein Betrieb vor, der Landwirt "füttere" das System danach mit seinen Daten wie Maschinenart, Flächengröße und Arbeitsbreite.
Auch für die vom Gesetzgeber geforderte digitale Dokumentation ist die Technik von Bedeutung. "Die Sammlung der Daten mit den Angaben, was, wie viel und wo ausgebracht wurde, kann zum Betriebsmanagementsystem automatisch überspielt werden", erklärt der Fachmann.
Solch hochwertige Technik - der außen angebrachte GPS-Empfänger plus der Monitor für die Fahrerkabine - kann je nach Ausführung bis 20.000 Euro und mehr kosten, weckt offenbar Begehrlichkeiten.
Die Diebstähle von GPS-Geräten aus landwirtschaftlichen Maschinen nehmen zu. Allein im vergangenen Jahr verzeichnete die Polizei in Niedersachsen rund 100 entsprechende Diebstähle. Der Schaden, der den Landwirten dadurch entsteht, geht in die Millionen.
Im Landkreis Harburg wurden seit Jahresbeginn 13 GPS-Geräte von Traktoren und Mähdreschern gestohlen. Die Tatorte lagen in Wenzendorf, Königsmoor, Buchholz, Marxen, Rosengarten und Egestorf.
Im Landkreis Stade ist es bisher nur zu einer Tat seit Jahresbeginn gekommen. Dabei wurden in der Nacht vom 18. auf den 19. Juni in Heinbokel bei einem dortigen Landmaschinenhändler von drei John-Deere-Traktoren die GPS-Geräte geklaut.
Für Jan-Bernd Prauß ist klar, dass sich die Diebe mit dieser Mechatronik gut auskennen und es sich oftmals um Auftragskriminalität handelt. Jede Technik-Komponente habe eine Seriennummer. Werde die verändert, der GPS-Empfänger umprogrammiert und außer Landes gebracht, lasse sich das geklaute Gerät nicht mehr orten. "Dieses Umprogrammieren kann sonst maximal nur der Hersteller. Das können auch die Händler nicht", sagt Jan-Bernd Prauß.
Einen hundertprozentig sicheren Schlüssel gebe es noch nicht. Jan-Bernd Prauß rät den Kunden, die Geräte jeden Abend gut zu verschließen.

Jan-Bernd Prauß zeigt den GPS-Empfänger mit der RTK-Antenne | Foto: bim
Der Monitor zur Überwachung der Arbeiten 
befindet sich im Fahrzeug | Foto: bim
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Bianca Marquardt aus Tostedt

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