Skandal um Gift-Schimmel

Mit Schimmelpilzen belastete  Tiernahrung ist in den vergangenen Wochen an Milchkühe verfüttert worden | Foto: steffenz
  • Mit Schimmelpilzen belastete Tiernahrung ist in den vergangenen Wochen an Milchkühe verfüttert worden
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Auch Hähnchenmäster im Kreis Stade betroffen / Entwarnung bei Milchviehbetrieben.

Der neueste Lebensmittelskandal zieht an den Landkreisen Harburg und Stade wohl nicht ganz spurlos vorbei: Nach jetzigem Kenntnisstand wurden zwar Milchviehhalter aus der Region nicht mit dem Tierfutter beliefert, das giftige Schimmelpilze enthält. Dafür stehen im Kreis Stade 14 von 26 Hähnchenmäster sowie drei Putenmäster auf der Liste des Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES). Darauf sind alle landwirtschaftlichen Betriebe aufgeführt, die das mit dem krebserregenden Pilzgift Aflatoxin belastete Futtermittel bezogen haben.
Doch die Betriebe dürfen das Geflügel weiter an die Schlachthäuser ausliefern. Denn anders als in der Milch, soll sich Aflatoxin nach Experten-Einschätzung nicht im Fleisch anreichern. "Die Tiere müssen vor der Schlachtung gekennzeichnet werden, denn Leber und Nieren dürfen nicht weiterverarbeitet werden", erklärt Stades Kreissprecher Christian Schmidt.

Landwirte fühlen sich betrogen

Wie nach dem Dioxin-Skandal vor zwei Jahren - damals waren in betrügerischer Absicht Industriefette ins Futter gemischt worden - fühlen sich die Landwirte als die eigentlich Betrogenen. "Wir haben wieder einmal den Schaden", erklärt Stades Kreislandwirt Johann Knabbe. Er denkt dabei an diejenigen niedersächsischen Betriebe, die nach der vorübergehenden Liefersperre ihre Milch wegkippen mussten. Die Bauern müssten sich darauf verlassen können, einwandfreie Ware zu erhalten, so Knabbe. Nach seiner Ansicht gibt es für den neuerlichen Skandal einen einzigen Verantwortlichen: die Hamburger Firma Alfred C. Toepfer. Diese habe den mit giftigen Pilzsporen kontaminierten Mais aus Serbien importiert.
"Toepfer ist schließlich kein x-beliebiger Getreidehändler, sondern ein Global Player auf dem Weltmarkt", meint Knabbe. Er hält es für sehr bedenklich, wenn selbst bei einem solchen Großkonzern die Kontrollmechanismen versagen.
Der Vertrieb des verschimmelten Maises passt so gar nicht zum Image des "Saubermanns", mit dem sich die Firma Alfred C. Toepfer gern umgibt. So steht auch in den Unternehmensleitlinien "Toepfer Spirit", dass sich das Unternehmen "seiner Verantwortung für einen hohen Sicherheitsstandard bei Lebens- und Futtermitteln bewusst" sei. Die Firma muss sich nun fragen lassen, warum die angeblich hohen Standards in diesem Fall versagt haben - zumal es seit Herbst Hinweise auf Schimmelpilz-Gifte in serbischem Mais gibt.
Nachweislich keinen serbischen Schimmel-Mais hat der größte Tierfutter-Lieferant der Region, die Stader Saatzucht, verwendet. "Unser Futtermittel-Mischwerk in Apensen ist nicht von der Firma Toepfer beliefert worden", erklärt Sprecherin Bianca Meyer. Die Stader Saatzucht arbeite mit anderen Lieferanten zusammen. In einem Rundschreiben seien alle Kunden über die Unbedenklichkeit des Futters informiert worden.

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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