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Fast der komplette Elektromüll wird in Lateinamerika falsch gemanagt

Foto: https://unsplash.com/de/fotos/HGCqL-tRcac

Was andere Länder, oder in diesem Fall wohl eher ganze Kontinente, mit Elektromüll anstellen, ist den meisten Europäern absolut nicht bewusst. Was es überhaupt an Elektromüll in Lateinamerika geben könnte, entzieht sich ganz einfach der Vorstellung. Jedoch leben die Menschen sowohl in Europa als auch in Lateinamerika durchaus mit moderner Technik. Diese umfasst Handys, Laptops und noch andere Dinge, die das Leben von heute einfacher machen sollen sowie mit denen man sich mit  https://icecasino.com/de/spielautomaten unterhalten kann.

In Europa wird Elektroschrott fein säuberlich gesammelt und verwertbare Materialien erneut verwendet. Das Gegenteil findet in Südamerika statt. Allein in den Jahren von 2010 bis 2019 hat sich der Elektroschrott dort um 49 % gesteigert. Nur 3 % des gesamten Elektromülls werden gesammelt und sicher verwertet. Das ist nur ein Bruchteil des globalen Durchschnitts, wie die Vereinten Nationen bei einer ersten Einschätzung zur Lage des Elektromülls in dem Teil der Welt kamen.

1.300.000 Tonnen Elektroschrott in Lateinamerika

Allein im Jahr 2019 umfasste der Elektroschrott in Lateinamerika eine Gesamtmenge von 1.300.000 Tonnen. Dieser stammte von rund 206 Millionen Bürgern in 13 Ländern des südamerikanischen Kontinents. Um sich vorzustellen, wie viel das wirklich ist, würde diese Menge in einer 670 Kilometer langen Schlange von voll beladenen 40-Tonner-LKWs entsprechen. 2010 waren es hingegen nur 900.000 Tonnen von rund 185 Millionen Bürgern. Fast alles davon landet einfach nur auf der Müllhalde. Nur 3 % des gesamten Elektroschrotts wird sorgfältig auf wiederverwertbare Materialien untersucht. Das führt wiederum dazu, dass nicht ganz ungefährliche Stoffe wie Quecksilber, Cadmium, Blei, Flammenschutzmittel und bunte Kühlmittel die Umwelt in Lateinamerika stark belasten. Diese Stoffe werden dort nur unsachgemäß behandelt, beziehungsweise im Prinzip überhaupt nicht.

Woher komment die Zahlen zum Elektroschrott in Südamerika?

Ergebnisse wurden im Regionalen Elektroschrott-Monitor für Lateinamerika veröffentlicht, der vom Programm für Sustainable Cycles (SCYCLE) erstellt wurde. SCYCLE wird von der UNU (UN-Universität) sowie UNITAR (UN-Institut für Ausbildung und Forschung im Rahmen der globalen Umweltfazilität sowie weiteren Organisationen der Vereinten Nationen ins Leben gerufen. Es soll nationale Initiativen zur umweltverträglichen Bewirtschaftung von Elektromüll stärken. An der Studie oder mehr der Untersuchung nahmen insgesamt 13 Länder in Südamerika teil.

Einzelne Schlüsselergebnisse

Pro Kopf kommt in Lateinamerika deutlich mehr Elektroschrott auf, als es einst der Fall war. Eigentlich sollte es nicht verwundern, dass der Elektroschrott durchschnittlich pro Person im Zeitraum von 2010 bis 2019 um rund 2 Kilogramm angestiegen ist. Einerseits leben ein paar Millionen mehr Menschen mittlerweile in Südamerika und andererseits benötigen sie ebenfalls mehr moderne Elektrogeräte.

Gut ein Drittel des Elektroschrotts besteht in Lateinamerika aus Kleingeräten wie eben Lautsprechern, Kameras, Mikrowellen und Toastern. Etwa ein Viertel hingegen setzt sich aus Großgeräten (Kühlschränke, Klimaanlagen, Gefriergeräte, Waschmaschinen, Backöfen, Geschirrspüler). Diese haben jedoch im Vergleich zu Kleingeräten eine etwas längere Lebensdauer und sind einfach in jedem Haushalt vorhanden. Großgeräte für den Haushalt werden nur nachgekauft, wenn sie defekt sind. Am wenigsten haben wirklich nur die kleinsten Elektroartikel, wie beispielsweise Lampen, einen Anteil an dem gesamten Elektroschrott. Nicht ganz ungefährlich ist der große Anteil an Elektroschrott aus Kunststoff, der mit Flammschutzmittel bearbeitet ist. Davon haben sich in Lateinamerika 31.000 Tonnen angesammelt und das Flammschutzmittel kann sowohl zu neurologischen als auch endokrinen Störungen führen. Solcherlei Elektroschrott kann aus Bildschirmen und anderen IT-Geräten bestehen. Leider konnten im Bericht keine Daten zu biologischen Schadstoffen (POPs) erfasst werden.

Erstaunlicherweise kommt in dem kleinen Land Costa Rica wesentlich mehr Elektroschrott auf. Dort sowie in Argentinien und Chile werden jedoch auch Teile für Elektrogeräte selbst hergestellt. Die anderen Länder sind in diesem Aspekt komplett auf Importe angewiesen.

Es gibt Gesetze zur Handhabung von Elektroschrott - aber nicht genug

In allen 13 Ländern, die an dem Programm von SCYCLE teilgenommen haben, gibt es mehr oder weniger Gesetze, die die Handhabung von Elektroschrott vorgeben. Diese sind jedoch nicht sonderlich ausreichend, wie man sieht. Nur in Bolivien, Peru, Ecuador, Chile und Costa Rica gibt es spezielle Vorgaben zur Entsorgung von Elektroschrott, dem Umgang mit biologischen Schadstoffen und halten sich an Vorgaben aus der Baseler Konvention. Die Herausforderung besteht mehr darin, dass die Vorgaben und Regularien nicht zwangsweise eingehalten werden. Kaum eines der Länder erfasst Berichte, wie konkret mit Elektroschrott sowie den dazugehörigen Gesetzen umgegangen wird. Aufgrund dessen ist die Datenlage ziemlich mau. Es mag sich eben auch nicht jedes Unternehmen, das sich in Lateinamerika mit der Entsorgung von Elektroschrott befasst, in die Karten schauen lassen. Vielleicht sind die Zuständigen aber auch mehr mit anderen Dingen, wie https://icecasino.com/de/roulette beschäftigt.

 

Große Chancen im Müll

Es sind nicht nur die Umweltfaktoren, die im Bericht besorgniserregend dargestellt werden. Dadurch, dass auch andere, gar wertvolle Bestandteile beim Elektroschrott vorhanden sind, gehen den Ländern wahre Werte wirklich durch die Lappen. In ihm könnte sich für Lateinamerika ein anderes, wirtschaftliches Potenzial verstecken. 2019 enthielt der Elektroschrott auch diese Bestandteile:

- 7.000 kg Gold
- 591.000.000 kg Eisen
- 54.000.000 kg Kupfer
- 91.000.000 Aluminium
- 310 kg seltene Erdmetalle

Diese Menge umfasst insgesamt einen Wert von 1,7 Milliarden US-Dollar. Daraus könnte sich eine blühende Wirtschaft entwickeln.

Wie soll es mit dem Elektroschrott in Südamerika weitergehen?

Es war nur ein Bericht, der zu den bisher aufgezählten Feststellungen kam. Entsprechend brauchen sich die Länder kaum um irgendwelche direkten Konsequenzen sorgen. Dennoch hat SCYCLE ein paar Vorschläge gemacht, wie Lateinamerika mit seinem Elektroschrott besser umgehen kann. Die Länder sollten schärfere Gesetze und Richtlinien ins Leben rufen, die entsprechend überwacht werden oder zumindest die vorhandenen Vorgaben effektiver zu gestalten. Um dies zu erreichen, sollten Mitarbeiter entsprechend entlohnt werden, sodass der bessere Umgang mit Elektroschrott auch für die Bürger andere Anreize bietet. Das Lohnniveau ist ohnehin in Lateinamerika relativ niedrig. Mit besseren Lohnzahlungen in dieser Branche könnte es angehoben plus obendrein neue Arbeitsplätze entstehen. Damit die Menschen wissen, was sie bei der Handhabung mit Elektroschrott tun, müssten ebenfalls entsprechende Schulungen ins Leben gerufen werden.

Redakteur:

Online Redaktion aus Buxtehude

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