Schreibwettbewerb mit Sabine Weiss
Talentierte Nachwuchsschriftsteller am GAK Buchholz

Bei der Preisverleihung: (v. li.) Isabelle, Tim Danker (beide Jury), Karl Frederik (1. Platz), Stephanie (2. Platz), Autorin Sabine Weiß (Schreibwerkstatt AG und Jury), Lasse und Finn (Nominierte), Smilla (3. Platz), Annerose Aschern (Jury) und Isabel | Foto: GAK Buchholz
  • Bei der Preisverleihung: (v. li.) Isabelle, Tim Danker (beide Jury), Karl Frederik (1. Platz), Stephanie (2. Platz), Autorin Sabine Weiß (Schreibwerkstatt AG und Jury), Lasse und Finn (Nominierte), Smilla (3. Platz), Annerose Aschern (Jury) und Isabel
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JOBS und KARRIERE

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Unter der Leitung der Erfolgsautorin Sabine Weiß ("Krone der Welt", "Blüte der Zeit", Reihe mit Kommissarin Liv Lammers) hat am Buchholzer Gymnasium Am Kattenberge (GAK) zum zweiten Mal ein Kurzgeschichtenwettbewerb stattgefunden: Nach „Buchholz in der Zukunft“ im vergangenen Jahr lautete das Motto dieses Mal „Mission GAK“. Sieger des Wettbewerbs wurde Fünftklässler Karl Frederik "Freddi" Baars. Er erhielt ebenso einen Büchergutschein wie die zweitplatzierte Stephanie Kirschner (Klasse 7a) und die Dritte Smilla Wiemann (5e). Alle anderen Teilnehmer wurden mit einer Urkunde geehrt.
Die Siegergeschichte  „Mission GAK – Die Freundschaft“ handelt von einem Jungen, der durch einen Unfall auf dem Schulhof den Wert des Lesens und der Empathie entdeckt und einen neuen Freund findet. „Bei der Gewinnergeschichte handelt es sich um eine knackige Erzählung, in der ein Ereignis zu tatsächlichem Handeln und zu einem wünschenswerten Ergebnis führt. Das Motto wurde indirekt aufgenommen, als Symbol für die Mission unserer Schule, dass die Schüler und Schülerinnen zusammenhalten“, lobte Jurorin Annerose Aschern.
„Es war schwer, eine Auswahl zu treffen, weil so viele tolle Texte eingereicht wurden“, betonte GAK-Deutschlehrer und Jurymitglied Tim Danker. Er freute sich besonders, dass die Preisverleihung vor Publikum im Forum der Schule stattfinden konnte - eine Premiere. Alle Geschichten sind auf der Homepage des GAK (www.gak-buchholz.de) sowie in einem Büchlein in der Mediathek zu lesen. Im kommenden Winter geht dann der Kurzgeschichtenwettbewerb in eine neue Runde. (os).


Das ist die Siegergeschichte von Karl Frederik "Freddi" Baars (Mission GAK – Die Freundschaft):

Am 13.3.2003 um 9:35 Uhr spielten die Kinder der 5c in der ersten großen Pause Ticken. Pelle liebte dieses Spiel - das schnelle Laufen, das ‘schneller sein’ als die anderen Kinder. Er schlug einen Haken, sprintete weiter geradeaus. Hinter ihm Samuel (der Ticker) - doch plötzlich rannte Jack von vorne direkt auf ihn. Ihm blieb nur eine Wahl. Er musste nach links abhauen. „Aah!”, schrie Pelle mit schmerzverzerrter Stimme. Jack hatte ihm ein Bein gestellt, und er rollte, vor Schmerz seinen Fuß haltend, auf den Boden. Die Pausenaufsicht rief sofort den Notarzt.
Pelle humpelte in den Krankenwagen hinein und wurde ins Krankenhaus gefahren. Sein Bein wurde geröntgt. Diagnose: Unterschenkelbruch! Na, das fehlte ihm noch.
Zur gleichen Zeit erhielt seine Mutter einen Anruf von der Schule. „Ihr Sohn wurde ins Krankenhaus gebracht”, sagte die Schulsekretärin Frau Fischer am anderen Ende der Leitung. Pelles Mutter hatte heute ihren freien Tag. Sie legte mit vor Schreck geweiteten Augen auf. Sofort fuhr sie los, um ihren Sohn zu sehen.
Als sie bei Pelle ankam, erhielt er gerade seinen Gips und der Arzt sagte: „Darauf kannst du jetzt ja von deinen Freunden Unterschriften sammeln.” Dann bekam Pelle auch noch Krücken und es ging nach Hause.
Am nächsten Tag wurde er das erste Mal mit dem Auto zur Schule gefahren. In den Pausen war ihm dann schrecklich langweilig. Nichts konnte er machen. Er konnte nur am Rand sitzen und zuschauen.
Am nächsten Tag, in der zweiten Pause, entschloss er sich, in die Mediothek zu gehen und sich ein Buch zu nehmen und zu lesen. Er holte sich ein Buch aus dem Regal und setzte sich auf den einzigen freien Stuhl. „Mhh...ausgerechnet neben dem”, dachte er und setzte sich hin.
„Hallo Rupert”, sagte Pelle ein klein wenig gelangweilt. Rupert war irgendwie ein komischer Junge, fand Pelle. Er lief langsam und er spielte nie mit in den Pausen. Er hatte eine komische Brille auf und niemand wusste richtig etwas über ihn.
„Hallo Pelle, was hast du denn mit deinem Bein angestellt? Tut`s sehr weh?”, fragte Rupert mit mitfühlender Stimme. Plötzlich bekam Pelle ein mulmiges Gefühl, denn er hatte sich nie so wirklich für andere Kinder interessiert, geschweige denn, sich um sie gesorgt. „Dann muss ich ja wohl auch mal irgendetwas sagen”, dachte Pelle.
„Hi, wie geht es Dir, Rupert? Ich habe noch eine Frage. Warum bist du eigentlich so langsam? Hast du etwas mit dem Bein?”, fragte Pelle interessiert.
„Ich habe eine Behinderung. Deshalb kann ich nicht schnell laufen und in den Pausen nicht mitspielen”, antwortete Rupert mit einem traurigen Blick.
Da erwiderte Pelle: „Oh, das tut mir leid. Also deshalb bist du jede Pause in der Mediothek.” „Ja”, murmelte Rupert. „Wollen wir uns gemeinsam ein spannendes Buch ansehen und lesen?”, fragte Pelle.
Sie gingen durch die Regale und suchten sich ein Buch aus. Als sie es gemeinsam lasen wurden sie wie magisch in die Geschichte hineingezogen. Die Pause verging wie im Flug.
Am nächsten Tag trafen sie sich wieder und den Tag darauf und den Tag darauf...Zusammen erlebten sie viele Abenteuer und Geschichten. Manchmal waren sie so vertieft in die spannenden Geschichten, dass sie die Pausenklingel überhörten.
Nie hätte Pelle das für möglich gehalten: Beinbruch + Gips = ein neuer Freund und eine tolle Zeit mit ihm und vielen Büchern. Pelles Bein war schon lange geheilt, doch er war immer noch mit Rupert in der Mediothek und las und las und las.
Irgendwann wollten seine Freunde wissen, warum er in den Pausen nicht mehr mitspielte. Sie suchten ihn und fanden ihn in der Mediothek. Mit Rupert. Lesend.
„Pelle, was machst du denn hier? Und warum hängst du mit Rupert ab?”, wollte Samuel wissen. „Ich lese”, erwiderte Pelle.
„Und warum bist du nicht draußen in der Pause?”, fragte Jack mit beleidigter Stimme. "Weil Lesen auch richtig viel Spaß macht. Man taucht in die Geschichten ein”, schwärmte Pelle.
„Aber das Rennen fehlt mir auch manchmal”, murmelte er leise. „Rupert, kommst du mit uns nach draußen und machst den Schiedsrichter bei unseren Tick-Spielen? Ein Schiedsrichter ist wichtig, damit sich nicht wieder jemand das Bein bricht. Wir können eine Pause lesen und die andere rausgehen. Was meinst du?”, fragte Pelle mit gespannter Miene.
„Hmm...das ist eine gute Idee”, sagte Rupert mit einem roten Gesicht, „sehr gerne!” Zu viert verließen sie die Mediothek und gingen alle gemeinsam in Richtung Pausenhof.

Buchholz in 1.000 Jahren
Redakteur:

Oliver Sander aus Buchholz

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