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ORTSUMGEHUNG B3 NEU SOLL ELSTORF ENTLASTEN - Millionen-Projekt geprüft

Firma plant Kiesabbau am Schlüsselberg bei Ardestorf

Im schraffierten Bereich soll der Abbau erfolgen, die roten Linien zeigen die Abgrenzungen des Vorrangebiets | Foto: msr/Neu Wulmstorf
  • Im schraffierten Bereich soll der Abbau erfolgen, die roten Linien zeigen die Abgrenzungen des Vorrangebiets
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mi. Neu Wulmstorf. In Neu Wulmstorf, ca 750 Meter von der Ortschaft Ardestorf entfernt, soll am Schlüsselberg auf rund 21 Hektar ein Sandabbaugebiet entstehen. Im Bauausschuss der Gemeinde Neu Wulmstorf stellte jetzt das Unternehmen Wika mit Sitz im Landkreis Stade die entsprechenden Pläne vor. Derweil die Fläche im Regionalen Raumordnungsprogramm - dessen Verabschiedung so gut wie sicher ist - als Vorrangfläche für Bodenabbau ausgewiesen ist, hat die Firma gute Chancen, ihr Vorhaben umzusetzen.
Bekommt Ardestorf in knapp 30 Jahren einen eigenen See direkt vor der Haustür? Die Firma Wika aus Stade plant am Schlüsselberg den Sandabbau auf einem 21 Hektar großen Areal für die Dauer von ca. 25 Jahren. Am Ende will die Firma die Fläche fluten und renaturieren. Es soll ein mindestens zehn Meter tiefer See entstehen, der als Naherholungs- oder Ausgleichsfläche nutzbar sein soll. Laut Geschäftsführer Bernd Klose und dem Wika-Manager für Rohstoffsicherung, Thorsten Rasch, ist Wika ein seit 1962 in der Region verwurzeltes Unternehmen mit Sitz in Stade. Die Firma betreibt derzeit zwei Kieswerke und sechs Sandgruben. Sie beschäftigt 65 Mitarbeiter. Das Unternehmen baut jährlich Rohstoffe in einem Volumen von 1,4 Millionen Tonnen ab. Gut die Hälfte der jährlichen Fördermenge generiert das Unternehmen im Geschäftsbereich Stade. Rund 750 Tonnen (Sand, Betonsand und geringe Mengen Kies) werden hier jährlich gefördert.
Am geplanten Standort am Schlüsselberg will das Unternehmen vor allem Füll- und Betonsand abbauen. Bei Wika schätzt man die Dauer des Abbaus auf ca. 25 Jahre ein. Aus Sicht der Firma sei die Fläche sehr gut geeignet. So sei das Sandvorkommen sehr hoch, die Nähe zu Absatzmärkten gegeben. Mindestens genauso wichtig sei die gute Anbindung an die B3. "Erhebliche Konflikte mit dem Naturschutz sind aus unserer Sicht derzeit ebenfalls nicht erkennbar", so der Geschäftsführer.
In der neuen Grube bei Ardestorf sei ein Trocken-, evtl. Nassabbau von rund 200.000 Tonnen Sand jährlich geplant. Zu den Geschäftszeiten von 6 bzw. 7 bis 17 Uhr gebe es täglich rund 30 Lkw-Fahrten zur Grube hin oder davon weg. Der Verkehr bewege sich aber nicht durch Elstorf, sondern von Ovelgönne Richtung Stade/Hemmoor, dort betreibt Wika eine Aufbereitungsanlage.
Im Ausschuss zeigte man sich den Plänen gegenüber offen. Allerdings gab es eine ergebnisoffene Diskussion zur Frage, ob es nicht sinnvoll wäre, den Abbau und vor allem die Renaturierung in einem öffentlich-rechtlichen - sogenannten städtebaulichen - Vertrag festzuschreiben.
Hintergrund: In einem städtebaulichen Vertrag treten die Gemeinde und Wika als "Geschäftspartner" auf. Dort kann dann genau geregelt werden, wie die Renaturierung aussehen soll und zu welchen Konditionen Wika die Flächen an die Gemeinde zurückgibt. Bei den Vorhabenträgern selbst wurde die Idee mit Überraschung aufgenommen. Im Bezug auf die Erschließung neuer Abbaugebiete habe man bisher noch nie einen solchen Vertrag mit einer Kommune abgeschlossen, so Bernd Klose.
Auch Bürger meldeten sich zu Wort. Die größte Sorge: dass auch in der neuen Grube bei Ardestorf eine Aufbereitungsanlage gebaut werden könnte. Laut Geschäftsführer Klose sei das aber nicht geplant.
Im Ausschuss fand bisher eine Vorstellung der Firma statt. Mit dem Beginn des Abbaus ist laut Wika erst in einem bis eineinhalb Jahren zu rechnen. Das Vorhaben des Unternehmens muss davor noch diverse Verfahrenshürden nehmen. Fakt ist aber auch: Stehen dem Vorhaben keine rechtlichen Gründe, zum Beispiel der Umweltschutz, entgegen, muss das Vorhaben genehmigt werden, weil die betroffene Fläche im Raumordnungsprogramm des Landkreises Harburg explizit als Vorranggebiet für den Bodenabbau ausgewiesen ist.

Redakteur:

Mitja Schrader

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