"Ein selbstloser Einsatz"
Niedersächsisches Verdienstkreuz für Lebenshilfe-Vereinsvorsitzende Ellen Kühn

Bei der Ehrung in Hannover: Ellen Kühn und Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil  | Foto: Niedersächsische Staatskanzlei
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ce. Hollenstedt/Hannover. Als Anerkennung für ihre herausragendes ehrenamtliches Engagement für Menschen mit Behinderung wurde Ellen Kühn aus Hollenstedt, Vorsitzende des Lebenshilfe-Vereins Landkreis Harburg, jetzt von Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil in Hannover das Verdienstkreuz am Bande verliehen.
Aufgewachsen mit einer Schwester mit geistiger Behinderung, gehört seit Kindertagen die verantwortungsvolle Begleitung und Betreuung von Menschen mit Behinderung zu Ellen Kühns Leben. 1981 wurde ihre schwerst-mehrfachbehinderte Tochter geboren. Als sich abzeichnete, dass ein ebenfalls schwerbehinderter Mitschüler ihrer Tochter in eine Pflegefamilie umziehen sollte, nahm Kühn das Kind als Pflegesohn in die eigene Familie auf. Diesen hat sie bis zu seinem Auszug und dem ihrer Tochter 2002 begleitet. "Ein eigenes Kind mit schwerst-mehrfacher Behinderung zu begleiten ist schon eine große Leistung. Sich dann auch noch für die Aufnahme eines weiteren schwerbehinderten Kindes zu entscheiden und beide Kinder bis ins Erwachsenenalter zu begleiten, zeugt von einem selbstlosen Einsatz zum Wohle anderer", heißt es in der Begründung für die Auszeichnung.
Von 1988 bis 2003 war Kühn Mitglied im Trägerverein "Interessengemeinschaft Kindergarten Buchholz (Buki)", wurde dort in den Vorstand gewählt und war Kassenwartin. Während dieser Tätigkeit begleitete sie die Entwicklung vom Regel- zum Integrationskindergarten im Rahmen des "Projektes zur Erprobung der gemeinsamen Erziehung behinderter und nicht behinderter Kinder im Kindergarten“ des Landes Niedersachsen.
Seit 1999 gehört Ellen Kühn dem Vorstand des Vereins Lebenshilfe Landkreis Harburg an. Sie ist Vorsitzende und vertritt den Verein als Gesellschafter der gemeinnützigen Lebenshilfe Lüneburg-Harburg GmbH. Momentaner Schwerpunkt ihrer Arbeit ist die zukunftsfähige Aufstellung der Institutionen und deren Fusion.
Da ihre Tochter und ihr Pflegesohn in der anthroposophischen Einrichtung Eichenhof in Quickborn leben, trat Ellen Kühn 1999 dem Trägerverein bei und begleitete so den Ausbau der Einrichtung. Im Rahmen der Elternarbeitstage fungiert dort sie als "Hofköchin“. An diesen Tagen übernehmen Mütter und Väter der Bewohner Garten- und Instandhaltungsmaßnahmen, um die Einrichtung finanziell zu entlasten. Die so eingesparten Mittel kommen unmittelbar der Arbeit mit den dort lebenden Menschen zugute. Kühn engagiert sich bis heute ehrenamtlich im "Eichenhof"-Verein und vertrat ihn viele Jahre in der Bundesvereinigung Selbsthilfe im anthroposophischen Sozialwesen.
2009 gründete Ellen Kühn zusammen mit der Lebenshilfe Lüneburg die Stiftung "Die Stifter für Menschen mit Handicap in der Region“. Diese beruft sich auf das Grundsatzprogramm der Bundesvereinigung Lebenshilfe und möchte Menschen mit Handicap in den Landkreisen Lüneburg und Harburg unterstützen. Kühn gehört dem Stiftungsrat seit der Gründung an.
In Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe gestaltete sie auch das integrative Sommerferienprogramm des Jugendzentrums Buchholz.
Für Ellen Kühn ist es eine Herzensangelegenheit, sich in besonderer Weise politisch wie gesellschaftlich für die Belange von Menschen mit schwerst-mehrfacher Behinderung einzusetzen. "Dieser Personenkreis, der besondere Begleitung und Unterstützung benötigt, steht bei der Weiterentwicklung der Behindertenhilfe oft nicht im Fokus. Deshalb ist es umso wichtiger, dass es engagierte Eltern wie Frau Kühn gibt, die sich der Belange annehmen", würdigt Matthias Farr, Geschäftsführer der Lebenshilfe Lüneburg-Harburg, das Engagement der mit dem Verdienstkreuz Geehrten.

Redakteur:

Christoph Ehlermann aus Salzhausen

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