Alleinerziehende und behinderter Sohn suchen seit einem Jahr
Wer hat eine Wohnung für Familie Sasse?
as. Klecken. Eigentlich hat 2020 für Familie Sasse richtig gut angefangen. Dank der großen Hilfsbereitschaft der WOCHENBLATT-Leser gelang es Familie Sasse, in nur wenigen Wochen 26.000 Euro für einen Assistenzhund zu sammeln. Der Hund soll Kimi (7) den Alltag erleichtern, denn Kimi ist am Kleefstra-Syndrom, einer sehr seltenen genetischen Störung, erkrankt (das WOCHENBLATT berichtete). Doch Karen Sasse und Kimi haben ein großes Problem: Sie finden keine Wohnung für sich und den Hund. "Ich wusste, dass es schwierig wird. Aber dass es so schlimm ist, damit habe ich nicht gerechnet."
Karen Sasse ist maßlos enttäuscht. Sie und ihr Mann haben sich getrennt, seit einen Jahr sucht sie für sich und ihren Sohn Kimi nach einer neuen Wohnung - bislang ohne Erfolg. "Ich weiß, dass der Wohnungsmarkt angespannt ist, dass gerade bei bezahlbaren Wohnungen viele Bewerber auf eine Wohnung kommen", sagt Karen Sasse. "Aber dass uns niemand eine Chance gibt, ist traurig." Alleinerziehend, mit behindertem Kind und Hund - "das ist wie ein Stigma", sagt Sasse. Sie erhalte regelmäßig Unterhalt und Pflegegeld, könne sich durchaus eine Wohnung leisten. Doch Makler würden gleich abwinken, wenn Karen Sasse erzählt, dass sie ein schwerbehindertes Kind und einen Hund hat. "Angeblich ist der Hund das Problem."
Assistenzhund Vicky soll ab Sommer 2021 bei Sasses leben, wurde zuvor anderthalb Jahre sorgfältig ausgebildet und ist gut erzogen. Ein Assistenzhund gelte rechtlich als Hilfsmittel, nicht als Haustier, so Sasse - nach ihrer Erfahrung sehen das Vermieter und Makler jedoch anders. Freunde haben ihr geraten, den Hund zunächst nicht zu erwähnen - "aber das finde ich nicht richtig", betont Sasse.
Aufgrund von Kimis Erkrankung, die sich unter anderem in frühkindlichem Autismus äußert, ist sie an bestimmte Vorgaben gebunden. "Wir suchen mindestens drei Zimmer, egal ob Haus oder Wohnung, die maximal 800 Euro Kaltmiete kosten dürfen", so Sasse. Wichtig ist, dass in der Wohnung ein Hund gehalten werden darf. Die Wohnung muss im Erdgeschoss liegen und einen Gartenzugang haben.
"Dachgeschosswohnungen sind leider ausgeschlossen. Für Kimi ist es wichtig, dass wir einfach die Tür aufmachen können und das Kind in den Garten kann", erklärt Sasse. Ideal wäre, wenn die Wohnung im Umkreis von Buchholz (15 Kilometer) liegt, da Kimi in Buchholz zur Schule geht.
• Wer eine passende Wohnung hat, die bis März frei wird, kann sich gern bei Karen Sasse melden, per E-Mail an karen@family-sasse.de.
Redakteur:Anke Settekorn aus Jesteburg |
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