Welche Auswirkungen hat die Pandemie auf das Gemeinschaftsleben?
Trotz Corona: Die Vereine im Landkreis Stade halten durch

Gesungen wird zwar derzeit nicht bei den Stader Hafensängern, wie hier im Probenraum im Februar, der Zusammenhalt ist aber immer noch da | Foto: Hans-Jürgen Weidlich
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  • Gesungen wird zwar derzeit nicht bei den Stader Hafensängern, wie hier im Probenraum im Februar, der Zusammenhalt ist aber immer noch da
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jab. Stade. Vereine haben derzeit zu kämpfen. Corona macht ihnen das Leben schwer und beeinträchtigt das Gemeinschaftsleben. Waren zunächst keine Treffen möglich, kommen inzwischen viele Mitglieder wieder unter Corona-Vorzeichen zusammen - egal, ob nur zum Klönen im Privaten oder als Sportgruppe. Wie geht es den Vereinen im Moment? Was tun sie, damit ihr Vereinsleben nicht auseinanderbricht?

"Uns gibt es noch", verkündet Hans-Jürgen Weidlich, Pressewart der Stader Hafensänger, stolz. "Auch wenn seit Februar keine Proben oder Konzerte stattgefunden haben." Den Kontakt hielten die Mitglieder über das Telefon. Untereinander haben sie sich auch mal zum Kaffee getroffen. Doch für November ist wieder eine Zusammenkunft geplant, allerdings ohne Gesang. Sie wollen erst einmal wieder miteinander warm werden und sich austauschen. Außerdem geht es um die Zukunftsplanung und die - hoffentlich anstehenden - Konzerte im kommenden Jahr. Da ihr Probenraum zu klein wäre, müssen sie allerdings auf die Seminarturnhalle ausweichen, um den nötigen Abstand halten zu können.

Weidlich geht davon aus, dass die meisten an dem Treffen teilnehmen werden. "Die scharren schon mit den Füßen, wann es wieder losgeht." Der Zusammenhalt sei definitiv noch da - trotz Corona-Auszeit.
Ganz besonders engagiert waren die Landfrauen Stade - nicht nur im Verein, sondern auch für die Gesellschaft. Im gesamten Landkreis nähten Landfrauen zu Beginn der Pandemie rund 12.000 Mund-Nasen-Masken. Doch nicht nur durch gemeinsames Engagement waren sie weiterhin verbunden. Sie nutzten auch die sozialen Medien für sich, um in Kontakt zu bleiben. Beispielsweise hielten sie Videokonferenzen zu bestimmten Themen ab. "Wir haben sogar eine Weinprobe absolviert", erzählt die erste Vorsitzende Monika Breuer. Man habe das Beste daraus gemacht, so Breuer. Das habe aber nicht die persönlichen Treffen ersetzen können. Immer, wenn es die Verordnung zuließ, unternahmen sie gemeinsam etwas, wie eine Fahrt über den Nord-Ostsee-Kanal oder die Teilnahme am Equal Pay Day in Stade. "Das Gemeinschaftsleben und unser Engagement zeichnet uns schließlich aus", meint Breuer.

"Der Laden läuft inzwischen wieder", sagt Dieter-Theodor Bohlmann, erster Vorsitzender des Vereins Alter Hafen Stade, der sich um das historische Motorschiff Greundiek kümmert. Der Verein musste am Anfang der Pandemie alle Fahrten mit dem Schiff absagen. Das habe sie ganz schön getroffen, erklärt Bohlmann. Aber die Crew sei in der Zwischenzeit weiter fleißig gewesen. "Das Schiff war noch nie so schön."

Mit der Zeit durfte der Verein auch wieder Fahrten anbieten, die letzten finden jetzt im Oktober statt und sind komplett ausverkauft. Auch die Ausstellung "Gestrandet" von Peter Döhle, die noch bis zum 10. November läuft (Öffnungszeiten täglich von 10 bis 14 Uhr), ist gut besucht. Bald geht die Greundiek aber in die Winterruhe. Dann geht das Arbeiten am Schiff erst recht voran. "Es ist einfach eine Wucht, wie sich alle einsetzen", so Bohlmann.

Auch die Dorfgemeinschaft Hagen leidet unter Corona. Alle traditionellen Veranstaltungen konnten nicht stattfinden. "Aber alle haben Verständnis für die Umstände", sagt der Pressewart des Vereins, Burckhard Daugardt. Die Zeit wurde einfach genutzt, um endlich den maroden Lehmbackofen neu aufzubauen. Auch die Spendenbereitschaft für das Projekt beeindruckt Daugardt, zeigt das doch die Verbundenheit mit der Dorfgemeinschaft. In Hagen selbst merke man zwar, dass die Menschen ein wenig mehr auf Distanz gehen, aber trotzdem ist die Dorfgemeinschaft beispielsweise in Sportgruppen, die sich in kleiner Runde treffen, aktiv. Für den Verein gilt: "Wenn Corona alles wieder richtig zulässt, dann sind alle wieder mit frischem Mut dabei", sagt Daugardt.

Gesungen wird zwar derzeit nicht bei den Stader Hafensängern, wie hier im Probenraum im Februar, der Zusammenhalt ist aber immer noch da | Foto: Hans-Jürgen Weidlich
Die Landfrauen nutzen jede Gelegenheit, um sich persönlich zu treffen und gemeinsam zu engagieren. Antje Schuldt (v.li.), Monika Breuer und Alexandra Holst nahmen am Equal Pay Day in Stade teil | Foto: Landfrauenverein Stade
Redakteur:

Jaana Bollmann aus Stade

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