In Niedersachsen und im Landkreis Harburg
Hausärzte impfen, was das Zeug hält

Der von den meisten Bürgern favorisierte Impfstoff von Biontech ist rar  | Foto: bim
  • Der von den meisten Bürgern favorisierte Impfstoff von Biontech ist rar
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JOBS und KARRIERE

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(bim). Zum dritten Mal in Folge haben die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte in Niedersachsen in der vergangenen Woche einen Impf-Rekord im Kampf gegen das Coronavirus aufgestellt: In der Woche vom 5. bis 12. Dezember wurden fast 500.000 Corona-Impfungen verabreicht, davon waren rund 443.000 Booster-Impfungen. Inzwischen beteiligen sich mehr als 4.700 Praxen an der Impfkampagne.
„Wir bedanken uns bei allen Ärztinnen und Ärzten und ihren Praxisteams für ihren unermüdlichen Einsatz. Die Zahlen belegen eindrucksvoll, dass die Niedergelassenen die tragende Säule der Impfkampagne sind. Jetzt haben die Praxen mit den Kinderimpfungen begonnen - eine neue Herausforderung“, sagte Mark Barjenbruch von der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN).
Große Herausforderungen
für impfende Ärzte

Dabei haben die in ihren Praxen impfenden Ärztinnen und Ärzte große Herausforderungen zu bewältigen. "Laufend vergeben wir in beiden Praxen in Hollenstedt und Tostedt zusammen rund 900 Impftermine pro Woche über unser Online-Buchungsportal Doctolib", berichtet beispielsweise Allgemeinmediziner Jörg Fischer. "Die Zeiten, in denen wir impfen, liegen außerhalb der Sprechzeiten. Es muss dafür entsprechend zusätzliches Personal rekrutiert werden und es werden deutlich höhere Stundenlöhne bezahlt."
Das sei aus unternehmerischer Sicht so in Ordnung - wenn die Rahmenbedingungen eine vernünftige Organisation zulassen würden, was eigentlich die Regel sein sollte. "Bei ausbleibenden Lieferungen werden diese langfristig vergebenen Termine zum organisatorischen Problem. Die Praxis steht dann vor der Situation, hunderte von Terminen absagen zu müssen. Verständlich, dass viele Hausarztpraxen vor diesen Schwierigkeiten kapitulieren", sagt Fischer.
Intransparenter Liefermodus
wird bemängelt

Er bemängelt zudem den intransparenten Liefermodus: "Offenbar werden öffentliche Anbieter wie stationäre und mobile Impfteams wöchentlich mit mehreren Tausend Biontech-Impfstoffen versorgt, Hausarztpraxen aber extrem kurzfristig darüber informiert, dass sie nicht wie avisiert beliefert werden", berichtet Jörg Fischer. Und dabei habe seine Praxis in Tostedt den Status der "geförderten Impfpraxis", von denen es in Niedersachsen seinen Informationen nach nur 20 gibt. "Nicht einmal mit diesem Status werden wir, wie versprochen und bestellt, mit entsprechenden Mengen Impfstoff versorgt. Von politischer Seite wird angeführt, dass wir ja Moderna-Impfstoff in beliebigen Mengen bekommen könnten. Ignoriert wird aber, dass wir unseren Patienten diesen Umstand kommunizieren müssen. Wer soll das wann machen? Von Donnerstag, 18 Uhr, bis Montag?", fragt der Arzt. "Ich habe den Eindruck, dass vielen in Verwaltung und Politik die Bodenhaftung verloren gegangen ist. Dass sie sich die Probleme, die sie im 'wahren Leben' auslösen, nicht mehr vergegenwärtigen."
Die KVN fordert deshalb Transparenz in den Lieferketten und vor allem genügend Impfstoffe. Die Impfstoffe müssten konstant und in der vorbestellten Menge in den Praxen ankommen.
Streit darum, ob
es Lieferengpässe gibt

Und als ob das Impfen nicht ohnehin schon eine personelle und logistische Herausforderung ist, sorgte diese Woche auch noch die Nachricht von Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach (58, SPD), dass sein Vorgänger nicht genügend Impfstoff bestellt habe, für Unmut.
Dem widerspricht die Landes-CDU: "In Niedersachsen steht ausreichend Impfstoff zur Verfügung, um alle Bürger zu boostern bzw. vollständig zu impfen", behauptet Volker Meyer, gesundheitspolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion. Deutschlandweit seien fast neun Millionen Moderna-Dosen "angehäuft". Auf Niedersachsen entfallen davon rund zehn Prozent (900.000 Dosen). Zusammen mit den seit Anfang November gelieferten Dosen seien im Land 1,6 Millionen mehr Moderna-Dosen geliefert worden als bislang verimpft wurden. Allerdings wird Moderna nicht für die Impfung von unter 30-Jährigen empfohlen. Bei Biontech betrage der Überschuss 300.000 Dosen. Zusammen mit der in dieser Woche erhaltenen Sonderlieferung von 300.000 Dosen Biontech betrage der bislang in Niedersachsen noch nicht verimpfte Überschuss 2,2 Millionen Dosen. Und bis Jahresende erwarte Niedersachsen weitere 2,2 Millionen Dosen.

Impfkampagne im Landkreis Harburg läuft auf Hochtouren weiter
Redakteur:

Bianca Marquardt aus Tostedt

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