Er sucht anerkannten Flüchtlingen ein Heim
(
mi). Mehr als 170 Personen, so viele Flüchtlinge im Landkreis Harburg müssen, obwohl sie anerkannt sind, weiterhin in Sammelunterkünften leben. Sie finden auf dem ohnehin schon strapazierten Wohnungsmarkt keine Bleibe. Einer von ihnen war bis vor Kurzem der Syrer Mazen El Hussein (29). Bis er unerwartet Hilfe erhielt von Michael Striewe. Der pensionierte Pädagoge betätigt sich ehrenamtlich als Makler für wohnungssuchende Flüchtlinge - mit Erfolg.
Mazen El Hussein floh vor rund einem Jahr aus dem vom Bürgerkrieg zerrissenen Syrien. Seit neun Monaten lebt er in Deutschland. Mittlerweile ist der ausgebildete Ingenieur für Öl- und Gasförderung als Flüchtling anerkannt. Damit hat er auch das Recht, aus der Flüchtlingsunterkunft in Buchholz in eine eigene Wohnung zu ziehen. Allerdings, die Suche ist schwierig und oft frustrierend. Viele Vermieter tun sich schwer damit, an einen „Ausländer“ zu vermieten, dazu kommt die Sprachbarriere. Mazen El Hussein hat zwar schon einige Deutschkurse besucht, bis er so ungezwungen wie ein Muttersprachler plaudern kann, wird aber noch viel Zeit notwendig sein.
Für den jungen Syrer hat die Wohnungssuche jetzt allerdings ein Ende - dank Michael Striewe. Er schaltete ein Inserat im
WOCHENBLATT in dem er auf die Lage der anerkannten Flüchtlinge hinwies und darum bat, geeignete Wohnungen zu melden. Ich war erstaunt, welche große Resonanz es gab. Insgesamt wurden mir 18 Wohnungen angeboten“. Vier davon habe er bereits vermittelt.
Eine davon an Mazen El Hussein. Der junge Syrer zieht jetzt nach Meckelfeld in eine kleine Wohnung, die ihm vom Ehepaar Dietrich Storch und Adila Hanem Storch vermietet wird.
„Meine Familie ist auch vor 40 Jahren mit so gut wie nichts in Deutschland angekommen, ich weiß wie schwer ein Neuanfang ist“, sagt die gebürtige Ägypterin Adila Hanem Storch. Die Storchs freuen sich, jemanden für ihre kleine Enliegerwohnung gefunden zu haben. Und Mazen El Hussein? Der steht schon vor dem nächsten Problem: Weil die Wohnung vorerst noch vom Amt bezahlt wird, hat er einen Berg Unterlagen mitgebracht, vieles davon für ihn unverständlich. „Kein Problem, Sie bleiben zum Mittagessen und wir sprechen das alles in Ruhe durch - dann unterzeichnen wir gleich den Mietvertrag“, sagt Dietrich Storch. So unkompliziert kann Hilfe sein.
Auch Michael Striewe ist zufrieden. „Schön, dass ich helfen konnte. Ich hoffe, dass sich noch viele Leute bei mir melden, die bereit sind, an anerkannte Flüchtlingen zu vermieten“
Redakteur:Mitja Schrader |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.