Zum Jahrestag des Kriegsendes
Rundgang in Buchholz: "Auf den Spuren des NS-Regimes"

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Foto: Helena GARCIA@AdobeStock.com

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"Es gibt nur ein klares Nein gegen Rechts, keinen Kompromiss." Das sagte Bea Trampenau, Geschäftsführerin der antifaschistischen Erholungs- und Begegnungsstätte Heideruh, am Montag in Buchholz beim Gedenken zum Jahrestag der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht und des damit verbundenen Endes des Zweiten Weltkriegs am 8. Mai 1945. "Um das Erkämpfte zu erhalten und darauf aufzubauen, braucht es ein klares Zeichen: den 8. Mai als Feiertag", forderte Trampenau.

Das deutsche Vermächtnis

"Ein Leben in Frieden und Freiheit ist keine Selbstverständlichkeit", betonte Buchholz' stv. Bürgermeister Frank Piwecki (SPD) bei der kleinen Gedenkfeier am Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus in der Buchholzer Innenstadt. Der Blick in die Vergangenheit sollte den Weg in eine friedliche Zukunft zeigen, so Piwecki. Es sei das Vermächtnis von Deutschland, dafür zu sorgen, dass sich so ein Krieg nicht wiederholt, erklärte Linken-Ratsherr Steffen Wetzel.

Aufarbeitung der Buchholzer Stadtgeschichte

• Nach dreijähriger wissenschaftlicher Recherchearbeit hatte am vergangenen Sonntag die "AG Antifaschistische Wege" der Heideruh erstmals den Stadtrundgang “Auf den Spuren des NS-Regimes in Buchholz” durchgeführt. "Die Rückmeldung der Teilnehmenden war, dass die Entscheidung, den Stadtrundgang zu entwickeln, wichtig und richtig war", berichtete Bea Trampenau. Es seien erste Verbesserungen für die Aufarbeitung der Stadtgeschichte erörtert worden. "Wir sind der Überzeugung, dass Erinnerungskultur ein wichtiger Teil demokratischer Praxis ist, denn sie macht die Vergangenheit verständlich, bildet Haltung heraus und bietet die Möglichkeit zur politischen Reflexion", betonte Trampenau.

Premiere des Stadtrundgangs

Die sechsköpfige Arbeitsgruppe "Antifaschistische Wege" hatte für die Premiere des Stadtrundgangs Lehrkräfte, Stadträte, die Bürgermeister sowie Bürgerinnen und Bürger eingeladen. Bürgermeister Jan-Hendrik Röhse öffnete das Rathaus, in der ersten von neun Stationen durch die Buchholzer Stadtgeschichte zur Zeit des Nationalsozialismus wurden die Geschehnisse vor Ort eingeordnet.

Ein neuer Blick auf Buchholz

Der quellengestützte Vortrag ermögliche einen neuen Blick auf die Straßen, Gebäude und Orte der Stadt, erklärte Trampenau. Vom heutigen Rathaus ging es durch die Fußgängerzone zum Bahnhof, der etwa dreistündige Rundgang endete am Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus in der Buchholzer Innenstadt. An den einzelnen Stationen wurden Themenkomplexe wie wirtschaftliche und organisatorische Verflechtungen, Verfolgung und Widerstand der NS-Geschichte erörtert. U.a. ging es um die Frage, warum Buchholz so schnell zu Gauhauptstadt werden konnte und welche erschreckenden Kontinuitäten bis weit in die 1970er Jahre zu finden waren.

Weitere Recherchen nötig

Trampenau lobte die in Teilen gute historische Forschung zum Wirken des Nationalsozialismus, insbesondere das Buch “Die verschwiegenen zwanzig Jahre” von Birgit Diekhöner, Helmut Hoffmeister, Michael Kreidner und Jan Wiborg. Dennoch sei die Quellenlage noch dürftig und es bedürfe weiterer Recherchen.

Der Rundgang soll in Zukunft regelmäßig stattfinden und ausgebaut werden. In diesem Jahr sind noch drei weitere öffentliche Termine geplant: Am Freitag, 16. Juni, am Sonntag, 2. Juli, sowie am Freitag, 25. August, jeweils um 16 Uhr. Ziel sei es, dass vor allem Schulen den Rundgang nutzen sowie Guides ausgebildet werden, die diesen führen können. Der Stadtrundgang soll aber auch touristisch als QR-Code-Rundgang weiterentwickelt werden.

Zudem sucht die Heideruh stets nach weiteren Informationen über die Jahre 1933 bis 1945 in Buchholz. Wer historische Quellen beisteuern kann oder Fragen zum Stadtrundgang hat, meldet sich per E-Mail an info@heideruh.de.

Am Denkmal für die Opfer der NS-Zeit in der Buchholzer Innenstadt: (v. li.) stellv. Bürgermeister Frank Piwecki, Bea Trampenau (antifaschistische Gedenkstätte Heideruh), Steffen Wetzel (Linke) und Hans Brüning von "Omas gegen Rechts" | Foto: leo
Redakteur:

Oliver Sander aus Buchholz

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