Der Verein "Sharkproject Germany" setzt sich für den Schutz der Haie und der marinen Ökosysteme ein
"Stirbt der Hai, stirbt das Meer - und wir gleich mit"
as. Rosengarten. Haie sind ein Wunder der Natur. Seit 400 Millionen Jahren jagen sie im Meer, sind perfekt an ihre Umgebung angepasst. Während wir nur sehen, riechen, schmecken, hören und tasten können, kann der Raubfisch mit seinen Lorenzinischen Ampullen die elektrische Spannung von Herzschlägen messen und mithilfe seines Seitenlinienorgans sogar Objekte scannen.
Einer, den Haie schon immer fasziniert haben, ist Daniel Lyko aus Rosengarten. Der 42-Jährige engagiert sich ehrenamtlich im Verein "Sharkproject Germany" und ist dort als Regionalleiter für den Bereich Hamburg und Umgebung zuständig. Sharkproject ist eine Artenschutzorganisation, die sich seit 2002 für Haie und das marine Ökosystem einsetzt und unter anderem in Deutschland, der Schweiz und Österreich vertreten ist.
"Der Hai hat eine wichtige Rolle im Ökosystem Meer", sagt Daniel Lyko. Als eine Art Meerespolizei fresse er vor allem alte und kranke Fische und hält so das Ökosystem aufrecht. Stirbt der Hai, stirbt auch das Meer. "Im Meer wird etwa die Hälfte unseres Sauerstoffes produziert - wir nehmen uns selbst unsere Lebensgrundlage, wenn wir den Hai nicht schützen", ist Lyko überzeugt. Jedes Jahr werden 100 bis 150 Millionen Haie getötet, sei es als Opfer gezielter Jagd oder als Beifang. Viele Haiarten sind vom Aussterben bedroht.
Mit dem aus dem Kino bekannten menschenfressenden Monster hat der Fisch wenig zu tun. Jährlich sterben weltweit durchschnittlich acht Menschen durch Haiangriffe - zum Vergleich: durch Giftschlangen sterben 75.000 Menschen.
Sharkproject hat sich zum Ziel gesetzt, über den Raubfisch aufzuklären und über den Zustand der Weltmeere zu informieren. Mit kostenlosen Vorträgen in Schulen und Universitäten sowie Ständen auf Messen und Events informiert Daniel Lyko über den Hai, das Ökosystem Meer, Plastikmüll oder die Folgen der Fischerei. Das Sharkproject ist Kooperationspartner der Hittfelder Sharks und bei den Bundesliga-Heimspielen der Basketballer regelmäßig mit einem Stand vertreten.
Der gemeinnützige Verein ist auf Spenden angewiesen. "Unsere Mitglieder engagieren sich ehrenamtlich, sämtliche Spenden fließen in Aktionen, Kampagnen und Informationsbroschüren", betont Daniel Lyko. Der Verein veranstaltet regelmäßig Ocean Cleanups und unterstützt Meeres- und Haischutzaktionen von Costa Rica bis Spanien. In Deutschland treibt Lyko eine Aufklärungskampagne zur Schillerlocke voran und vergibt Siegel an Restaurants, die auf Hai-, Schwert- und Thunfischfleisch verzichten. Dafür sucht er noch Mitstreiter.
• Wer Interesse an einem Vortrag über Haie hat oder sich beim Sharkproject engagieren möchte, schreibt Daniel Lyko per E-Mail an d.lyko@sharkproject.org. Mehr Infos unter www.sharkproject.org.
Redakteur:Anke Settekorn aus Jesteburg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.