Baumfällung in Beckdorf
Laut Naturschutzamt des Landkreises Stade war die Fällung der alten Kastanie rechtswidrig!

Peter Löwel und Anneke Möker kritisieren zum einen, dass die Kastanie ohne Rücksprache mit Naturschutzamt und Gemeinde-Rat erfolgte, und stellen zum Zweiten die Notwendigkeit der Baumfällung in Frage | Foto: wd
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  • Peter Löwel und Anneke Möker kritisieren zum einen, dass die Kastanie ohne Rücksprache mit Naturschutzamt und Gemeinde-Rat erfolgte, und stellen zum Zweiten die Notwendigkeit der Baumfällung in Frage
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wd. Beckdorf. "Die Fällung der alten Kastanie in Beckdorf war rechtswidrig!" So beurteilt das Naturschutzamt des Landkreises Stade die Aktion der Gemeinde Beckdorf, einen mehr als 100 Jahre alten Baum im Ortskern von Beckdorf zu fällen.  "Die Gemeinde muss die Fällgenehmigung im Benehmen mit dem Naturschutzamt treffen", so der Landkreis. "Eine solche Benehmensherstellung hat es nicht gegeben." Erst durch eine Anzeige habe der Landkreis  von der Baumfällung erfahren. Und aufgrund ihres Alters sei der Wert der Kastanie für den Klimaschutz als hoch einzustufen.
Einige Bürger und Politiker waren von der Baumfällung entsetzt gewesen, auch weil sie vor vollendete Tatsachen gestellt.
Die Grünen-Fraktion wollte den Fall nicht auf sich beruhen lassen und fragte umgehend bei der Verwaltung nach. Man habe keine Notwendigkeit gesehen, den Bürgermeister und die Politiker darüber zu informieren, dass die  Kastanie an der Goldbecker Straße gefällt werden sollte,  antwortete die Gemeindedirektorin Kirsten Zegenhagen auf die Mail bat im Nachgang um Entschuldigung.
Doch so leicht ließen sich Politiker und auch Bürger nicht besänftigen: Dass der alte Baum innerhalb von zwei Tagen nach Erstellung des Gutachtens und ohne Rücksprache mit dem Gemeinderat kurzerhand gefällt wurde, sorgt für Empörung und auch Trauer im Dorf (das WOCHENBLATT berichtete). Und auch die Notwendigkeit - die Verwaltung sah auf Grund von Fäulnis Gefahr im Verzug - wird u.a. von den Grünen, dem Ratsherrn Frank Wallin (IGB) sowie einigen Bürgern bezweifelt.
Andere Fotos als die der Verwaltung scheinen zu zeigen, dass der Stamm nicht ausgehöhlt war und das Holz keine erkennbaren Anzeichen von Fäulnis aufwies. Da das Holz bereits abtransportiert und seines Wissens nach zu Feuerholz verarbeitet wurde, lasse sich jedoch nicht mehr belegen, ob und wie krank der Baum gewesen sei, kritisiert Peter Löwel.
Die Eile, mit der vorgegangen wurde, sorgt für Verwunderung bei den Grünen, der IGB und Bürgern. Zwischen Gutachten-Erstellung und Fällung lagen gerade mal zwei Tage. Ein Anwohner habe sogar die Polizei gerufen, weil er gedacht habe, der Baum würde heimlich gefällt werden. "Ich fand es merkwürdig, dass die Aktion an einem Samstag erfolgte und niemand im Dorf Bescheid wusste", sagt er gegenüber dem WOCHENBLATT. Das wurde auf Anfrage der Grünen auch von Kirsten Zegenhagen bestätigt: Nur Bauhof, Gemeinde und der Gutachter seien über die Fällaktion informiert gewesen.
Auch nach dem Verbleib des Holzes hatten die Grünen gefragt und sind mit der Antwort alles andere als zufrieden. Denn dieses sei laut Gemeindedirektorin von einem Bürger kostenfrei entsorgt worden. Es würde ungern abgenommen werden, weil es beim Verbrennen Geruch entwickele. "Die Beckdorfer Spielplatzinitiative hätte das Holz sogar sehr gerne abgenommen, wenn wir nur davon gewusst hätten", so Anneke Möker, Fraktionsvorsitzende der Grünen und Gründungsmitglied der Spielplatzinitiative. "Dann wäre wenigstens einem Teil der Allgemeinheit damit noch etwas Gutes getan worden."

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Redakteur:

Nicola Dultz aus Buxtehude

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