Die Artenvielfalt sichern
WWF: Verlauf des Naturschutz-Großprojekts liegt im Plan

Teilnehmer der Veranstaltung auf Krautsand | Foto: WWF
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Foto: Helena GARCIA@AdobeStock.com

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Vor zwei Jahren fiel der Startschuss für das Naturschutz-Großprojekt Krautsand unter dem Motto „Gemeinsam die Vielfalt der Tideelbe schützen“. Die Planungsphase endet 2023. Dann steht die Umsetzung an. Dauer: rund zehn Jahre.

Auf der Elbinsel Krautsand zogen jetzt Projektverantwortliche und Akteure aus Politik und der Region im Rahmen einer Dialogveranstaltung eine erste Zwischenbilanz. Vertreter des Bundesamts für Naturschutz, der Niedersächsischen Ministerien für Landwirtschaft und für Umwelt, des WWF sowie der Stader Landrat Kai Seefried (CDU) diskutierten in einer Fragerunde Ziele, Herausforderungen und Bedeutung aus ihren unterschiedlichen Perspektiven. Auch Vertreter des regionalen Arbeitskreises Landwirtschaft und Naturschutz, des WWF Deutschlands und Bürgermeister Mike Eckhoff nahmen am Dialog teil.

Einzigartiger Naturraum

Ziele des Projektes: den einzigartigen Naturraum der Flusslandschaft zu beleben, Nebenarme als Lebensräume für Tiere und Pflanzen zu revitalisieren, ehemalige Priele wieder an das Tidegeschehen anzuschließen und das von Gräben durchzogene Grünland für typische Arten der Kulturlandschaft, wie etwa Wiesenvögel, aufzuwerten.

In der ersten Projektphase bis 2023 werden vor allem Grundlagen für das Naturschutz-Großprojekt im 2.800 Hektar umfassenden Planungsraum erarbeitet: Die naturkundlichen Bestandsaufnahmen sind abgeschlossen, ein wasserbauliches Vorplanungskonzept auf Basis eines hydromorphologischen Modells für Krautsand und Asselersand vorgelegt, zwei sozioökonomische Studien zu Perspektiven von Landwirtschaft und Tourismus erstellt und eine Beteiligung der örtlichen Interessengruppen organisiert. Ergebnisse: Im Vergleich zu anderen Agrarlandschaften findet sich auf Krautsand noch eine hohe Artenvielfalt, trotzdem gibt es viele ökologische Defizite. Die teils EU-rechtlich geschützten Gewässer sind so verschlickt und sauerstoffarm, dass sie ihre Funktion als Lebensraum für Fische, Amphibien und Insekten wie Libellen nur noch eingeschränkt erfüllen.

Wichtige Zusammenarbeit

Maßnahmen zum Erhalt und der Verbesserung der biologischen Vielfalt sind dringend notwendig. Der verantwortliche WWF sieht den Projektverlauf insgesamt gut auf Kurs: Die Ergebnisse seien eine solide Grundlage für die Erstellung des Pflege- und Entwicklungsplans, der bis Juni 2023 vorliegen soll. „So ein großflächiges Naturschutzprojekt ist nur mit dem Rückhalt und der Unterstützung der Menschen in der Region möglich. Der Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft kommt für ein tragfähiges Naturschutzkonzept besondere Bedeutung zu“, betonte Beatrice Claus, Projektleiterin Naturschutzgroßprojekt Krautsand, WWF Deutschland. Es sei klar, dass die Kosten für eine naturverträgliche Landwirtschaft nicht von einzelnen Landwirten geschultert werden können. „Darum suchen wir gemeinsam mit ihnen nach Lösungen.“

Staatssekretär Frank Doods, Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz, stellte heraus, dass das Naturschutzgroßprojekt Krautsand von herausragender Bedeutung sei. „Die besondere Herausforderung liegt darin, die Nutzung von Flächen an den Bedürfnissen der Natur und der Biodiversität auszurichten, ohne die Interessen der Landwirtschaft zu vernachlässigen.“ Der Schlüssel dazu liege in einem konstruktiven Dialog mit allen Betroffenen. Das passiere auf Krautsand. Landrat Kai Seefried fügte hinzu: „Die Einzigartigkeit der Natur- und Kulturlandschaft Krautsand ist unbestritten. Eine Zukunft, die Naturschutz, Landwirtschaft, Tourismus und Wasserwirtschaft berücksichtigt, kann es aber nur gemeinsam mit den hier lebenden und wirtschaftenden Menschen geben.“

Redakteur:

Dirk Ludewig aus Stade

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