Buchholz
Opfer eines Raubüberfalls nach drei Jahren noch traumatisiert

Manh Tien Hoang (li.) mit seinem Sohn Hieu, der das Geschäft vor zweieinhalb Jahren übernommen und jetzt umgestaltet hat | Foto: bim
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"Ich habe immer noch Angst. Mein Leben ist nicht mehr dasselbe", sagt Manh Tien Hoang (58) aus Buchholz. Auf den Tag genau vor drei Jahren wurde er in seinem Asia-Shop Opfer eines brutalen Raubüberfalls, bangte um sein Leben. Zwei Männer (damals 35 und 46) hatten kurz nach Pfingsten 2020 gegen 17 Uhr das Geschäft betreten, der Ältere zog eine Pistole und schlug damit rund 30 Mal auf Manh Tien Hoangs Kopf ein, der Jüngere habe ihm immer wieder gegen den Kopf getreten, "bumm, bumm, bumm, wie gegen einen Ball", erzählt der Vietnamese fassungslos. Bis heute befindet er sich aufgrund der traumatischen Erlebnisse in Therapie.

Halb bewusstlos um Hilfe gerufen

Halb bewusstlos gelang es Manh Tien Hoang nach dem Angriff, zur Tür zu torkeln und um Hilfe zu rufen. Als Passanten Polizei und Rettungswagen riefen, seien die Täter mit seiner Tasche mit Bargeld durch die Hintertür geflüchtet. Der jüngere Täter wurde später vom Landgericht Stade schuldig gesprochen wegen besonders schweren Raubes in Tateinheit mit schwerer Körperverletzung und zu fünfeinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Der Mitangeklagte war an einem vorherigen Prozesstag freigesprochen worden, da er nicht zweifelsfrei identifiziert werden konnte.

Im Alltag ist die Angst allgegenwärtig

Wer Manh Tien Hoang kennt, weiß, dass er ein herzensguter Mensch ist, der immer hilft, wenn er kann. Der 58-Jährige ist Vorsitzender des Vereins der Vietnamesen im Landkreis Harburg. Bei der Vorstandsarbeit sei er in den vergangenen drei Jahren von drei weiteren Vorstandsmitgliedern unterstützt worden. Doch im Alltag ist die Angst für Manh Tien Hoang immer noch gegenwärtig. Seit dem Überfall hat er ein mulmiges Gefühl bei Kunden, die er nicht kennt und die eine ähnliche Statur wie die Täter haben. "Dann fange ich an zu zittern", sagt Manh Tien Hoang. Vor zweieinhalb Jahren übernahm deshalb sein Sohn Hieu die Leitung des Asia-Shops. "Ich habe eine Eingliederung versucht, erst zwei, dann drei, dann vier Stunden, aber acht Stunden schaffe ich noch nicht wieder", sagt der 58-Jährige. Sein Sohn hat außerdem das komplette Geschäft umgestaltet, damit sein Vater nicht auch noch dadurch an den schlimmen Überfall erinnert wird.

Verurteilter Täter wohnt in der Nachbarschaft

Was Manh Tien Hoang außerdem beunruhigt: "Als sie meine Tasche klauten, war ein Brief von den Stadtwerken mit meiner Adresse darin. Und der verurteilte Täter wohnt in Buchholz. In zweieinhalb Jahren kommt er aus dem Gefängnis. Dann treffen wir uns womöglich wieder", berichtet Manh Tien Hoang. "Ich überlege, ob ich nicht lieber umziehe."

Manh Tien Hoang (li.) mit seinem Sohn Hieu, der das Geschäft vor zweieinhalb Jahren übernommen und jetzt umgestaltet hat | Foto: bim
Manh Tien Hoang vor dem Asia-Shop | Foto: bim
Redakteur:

Bianca Marquardt aus Tostedt

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