Zieht die Polizei um?

Die rund 90 Jahre alten Gebäude der Polizei sind marode und müssten eigentlich abgerissen werden    Foto: thl
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Land sucht offenbar für das Kommissariat Winsen einen neuen Standort in Innenstadtnähe

thl. Winsen. Nachdem das Landesamt für Bau- und Liegenschaften öffentlich nach einem Grundstück für die Autobahnpolizei im Bereich des Maschener Kreuzes gesucht hatte (das WOCHENBLATT berichtete), stellte sich in der Luhestadt die große Frage, was mit dem alten Gebäude auf dem Grundstück der örtlichen Polizeidienststelle passiert.
Jetzt stellte sich heraus: Auch für das Polizeikommissariat Winsen und den dazugehörenden Kriminal- und Ermittlungsdienst wird zumindest behördenintern ein neues Grundstück gesucht. Denn die jetzigen Gebäude an der Luhdorfer Straße sind in den 1930er Jahren erbaut worden und entsprechend marode. Das erfuhr das WOCHENBLATT aus gewöhnlich gut unterrichteten Polizeikreisen. "Zwar schießt das Land in diesem Jahr einen sechsstelligen Betrag in Sanierungsmaßnahmen in die Bauten, doch das ist nur ein Tropfen auf dem heißen Stein", so ein Insider. "Im Prinzip kann das Land das Geld auch gleich in die Mülltonne werfen." Übersetzt: Es muss dringend etwas passieren.
Das sieht auch der Winsener CDU-Landtagsabgeordnete André Bock so: "Wir müssen dringend über die Arbeitsbedingungen der Beamten sprechen." Für ihn sei es allerdings wichtig, dass die Zahl der Polizisten in der Luhestadt nicht reduziert und so das subjektive Sicherheitsgefühl der Bürger belastet werde. "Deswegen hat die Stadt auch Interesse daran, dass die Autobahnpolizei ebenfalls in Winsen bleibt", so Bock. Immerhin hatte sich sein Parteikollege Uwe Schünemann in seiner Zeit als Innenminister dafür eingesetzt, dass die Autobahnwache von Thies-hope nach Winsen verlegt wird. Das hat sich allerdings mittlerweile - so, wie schon immer von der Polizei prophezeit - als grundverkehrt herausgestellt. Nicht umsonst, sucht das Land nämlich einen neuen Standort in Autobahnnähe. "Die Kollegen müssen dort hin, wo sie ihr Einsatzgebiet haben und nicht noch unnötige Kilometer Anfahrt haben", so ein Beamter.
Den Standort könnte es allerdings auch in Winsen geben. Im Rathaus soll es Überlegungen geben, der Autobahnpolizei ein Grundstück nahe der A39-Auffahrt in Scharmbeck zur Verfügung zu stellen. Für das Polizeikommissariat Winsen soll der ehemalige Landesgartenschau-Parkplatz am Schlossring, der derzeit als Pendlerparkplatz dient, im Gespräch sein. Aber auch das Areal der ehemaligen MTV-Halle an der Eckermannstraße werde angeblich als Option geprüft. Der Vorteil bei beiden Varianten: Die Stadt ist Eigentümerin der Grundstücke und könnte sich sozusagen als Kommune beteiligen und dem Land ein Areal zur Verfügung stellen.
Ob der Umzug des Polizeikommissariates aber tatsächlich auch stattfindet, ist noch Zukunftsmusik. Dass aber die Autobahnpolizei im Winsener Bereich bleibe, sei so gut wie ausgeschlossen, berichten Insider. Spekuliert wird in diesem Zuge allerdings, ob das Land dann die in Winsen stationierte Verfügungseinheit personell aufstockt, wie Innenminister Boris Pistorius es erst kürzlich angekündigt hatte.

Redakteur:

Thomas Lipinski aus Winsen

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