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Sechsjähriger Junge in Bremervörde vermisst

Hähnewettkrähen in Lindhorst: WOCHENBLATT-Redakteurin Anke Settekorn half beim Kikeriki-Zählen
Unter Schreihälsen

Der Deutscher Zwerg-Wyadotte-Hahn in Blau auf dem Arm von WOCHENBLATT-Redakteurin Anke Settekorn ist hübsch anzuschauen - aber ob er auch gut krähen kann?
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Foto: Helena GARCIA@AdobeStock.com

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as. Lindhorst. 5, 4, 3, 2, 1 - und es geht los. Ich, WOCHENBLATT-Redakteurin Anke Settekorn, sitze im Nieselregen auf einem Acker in Lindhorst vor vier Hähnen und warte darauf, dass einer der Gockel innerhalb der nächsten Stunde kräht.
Der Nutzgeflügelzuchtverein Klecken und Umgebung (NGZV) und der Bürgerverein Lindhorst haben wieder zum Hähnewettkrähen nach Lindhorst eingeladen. Bereits zum 45. Mal veranstaltet der Verein den Wettbewerb, der jedes Jahr hunderte Besucher anzieht. Und diesmal bin ich als Unparteiische dabei - zum Stimmen zählen. Denn beim Hähnewettkrähen gewinnt der Hahn, der innerhalb einer Stunde am häufigsten gekräht hat.
In diesem Jahr gehen 44 Hähne an den Start, berichtet NGZV-Pressewart Volker Niemeyer, aufgeteilt in die Kategorien Zwerghähne und große Hähne. Ich bin für vier davon, die Zwerghähne mit den Nummern 21-24, zuständig. Ausgestattet mit Stift und Zettel sitze ich vor den Käfigen und warte gespannt auf das erste Kikeriki. Und es passiert - nichts. Während die anderen Hähne die ersten Rufe ausstoßen, bleibt es vor mir still. Auf der anderen Seite der Käfige feuern die Zuschauer die Hähne an. Aufmerksam beobachte ich die Tiere. Nicht, dass mir noch ein Schrei entgeht. Nr. 21 tänzelt unruhig auf der Stelle hin und her, macht aber keinen Mux. Nr. 22 sitzt ganz still und ist von der Geräuschkulisse entweder gänzlich unbeeindruckt oder total eingeschüchtert. Nr. 23 schaut sich nervös nach der Konkurrenz um, während Nr. 24 ganz majestätisch Platz genommen hat. Ein paar Käfige weiter wird schon fleißig gekräht. Von den vier Hähnen vor mir höre ich, bis auf gelegentliches Gackern, nichts. Neben mir werden schon fleißig Striche gemacht, meine Kugelschreiberpatrone wird vorerst noch geschont. Ratlos schauen Nr. 22 und ich uns an. Dann zeigt der weiße Hahn, was er von diesem Wettbewerb hält, und macht erstmal in den Käfig.
Nach 15 Minuten dann die Erlösung: Nr. 24 setzt dem Krähen aus den Nachbarkäfigen einen eigenen Ruf entgegen. Stolz mache ich den ersten Strich. "Guck dir mal die Nummer 21 an, wie schön knallig bunt der Hahn ist", sagt ein vorbeigehender Junge zu seinem Vater. Immerhin, denke ich. Und als ob er das Kompliment gehört hätte, beginnt jetzt auch Nr. 21 zu krähen.
Die vier Hähne haben es nicht leicht, denn nur wenige Käfige weiter sitzt ein echter Champion, der ein Kikeriki nach dem anderen von sich gibt. Doch langsam, aber sicher grooven wir uns ein. Und ich erkenne immer besser, wann die Hähne zum Krähen ansetzen. Nr. 21 plustert sich jedes Mal ordentlich auf, während Nr. 24 seine Schwanzfedern nach oben streckt. Mittlerweile hat auch Nr. 23 seine Stimme gefunden, stößt ein paar zögerliche Rufe aus. Nur Nr. 22 bleibt still.
Deutlich schneller als erwartet, ist die Stunde dann schon um. Während der Wettbewerb offiziell als beendet erklärt wird, legt Nr. 24 noch mal los - leider zu spät. Von den anderen Helfern erfahre ich, dass ich mit meinen Hähnen noch ganz gut abgeschnitten habe. Insgesamt blieben zwölf Zwerghähne stumm, bei den Großen waren es sechs. "Das liegt am Wetter", erklärt Rainer Dettmann vom NGZV. "Wenn der Wind so durch die Käfige pfeift, verunsichert das viele Hähne, dann krähen die nicht." Dettmann wertet die Stimmen aus. Dieses Mal gibt es eine Überraschung: "Normalerweise sind die Zwerghähne deutlich aktiver, deshalb werden sie von den großen getrennt bewertet. Diesmal hat jedoch einer der großen Hähne am häufigsten gekräht", sagt Dettmann. Der Gewinner ist Nr. 5, der Sundheimer von Karl-Heinz Weselmann. Mit 135 Krährufen führt er das Feld an. "Wir haben nicht damit gerechnet, aber gehofft, dass er gewinnt", freut sich Weselmann. Sein Sundheimer ist an Menschen gewöhnt, "der lässt sich nicht so schnell beeindrucken". Auch die stumme Nr. 22, erfahre ich, gehört dem Züchter. "Alles tagesformabhängig", sagt er.
Ich erfahre jetzt auch, wem der benachbarte Schreihals gehört: Vincent Meyer ist Besitzer des Zwerg-Asil mit der Nr. 19, der tatsächlich gewonnen hat. 97 Mal hat er gekräht, mehr als doppelt so viel wie mein bester Hahn im Käfig (40 Krährufe). Sein Hahn sei auch auf dem heimischen Hof sehr aktiv, sagt der 17-Jährige. "Wenn er auf dem Hof so viel kräht, dann kann er das auch beim Wettbewerb machen, also habe ich ihn angemeldet", schmunzelt der junge Züchter.
Rainer Dettmann hat noch einen Trost für die Besitzer der stummgebliebenen Hähne: "Die lassen sich prima verkaufen - schließlich sind sie nachbarschaftsfreundlich. Wer möchte denn in seiner Nachbarschaft einen Hahn haben, der ununterbrochen kräht?

www.ngzv-klecken.de

Redakteur:

Anke Settekorn aus Jesteburg

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