Bewerbung zur Nominierung für UNESCO-Welterbe
Altes Land: "Wir wollen Welterbe werden"

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sla. Altes Land. Die Bewerbung des Alten Landes beim Land Niedersachsen zur Aufnahme auf die deutsche Tentativliste für UNESCO-Welterbestätten steht im Mittelpunkt der nächsten öffentlichen Sitzung der Kulturausschüsse der Samtgemeinde Lühe und der Gemeinde Jork am Dienstag, 16. Februar, um 18.30 Uhr, in der Jorker Festhalle. Die Bewerbung muss fristgemäß bis 31. März eingereicht werden.

Beim Lesen des Bewerbungsdokumentes hätte er Spaß gehabt, was das Alte Land alles zu bieten habe, sagte Jorks Bürgermeister Matthias Riel: "Darauf dürfen wir stolz sein." Welche Besonderheiten das Alte Land vorzuweisen hat und was für ein Weltniveau von Bedeutung ist, erläuterte Dr. Alexandra Kruse vom Büro "Insitu - World Heritage Consulting": Dazu zähle vor allem die einstige Urbarmachung des Landes zur Besiedlung und die Holler-Kolonisation, ein bedeutender Vorgang in der europäischen Siedlungsgeschichte und Landschaftskultivierung, die in das 12. Jahrhundert auf die Holländer zurückgeht. Doch letztlich sei es auch das Altländer Gen, dass die Altländer für ihren Besitz mit Bereitschaft und Stolz immer wieder neue Dinge tun, von der Bewässerung bis zur Kultivierung beim Obstanbau. Auch die Deicherhaltung ziehe sich durch die Jahrhunderte. Viele andere Gebiete, etwa in Polen, seien nicht in diesem guten Zustand, erklärte Kruse. Sie glaubt, dass bei der Bewerbung des Alten Landes von den zehn aufgestellten Kriterien mindestens vier erfüllt werden, und das sei schon eine gute Voraussetzung für den Erfolg der Bewerbung. "Wir können auf Welterbe-Niveau mitspielen", sagte Kruse.

Die niedersächsische Auswahlkommission wird aus den eingereichten Vorschlägen zwei aussuchen. 2024 wird die deutsche Vorschlagliste bei der UNESCO eingereicht. Sollte es das Alte Land bis dahin schaffen, wird es frühestens im Februar 2025 mit der Aufnahme ins UNESCO-Welterbe etwas werden. Also noch ein langer Weg - doch der erste Meilenschritt wurde getan. Diesmal wurden historische Traditionskerne herausgearbeitet und sich auf die Holler-Kolonisation konzentriert. 2014 hatte es beim ersten Anlauf mit der Bewerbung zum UNESCO-Welterbe nicht geklappt, da diese sich letztlich auf das gesamte Gebiet bezog.
"Wir wollen Welterbe werden", betonte Matthias Riel und hofft nun auf Unterstützung der Politik auch auf Kreisebene. "Wir hoffen auf ein transparentes und gleichberechtigtes Entscheidungsverfahren", äußerte Samtgemeinde-Bürgermeister Michael Gosch.

• 2008 wurde der Verein für die Anerkennung des Alten Landes zum Welterbe der UNESCO e.V. gegründet. Er ist aus der Arbeitsgemeinschaft Welterbe hervorgegangen, die seit 2002 an dem Projekt gearbeitet hat.

Redakteur:

Susanne Laudien aus Buxtehude

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