Weiterhin für Kunden da
Trotz geschlossener Ladentüren bieten Geschäftsleute im Landkreis Stade auch während des Lockdown ihren Service an

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sb/wd. Stade/Buxtehude. Zwar sind viele Ladentüren derzeit für Kundschaft geschlossen. Die Geschäftsleute sind jedoch trotzdem für ihre Kunden da und haben sich dafür diverse Möglichkeiten einfallen lassen. Das Spektrum reicht von der Online- und Telefonberatung über Lieferdienste bis zu kontaktlosen Abholmöglichkeiten am Geschäft. Das WOCHENBLATT hat bei einigen Geschäften hinter die Kulissen geschaut.

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In der Contor Buchhandlung in der Stader Altstadt sind Geschäftsinhaberin Sabine Gahde und ihre Mitarbeiterinnen im Schichtdienst vor Ort. Per Telefon, E-Mail oder WhatsApp nehmen sie von Kunden Bestellungen entgegen. Vorhandene Ware steht innerhalb weniger Stunden zum Abholen bereit, was bestellt werden muss, ist in der Regel am nächsten Tag da. "Für die Abholstation haben wir vor der Ladentür einen Tisch aufgebaut, bezahlt wird sowohl bar als auch mit Karte", sagt Sabine Gahde. "Unser Angebot wird gut angenommen." Auf Anfrage wird auch ausgeliefert - wenn das Wetter und die Wegstrecke es zulassen, sogar umweltfreundlich mit dem Fahrrad.
Was Sabine Gahde besonders freut: Sowohl beim ersten Lockdown im Frühjahr als auch jetzt hat sie so manchen neuen Kunden gewonnen. "Wer durch die Fußgängerzone geht, sieht in unserem Geschäft das Licht brennen und wird auf unser Angebot aufmerksam", erzählt sie. Und weil aufgrund der Pandemie-Auflagen die Leute viel Zeit zum Lesen, Vorlesen und Spielen haben, sind Bücher und Co. derzeit angesagt. "Gekauft wird praktisch alles - vom leichten Lesestoff über anspruchsvolle Literatur bis zum Kinderbuch zum Vorlesen", sagt die Buchhändlerin. Gern würde sie derzeit noch mehr Spiele anbieten. "Da haben die Großhändler allerdings momentan Lieferschwierigkeiten."

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Im Gegensatz zu Sabine Gahde musste Arndt Grube, Geschäftsführer von Möbel Jähnichen in Stade, einen Teil seiner Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken. "Nur die Küchenverkäufer sind nach wie vor im Geschäft, denn der Küchenverkauf ist heutzutage digital", sagt Arndt Grube. "Die Kollegen haben gut zu tun." Beraten wird telefonisch, per E-Mail und per Video, auf Wunsch erfolgt auch ein Besuch beim Kunden zuhause. Für alle anderen Kunden gilt bei Möbel Jähnichen im Lockdown das "Click and Collect"-Prinzip: Gestöbert und bestellt wird im firmeneigenen Onlineshop, bezahlt wird ebenfalls online oder bei Abholung. Auch Lieferungen sind möglich. "Mit der Nachfrage im Onlinegeschäft bin ich sehr zufrieden, da läuft momentan rund 200 Prozent mehr als sonst", sagt Arndt Grube. Nicht zufrieden ist er jedoch mit der Situation per se. "Die kaum rückläufigen Infektionszahlen seit Beginn des zweiten Lockdowns zeigen, dass die Menschen sich nicht beim Einkaufen anstecken", sagt er und verweist auf die strengen Hygienekonzepte des Einzelhandels. Er befürchtet zudem, dass die Kunden sich an das Online-Shopping gewöhnen und nicht alle in den Einzelhandel zurückkehren werden. Um vor Ort noch mehr Kunden anzusprechen, investiert Arndt Grube deshalb trotz des Lockdowns in seine Verkaufsfläche. Zurzeit renoviert er seinen SB-Küchendiscount gegenüber dem Hauptgeschäft.

Janina Frenzel zeigt Stackmann-Modetrends in den sozialen Medien | Foto: Stackmann
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Auch im Modehaus Stackmann in Buxtehude ist ein Teil der Mitarbeiter in Kurzarbeit. "Das Haus ist kalt und leer", sagt Marketingleiterin Ines Schmidt. Ein Verkauf findet aber trotzdem statt - über den Online-Shop und soziale Medien. Janina Frenzel, Leiterin der Young-Fashion-Abteilung, hat kurzentschlossen die Funktion eines Models übernommen und präsentiert bei Facebook und Instagram ihre Modevorschläge. Interessierte können direkt über soziale Medien, im Online-Shop und auch telefonisch bestellen und die Ware entweder selbst abholen oder liefern lassen. Die Abrechnung erfolgt kontaktlos auf verschiedenen Wegen, z.B. per Überweisung oder PayPal. "Auf diese Weise tätigen wir etwa zehn Prozent des normalen Verkaufs", sagt Ines Schmidt. Neben Bekleidung wird auch Spielzeug nachgefragt. "Wenigstens können wir auf diese Weise weiterhin für unsere Kunden da sein und einen guten Service anbieten", sagt Ines Schmidt. "Auch der Umtausch von Waren ist möglich."

Benjamin Daubert hat bei Media Markt eine
 Abholstation eingerichtet | Foto: wd
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Aus dem gleichen Grund, nämlich dem Serviceanspruch gerecht zu werden, hält Benjamin Daubert, Geschäftsführer von Media Markt in Buxtehude, die Türen der Abholstation an der Rückseite seines Marktes geöffnet. "Geschirrspüler, Rasierer und Co. gehen auch in Zeiten von Corona kaputt", sagt er. "Daher freue ich mich, dass wir unseren Kunden unser gesamtes Sortiment zumindest online anbieten können." Das ersetze zwar nicht das Shopping-Erlebnis, aber die Kunden bekommen über den Online-Shop alles, was sie sonst auch bei Media Markt gekauft haben. Für Fragen und Beratung können sie im Laden anrufen. Von den 35 Mitarbeitern sind immer sechs im Markt, um die bestellten Waren zusammenzustellen.
Der Kunde bekommt per Mail eine Info, wenn die Ware für ihn in der Abholstation bereitliegt. Auf Wunsch wird auch geliefert, die Bezahlung erfolgt online oder kontaktlos vor Ort. "Das funktioniert alles prima und die Kunden haben sich an diese Form des Einkaufens gewöhnt", sagt Benjamin Daubert. "Aber ein Ersatz für das normale Tagesgeschäft ist es nicht."

Redakteur:

Nicola Dultz aus Buxtehude

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