Este-Anwohner fühlen sich im Stich gelassen

Das Wasser steht bei einigen Anwohnern regelmäßig bis an die Hausmauer heran | Foto: privat
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(bc). Enttäuschend verlief die Sitzung des Kreis-Umweltausschusses für viele Este-Anwohner. Sie hatten gehofft, dass die Kreisverwaltung sie bei ihrem Wunsch unterstützt, die Schließordnung des inneren Este-Sperrwerks so anzupassen, dass nicht regelmäßig ihre Gärten überflutet werden (das WOCHENBLATT berichtete). Dem ist aber nicht so.
Kreisbaurat Hans-Hermann Bode zeigte kein großes Interesse, Gespräche in dieser Hinsicht mit den zuständigen Behörden zu führen, dem Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) und dem Wasser- und Schifffahrts-
amt Hamburg (WSA). „Wir Bürger fühlen uns im Stich gelassen“, sagt Rainer Podbielski, Sprecher der Interessengemeinschaft (IG) Este.
Auf Antrag der AfD-Fraktion stand das Thema am Mittwoch im Umweltausschuss auf der Tagesordnung. „Das tägliche Tidehochwasser ist das Problem. Es läuft viel höher auf als früher. Die Stellschraube für eine Veränderung der Situation wäre der Schließpegel in Cranz“, so Jens Dammann von der AfD. Das Sperrwerk könnte schon bei einem Pegel von 7,10 Meter geschlossen werden und nicht erst bei 7,20 Meter, bzw. bei 7,30 Meter im Sommer.
Bode verwies auf ein jüngst geführtes Gespräch mit dem NLWKN und dem WSA. Das Ergebnis: Für eine Änderung der Betriebsordnung müsse ein langwieriges Planfeststellungsverfahren angeschoben werden, für das die Hamburger Wirtschaftsbehörde zuständig sei, so Bode. Ausgang offen.
Bode warb für kleinere Gegenmaßnahmen, die jeder Anwohner selber treffen könnte, beispielsweise kleine Wälle auf den Grundstücken anlegen, um das Wasser abzuhalten. „Wir beraten die Bürger gerne“, so Bode.
Er stellte aber auch klar: Die betroffenen Häuser liegen in einem planmäßigen Überschwemmungsgebiet. Regelmäßige Überflutungen gehören dazu. 18 Beschwerden von Anwohnern seien ihm bekannt.
Der Jorker Gerd Lefers von den Freien Wählern, ein Mann mit klarem Duktus, sagte im Ausschuss: „Kleine Verwallungen können nicht das Ziel sein. Das sorgt anderswo für Überschwemmungen. Ein Planverfahren für zehn Zentimeter anzuschieben, ist lächerlich.“ Bei früheren Erhöhungen des Schließpegels habe es auch kein Planverfahren gegeben.
Peter Rolker, ebenfalls aus der Gemeinde Jork, dazu: „Die Anwohner haben das Gefühl, niemand nimmt sich ihres Problems an. Der schwarze Peter wird nur von links nach rechts geschoben.“ Der Ausgang eines Planverfahrens sei völlig ungewiss: „Jetzt gilt es, den Verursacher dieser Situation ausfindig zu machen.“
Der Antrag des Linken-Abgeordneten Benjamin Koch-Böhnke, den Bund aufzufordern, die Bundeswasserstraße Este auszubaggern, wurde mehrheitlich abgelehnt. SPD-Mann Harald Stechmann: „Der Antrag ist eine Luftnummer.“
Eine Hoffnung hat die IG Este noch. Das WSA als Betreiber des inneren Este-Sperrwerks lässt derzeit über die Technische Universität Hamburg-Harburg die Auswirkungen einer Änderung der Schließordnung auf Mehrkosten, Schließzeiten, Schifffahrt, etc. untersuchen. Mit Ergebnissen ist im April zu rechnen.
Podbielski: „Unsere Forderungen sind wirklich moderat. Die große Juristerei könnte man weglassen, da die Lösung so nah liegt.“
Interessant dürfte auch sein, was Jorks Bürgermeister Gerd Hubert noch erreichen kann. Der hatte jüngst im gemeindlichen Bauausschuss den Auftrag von der Politik erhalten, Verhandlungen mit den Behörden aufzunehmen.

Redakteur:

Björn Carstens aus Buxtehude

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