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Weiterhin steigende Kosten erschweren Deutschen das Bauen

Foto: https://unsplash.com/

Von der Wahl des Haustypen bis hin zur Entscheidung für bestimmte Dienstleister haben Bauherren mit dem Bau eines Eigenheims alle Hände voll zu tun – auch hinsichtlich der Kosten.

Ob schnell realisierbare Fertighäuser oder individuelle Architektenhäuser: Heutzutage bedrohen steigende Baukosten in der Bundesrepublik den Traum vom Eigenheim.

Insbesondere die Baustoffpreise sind 2022 weiter angestiegen.

Diese Kostenpositionen sind seit der Pandemie angestiegen
Ohne Baufinanzierung ist für die meisten Deutschen nicht einmal an den Bau eines Eigenheims zu denken. Doch eine sogenannte Zinswende hat die gerade noch günstigen Bauzinsen 2022 angehoben. Wie lange dieser Trend noch anhält, lässt sich kaum beantworten. Zumindest sollten steigende Finanzierungskosten dieser Art bis zu einem gewissen Grad berücksichtigt werden. Zum Beispiel, indem sich Bauherren vorab genau erkundigen,  mit welcher Zinsbindung sie den aktuellen Bauzinsen am besten begegnen.

Weniger Handlungsspielraum als steigende Zinssätze lassen beim Bau des Eigenheims die weiter ansteigenden Kosten für Baustoffe. Durch die Corona-Pandemie kam es zu Lieferengpässen und auch der Krieg in der Ukraine ist nicht spurlos an Lieferketten und Produktionsmengen vorbeigegangen. Nach der Pandemie führte die plötzliche Wiederaufnahme des Wirtschaftslebens ohnehin zu einem Mangel an verschiedenen Materialien und Rohstoffen. Teurer wurden laut Statistischem Bundesamt 2021 zum Beispiel:

• Schnittholz (um 61,5 Prozent)
• Betonstahl in Stäben (um 53,2 Prozent)
• Bitumen aus Erdöl (um 36,1 Prozent)
• Dämmplatten aus Kunststoff (um 20,7 Prozent)

Für die Verteuerung spielten nicht nur die oben genannten Hintergründe eine Rolle, sondern auch die höheren Kosten für Energie und Diesel. Die Herstellung und der Transport verteuerten sich dadurch drastisch, was die Hersteller an den Verbraucher weitergaben. Neben höheren Baustoffkosten drohten Bauherren auch höhere Handwerkerkosten. So vor allem wegen Produktionseinschränkungen durch krankheitsbedingte Ausfälle, wie sie sämtliche Dienstleistungspreise im Baugewerbe nach oben getrieben haben. Experten rechnen für die kommenden Monate angesichts der aktuellen Weltentwicklung mit weiterhin steigenden Handwerkerlöhnen und Bauleistungskosten.

Was die steigenden Preise für Bauherren bedeuten
Unternehmen im Baugewerbe müssen die höheren Baukosten zunehmend auf Kunden umlegen. Bei bereits abgeschlossenen Verträgen mussten die meisten Bauunternehmen die Verluste durch plötzliche Preiserhöhungen teilweise selbst tragen, so vor allem zur Hochphase der Pandemie. Denn nur bei Verträgen mit Stoffpreisgleitung sind auch unvorhergesehene Materialpreisentwicklungen berücksichtigt. Diese Hintergründe haben sich auf die Hauspreise ausgewirkt. Neubauten in Massivbauweise kosteten im August 2021 mehr als zehn Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Für Fertighäuser mussten Bauherren im selben Zeitraum zwischen 30.000 und 75.000 Euro mehr bezahlen. Viele Bauwillige zweifeln deshalb aktuell daran, dass sich Neubauten in den kommenden Monaten lohnen. Trotzdem raten Experten davon ab, auf eine Entspannung zu warten. Auszuschließen sei eine baldige Preiserholung nicht, aber aus prognostischer Sicht sei das Gegenteil wahrscheinlicher. Sinnvoller sei es daher, zeitnah mit dem Bauen zu beginnen und so weiteren Preiserhöhungen zu entgehen. In diesem Kontext empfehlen viele Branchenkenner die Kooperation mit einem Full-Service-Anbieter.

Wieso Full-Service-Anbieter für Bauvorhaben sinnvoll sind
Wenn Bauherren jetzt zeitnah einen Bauvertrag mit Festpreisgarantie unterzeichnen, bewegen sie sich im Hinblick auf künftige Entwicklungen auf der sicheren Seite. Einen solchen Festpreis bieten viele Hausbaufirmen an und garantieren damit, dass der Bau den vertraglich vereinbarten Preis am Ende nicht übersteigt. Selbst bei Anstiegen der Baustoffpreise oder Lohnkosten bleiben sie an die Vereinbarung gebunden. Wichtig bleibt es dabei, vorab die Angebote mehrerer Anbieter zu vergleichen und so den günstigsten Preis auszuwählen. Abgesehen von Festpreisverträgen und Preisvergleichen empfehlen Branchenexperten die Zusammenarbeit mit Bauunternehmen, die alle baulichen Dienstleistungen aus eigener Hand anbieten. Jene sind während der Bauphase für die Koordination und fachmännische Ausführung sämtlicher Arbeiten verantwortlich und tragen so zugleich die Verantwortung für möglicherweise auftretende Lieferengpässe und Bauverzögerungen. Auch das Risiko einer Preissteigerung oder Inflation wird von ihnen abgedeckt. Organisiert der Bauherr die Arbeiten der einzelnen Gewerke dagegen selbst, so muss er im Falle eines Falles selbst Lösungen für Schwierigkeiten wie Materialpreissteigerungen finden. Das Risiko für etwaige Verluste trägt er somit allein.

Fast wie 1970: Marktentspannung erst bei rückläufiger Nachfrage?
In der alten Bundesrepublik trat gegen 1970 eine ähnliche Entwicklung im Hinblick auf die Baubranche ein wie heute. Die Baukosten stiegen damals um rund 15 Prozent und auch die Kosten für Finanzierungen schossen in die Höhe. In einer Konsequenz dazu ging die Bautätigkeit für mehrere Jahre zurück, weil kaum noch Nachfrage bestand. Der Wohnungsbau erfuhr einen vollständigen Zusammenbruch und auch Ein- sowie Zweifamilienhäuser wurden nur noch selten gebaut. Unter Umständen könnte die aktuelle Lage erneut in eine derartige Situation münden. Die spürbare Unsicherheit auf den Finanzmärkten könnte hierfür ein erstes Anzeichen sein. In jedem Fall sollten Bauherren heutzutage gut prüfen, ob und wann sie investieren möchten. Denn nur bei abnehmender Nachfrage nach Bauleistungen wird sich der Markt in naher Zukunft entspannen.

Redakteur:

Online Redaktion aus Buxtehude

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