Laienschauspieler aus Buchholz
Steenbeeker feiern 40-jähriges Jubiläum

Freuen sich auf den Auftritt (vorn, v. li.) Christin Marquardsen, Sandra Keck und Heidi König sowie (hinten, v. li.) Kurt Bornstein und Gerd Kuhn
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  • Freuen sich auf den Auftritt (vorn, v. li.) Christin Marquardsen, Sandra Keck und Heidi König sowie (hinten, v. li.) Kurt Bornstein und Gerd Kuhn
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"Mehr Ohnsorg geht nicht!", sagt Sandra Keck über das Theaterstück "Wenn ik eenmol riek weer", das sie zum 40-jährigen Bestehen der Niederdeutschen Bühne Steenbeeker in Buchholz geschrieben hat. Die Komödie der langjährigen Ohnsorgschauspielerin, Autorin und Regisseurin wird am Samstag, 18. März, ab 16 Uhr im Buchholzer Veranstaltungszentrum Empore (Breite Str. 10) aufgeführt. Karten zum Preis ab zehn Euro gibt es unter Tel. 04181-287878 oder www.empore-buchholz.de.

Stück mit viel Lokalkolorit

Darum geht es: Hans Werner Lindemann (Kurt Bornstein) versucht alles, um seinen zwei großen Kindern mehr als nur ein Dach über dem Kopf zu bieten. Unterstützung erhält er von seiner resoluten Schwester Hannelore (Heidi König), die mit viel Herz und Kodderschnauze das Regiment in der kleinen Dreizimmerwohnung führt. Plötzlich kommt die Familie zu viel Geld und wagt den Aufstieg in die High Society - das geht natürlich mächtig schief. Schauplatz der Komödie in drei Akten ist das Buchholz der 1980er Jahre, Sandra Keck hat sie mit viel Lokalkolorit versehen.

Finanzielle Probleme überwunden

Dass die Steenbeeker das 40-jährige Bestehen überhaupt feiern können, hing zwischendurch am seidenen Faden, berichtet Christin Marquardsen, die die Niederdeutsche Bühne seit 2014 leitet. Hintergrund: Im Jahr 2021 sagte der Landkreis Harburg wegen der Corona-Pandemie das Weihnachtsmärchen in der Empore ab - nur eine Woche vor dem geplanten Auftritt. Damit entfielen sämtliche Einnahmen, die Laienschauspielgruppe geriet in finanzielle Schieflage. Dank der Unterstützung u.a. durch die Stadt Buchholz, die Stundung der Miete für die eigenen Probenräume - mittlerweile sind alle Rechnungen bezahlt - und guter Einnahmen dank insgesamt 3.800 Besucherinnen und Besucher beim Weihnachtsmärchen 2022 (Der Trickser) überlebten die Steenbeeker. Seit einigen Wochen bereitet sich die Schauspielgruppe mit viel Herzblut auf den Jubiläumsauftritt vor.

Plattdeutsch als Lernsprache

Dabei ist mit Kurt Bornstein auch ein Neuling, der gleich die männliche Hauptrolle übernimmt. Das nicht ganz freiwillig: Bornstein ersetzt Bernd Pleiser, der eigentlich die Rolle von Familienvater Lindemann übernehmen sollte, sich dann aber die Hüfte brach. "Ich bin ins kalte Wasser geworfen worden, es macht mir aber riesigen Spaß", berichtet Kurt Bornstein. Dass er Plattdeutsch für die Bühnenstücke lernen muss, eint ihn mit den meisten Laienschauspielern der Steenbeeker. "Plattdeutsch ist eine Lernsprache", betont Christin Marquardsen. Auch sie musste in der Anfangszeit das Platt erst verinnerlichen, doch das sei gut möglich. "Auf der Bühne denke ich mittlerweile in Plattdeutsch", berichtet Marquardsen.
Derzeit haben die Steenbeeker etwa 60 Mitglieder, 40 Erwachsene und 20 Jugendliche. Weitere Interessierte sind gern gesehen: "Uns fehlen derzeit vor allem männliche Schauspieler und Bühnenbauer", sagt Christin Marquardsen. Auch Sponsoren seien jederzeit gern gesehen. Wer sich engagieren möchte, kann sich bei Christin Marquardsen unter Tel. 0172-4411339 oder per E-Mail an ctmarquardsen@gmx.de melden.
• www.steenbeeker.de

Vereinsgründung im Privathaus

Die Vereinsgründung der Niederdeutschen Bühne Steenbeeker fand bereits am 1. April 1982 statt. Corona-bedingt wurde der Jubiläumsauftritt erst in diesem Jahr terminiert - 2022 gab es noch zu viele Beschränkungen und es fehlte schlichtweg das Geld, weil die Steenbeeker keine Einnahmen hatten.
Die Ursprünge der Steenbeeker lagen in einem Privathaus in der Buchholzer Ortschaft Steinbeck - daher auch der Vereinsname. Egon und Waltraud Franke, Helga und Karl Hardenfeldt, Gretel und Rudi Hinrichsen, Johanna und Siegfried Höhne sowie Christa und Heyko Thies gründeten den Verein. Ein Großteil der Gründungsmitglieder hatte zuvor bei der Hittfelder Speeldeel mitgewirkt, wollte nun aber etwas Eigenes auf die Beine stellen.

Unterstützung von Ortsbürgermeister

Fortan trafen sich die Laienschauspieler immer mittwochs und probten in der Alten Schule - der damalige Ortsbürgermeister Johann Kroll unterstützte die Steenbeeker besonders und stellte die Räume zur Verfügung. Das Gründungsteam machte damals alles in Eigenregie und war gleichermaßen Schauspielergruppe und Bühnenbauer. Geld für die notwendigen Ausgaben kam u.a. über das legendäre Sparschwein "Tante Lotte" herein.

Erste Aufführung im Jahr 1983

Das erste Stück, das die Steenbeeker 1983 in der Aula des Albert-Einstein-Gymnasiums aufführten, war "De roode Ünnerrock". "Das war ein typisches Stück des Ohnsorgtheaters mit einem fragwürdigen Frauenbild", erklärt Sandra Keck. Die langjährige Ohnsorgschauspielerin und Autorin hat das Jubiläumsstück für die Steenbeeker geschrieben.
Im Jahr 1985 stieß Gunter Heise zu der Schauspielgruppe, der in der Folgezeit die Geschicke der Steenbeeker maßgeblich mit gestaltete. U.a. war Heise zehn Jahre lang Vorsitzender.
Die Steenbeeker blicken auf zahlreiche Auftritte zurück. Am wichtigsten ist seit der Premiere im Jahr 1988 das Weihnachtsmärchen. "Dort generieren wir den Großteil der Einnahmen, die uns durch das gesamte Jahr tragen", sagt die aktuelle Vorsitzende Christin Marquardsen. (os).

Redakteur:

Oliver Sander aus Buchholz

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