Tostedt
Seit zehn Jahren bereichert Fundus den Ort

DRK-Vorsitzender Dieter Weis (re.) und sein Vize Jan Bauer vor dem "Fundus" in Tostedt | Foto: bim
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  • DRK-Vorsitzender Dieter Weis (re.) und sein Vize Jan Bauer vor dem "Fundus" in Tostedt
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Das DRK-Kaufhaus "Fundus" ist aus Tostedt nicht mehr wegzudenken. Einst als günstige Einkaufsmöglichkeit für Bedürftige gedacht und als Möglichkeit, Haushaltswaren und Kleidung ein zweites Leben zu schenken, ist es mittlerweile eine Anlaufstelle für Menschen jeden Geldbeutels und ein Treffpunkt geworden. Am heutigen Mittwoch, 22. März, feiert das "Fundus" seinen zehnten Geburtstag.  

Dank an die
Ehrenamtlichen

Das zehnjährige Bestehen nimmt der Vorstand, Vorsitzender Dieter Weis und sein Stellvertreter Jan Bauer, zum Anlass, den Ehrenamtlichen für ihre großartige Unterstützung zu danken. Denn sie sind das Herz des "Fundus" und maßgeblich für den Erfolg verantwortlich - allen voran Sylvia Büsing. Sie wollte im Frühjahr 2013 eigentlich nur die Namen der Freiwilligen, die sich in dem DRK-Kaufhaus engagieren wollten, notieren, und wurde zur ehrenamlichten "Fundus"-Leitung. Auch nachdem Marcus Maizak als hauptamtlicher Kaufhausleiter eingestellt wurde, blieb sie der Einrichtung bis heute treu. Von den inzwischen rund 70 Ehrenamtlichen, die im "Fundus" Waren annehmen, sortieren und verkaufen, sind 26 von der ersten Stunde an dabei. Darunter Helgard Weis und Karin Bauer.

Zuvor gab es
eine Kleiderkammer

Bevor das "Fundus" am 22. März 2013 in der Tostedter Bahnhofstraße 24 eröffnete, betrieb der DRK-Ortsverein eine Kleiderkammer im Glüsinger Weg. "Wir haben damals erkannt, dass die Räume zu klein wurden", sagt Dieter Weis. Außerdem war die Immobilie eigentlich gar nicht für den Zweck geeignet, die Bausubstanz des längst abgerissenen Gebäudes eine Katastrophe. 

Dieter Weis und Jan Bauer schauten sich nach Alternativen um, mehrere Immobilien kamen in Betracht. "Dann kam 2012 die Schlecker-Pleite", berichtet Dieter Weis. Das Ende des Drogisten bedeutete auch dessen Auszug aus den Räumen in der Bahnhofstraße 24. 

Mitgliederversammlung
unterstützte die Vorschläge

Mit ihrer Idee, anstelle einer Kleiderkammer mit kostenlos abgegebener Kleidung ein soziales Kaufhaus nach Vorbild der DRK-Kaufhäuser in Neu Wulmstorf und Winsen zu eröffnen, stießen Weis und Bauer nicht im ganzen Ortsverein auf Zustimmung. Vor allem die älteren Mitglieder waren skeptisch. Doch die Mitgliederversammlung unterstützte die Vorschläge des Vorstandes mit überwältigender Mehrheit. Und Dieter Weis nahm Verhandlungen mit den Eigentümern der vormaligen Drogerie auf. Ein zunächst auf 18 Monate befristeter Mietvertrag war das Ergebnis.

Als die Drogerie auszog, wurden zwar die verbliebenen Waren mitgenommen, Regale und Plakate blieben zurück. Das ein oder andere Relikt erinnert bis heute an die dramatische Historie von Schlecker. Was dem Orts-DRK fehlte, waren Kleiderständer und anderes Zubehör, um das soziale Kaufhaus einzurichten. Dieter Weis schrieb die Kaufhausketten der Umgebung an, die - wie der Zufall es wollte - gerade modernisierten. "Alle hatten etwas und waren bereit, uns zu unterstützen", erinnert sich der Vorsitzende. Jan Bauer machte sich mit einem großen Lkw auf den Weg und brachte diesen "vollgepackt bis unters Dach" zurück nach Tostedt. Die Mitglieder der DRK-Bereitschaft packten danach ordentlich an und richteten die Räume binnen zwei Tagen für die Bedürfnisse des neuen "Fundus" her. 

49 Freiwillige
wollten mitarbeiten

Über einen Artikel und eine Annonce im WOCHENBLATT wurde um ehrenamtliche Mitarbeiter geworben - mit überragendem Erfolg. 49 Freiwillige meldeten sich. "Auch Einige der früheren Schlecker-Frauen arbeiteten anschließend ehrenamtlich im 'Fundus'", sagt Dieter Weis. In den 400 Quadratmeter großen Räumen in der Bahnhofstraße 24 werden seitdem u.a. Bekleidung, Haushaltswaren und Spielzeug gegen geringe Gebühr angeboten. "Man sieht: Der Bedarf ist unfassbar groß, nicht nur bei Bedürftigen und Flüchtlingen. Wir haben einen großen Kundenstamm mit einem Querschnitt aus der gesamten Bevölkerung", sagt Jan Bauer. Eine Konkurrenz zum örtlichen Einzelhandel sei das "Fundus" aber nicht. 

Schon bald musste über
Erweiterung nachgedacht werden

Das "Fundus" entwickelte sich seit 2013 so gut, dass schon bald über eine Erweitereung nachgedacht werden musste. Im Jahr 2016 gelang es dem Ortsverein, die Häuser Bahnhofstraße 24 und 24a von Hans-Heinrich Bahlburg zu erwerben. Bereits im März 2014 hatte die Mitgliederversammlung den DRK-Vorstand zu entsprechenden Verhandlungen ermächtigt. Denn seitdem verfolgt der DRK-Vorstand das Ziel, am "Fundus"-Standort alle DRK-Angebote, die derzeit noch an drei verschiedenen Adressen sind, unter einem Dach zu vereinen und das "Fundus" zu vergrößern. Auch eine Seniorenbegegnungsstätte ist geplant sowie Wohnungen zur Refinanzierung des Projektes. Demnächst wird das DRK auch die Flüchtlingshilfe der Kirchengemeinden übernehmen, die dann ebenfalls im künftigen DRK-Zentrum beheimatet sein wird.

Inzwischen gibt es für das DRK-Zentrum den fünften Vorschlag von Vorstandsmitglied Stefan Walnsch auf Grundlage des Entwurfs von Architekt Martin Menzel. Demnach wird es auf dem Gelände fünf Gebäude geben, u.a. das vergrößerte "Fundus", die Begegnungsstätte und zwei Mehrfamilienhäuser mit je acht Wohnungen. Die Bäume und auch das Bahlburgsche Haus sollen möglichst erhalten bleiben.

Rund vier Millionen
Euro fürs DRK-Zentrum

"Wir sind nicht untätig gewesen", betonen Dieter Weis und Jan Bauer. In der Zeit der diversen Planungen wurden von der bisherigen Investition von 840.000 Euro bis heute 555.000 Euro getilgt. Für den Neubau des DRK-Zentrums rechnen sie mit rund vier Millionen Euro, davon eine Million Euro aus Zuschüssen. Ein beachtliches Vorhaben für den 600 Mitglieder starken, ehrenamtlich geführten Ortsverein.

Das "Fundus", in dem in zehn Jahren ein Umsatz von 1,721 Millionen Euro Umsatz erzielt wurde, trägt maßgeblich mit zur Finanzierung der Investition bei. Und dennoch spendet das DRK jährlich aus den "Fundus"-Erlösen noch Geld für den guten Zweck, u.a. fürs Frauenhaus, die Tschernobylkinder oder aktuell für die Erdbebenopfer in der Türkei und Syrien.

Die Öffnungszeiten des "Fundus": montags, dienstags, donnerstags und freitags, jeweils von 9.30 bis 13.30 Uhr sowie von 14.30 bis 18 Uhr, mittwochs und samstags von 9.30 bis 13.30 Uhr.

Redakteur:

Bianca Marquardt aus Tostedt

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