Bendestorf: Otto Waalkes besucht Filmmuseum
Tee mit dem Außerfriesischen
Eigentlich hätte er erwartet, dass Otto Waalkes - er sei schließlich Ostfriese - "schwarzen Tee mit Schuss bevorzugt", sagt Thommy Smidt, Vorsitzender des Freundeskreises des Filmmuseums Bendestorf, "Doch Ottos Managerin habe ihm erklärt, dass der Komiker am liebsten Kamillentee mit Akazienhonig trinke. Das habe man dann so vorbereitet, als Waalkes seinen Besuch im Filmmuseum in der vergangenen Woche angekündigt habe, weil er seine alte Produktionsstätte wiedersehen wollte. Darauf angesprochen bemerkte Waalkes mit dem bekannten Kichern: "Den Schuss kann man auch in den Kamillentee tun."
Exklusive Führung durchs Museum
Thomas Smidt, Vorsitzender des „Freundeskreises Filmmuseum Bendestorf“, nahm Otto mit auf eine exklusive Führung durch das Museum. Komiker Waalkes zeigte sich beeindruckt von der Film- und Fernsehgeschichte, die in Bendestorf seit der Nachkriegszeit geschrieben wurde. Aber auch das Engagement der Ehrenamtlichen für den Erhalt des heutigen Museumsgebäudes und den Ausbau zu einem Museum mit Produzentenkino und Unterrichtsräumen beeindruckte den Star.
Hallo Bendestorf - Hallo Otto
Der Saal des Produzentenkinos war dann auch rappelvoll - der "außerfriesische" Komiker hat auch heute noch, nach über 50 Jahren auf Bühne und Leinwand, eine große Fangemeinde. Smidt hielt die Laudatio auf der Bühne, doch der Blödelbarde übernahm zügig und professionell mit "Hallo Bendestorf", das wie zu erwarten mit einem donnernden "Hallo Otto" konterte. Im Publikum saßen auch viele Prominente: Musikredakteur Lutz Ackermann (NDR), Musiker Jean-Jaques Kravetz (spielte mit Peter Maffay und heute noch in Udo Lindenbergs Panik-Orchester), Schauspielerin Sandra Keck (übernahm gerade den Aufsichtsratsvorsitz beim Ohnsorg-Theater in Hamburg).
Erinnerungen von Otto
Im Gespräch mit Thommy Smidt erinnerte sich der inzwischen 74-jährige Waalkes nicht nur an die Produktion in Bendestorf, erzählte Smidt auch gutgelaunt aus der Zeit, als er - zusammen mit Udo Lindenberg und Marius Müller-Westernhagen in Hamburg in einer WG lebte: Wenn Lindenberg und Westernhagen intellektuell Anspruchsvolles diskutierten, habe er vor allem gern ein "Holla-di-hiti" beigetragen. Schon zu jener Zeit seien auch die Ottifanten entstanden, für ein Studium der Freien Malerei hätten sie - gezeichnet nach der ein oder anderen Skatrunde in der Mensa - allerdings nicht gereicht, do dass Waalkes auf Kunstpädagogik umsattelte.
OTTO – Die Serie
An seine Zeit in Bendestorf - Waalkes produzierte hier 1994 mit „OTTO – Die Serie“ Persiflagen auf Edgar-Wallace-Filme - konnte er sich noch gut erinnern, obwohl die Halle 1, in der er produziert hatte, nicht mehr steht. Damals waren Wallace-Hauptdarsteller Hauptdarsteller Karin Dor, Joachim Fuchsberger und Eddi Arendt extra dafür nach Bendestorf gekommen. Als Kinder hinzutraten, um dem Komiker ein großes Buch zu überreichen, begrüßte Waalkes sie spontan mit Gesang "Sagt mal, wo kommt ihr denn her?" aus dem Schlümpfe-Lied. Die erwartete Antwort ("Aus Schlumpfhausen, bitte sehr") dichteten die Kinder selbstbewusst in "Aus Bendestorf, bitte sehr" um.
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