Asendorfer fürchten um ihre Sicherheit

Kaputte Straßenlaternen bringen Asendorfer auf Zinne

Wahrhaft im Dunkeln tappen - zumindest spätabends und nachts - die Anwohner der Straßen Im Heidewinkel und Habichthorst im Asendorfer Ortsteil Heidewinkel, da die Straßenbeleuchtung in diesem Bereich seit langer Zeit defekt ist. "Es geht um drei seit über zwei Jahren völlig defekte Laternen und eine stark flackernde Lampe, die nicht nur nicht schön anzusehen sind, sondern auch die Sicherheit von uns Anwohnern gefährden, da beispielsweise Hindernisse auf den Wegen bei Dunkelheit für Fußgänger und Radfahrer kaum zu erkennen sind", macht Maik Zander beim Ortstermin mit dem WOCHENBLATT seinem Ärger Luft.

"Wir versuchen seit langer Zeit, bei der Gemeindeverwaltung eine Instandsetzung der Laternen zu erreichen. Bislang ist aber leider nichts passiert." Und Elke Stüven ergänzt: "Wenn in Asendorf selbst etwas defekt ist, handelt die Gemeinde sofort. Aber wir hier fühlen uns ignoriert."

Anwohner Torben Schwarz weist noch auf ein anderes Problem hin: "Die Oberflächenentwässerung auf den Straßen klappt nicht. Bei starkem Regen oder wenn jetzt der Schnee schmilzt, ist alles überflutet. Auch die Gehwege kann man dann nicht passieren."

Das sagt die Gemeindeverwaltung 

"Das Thema ist mir bekannt, aber es gestaltet sich komplizierter, als die meisten Anlieger sich das vorstellen können", erklärt Bürgermeister Rainer Mencke auf WOCHENBLATT-Nachfrage zur Entwässerungs- und Straßenlaternen-Problematik. Die Gemeinde habe für die Straße Habichthorst einen Ingenieurauftrag erteilt, um die Oberflächenentwässerung zu erneuern. Dazu habe es Aufschlussbohrungen gegeben und ein erstes Konzept, das im Rat diskutiert wurde. Das Planungsbüro fertige nun eine Ausschreibung, die den vorhandenen Gehweg auflösen wird, um dort eine Versickerungsmulde zu installieren und eine darunterliegende Rigole, nämlich ein Auffangbecken für Regenwasser.

"Die Straße wird dann zu einer Multifunktionsfläche umgestaltet, so wie es in vielen Neubaugebieten auch der Fall ist. Bei der Straße Habichthorst handelt es sich um eine kurze Anliegerstraße mit Wendehammer, dort gibt es keinen Durchgangsverkehr", so Rainer Mencke weiter. Weil diese Umbauarbeiten der Straße genau dort stattfänden, wo die Straßenbeleuchtung stehe, ist geplant, die Beleuchtung zu erneuern - sowohl mit einem neuen Erdkabel als auch mit den Lampen als LED-Leuchten. Ferner solle ein Leerrohr für eine mögliche Lichtwellenleitertrasse verlegt werden.

"Die Arbeiten sind bereits bei dem Planungsbüro angemahnt worden, dass die Ausschreibung endlich raus muss. Leider hat sich durch Corona im Planungsbüro ein zeitlicher Engpass im vergangenen Jahr ergeben", betont der Bürgermeister. Daher seien die Arbeiten bislang nicht ausgeführt worden und es im Winter wieder zur Überflutung der Fahrbahn gekommen. "Das ist nicht schön und ärgert mich auch."

Die Problematik mit der Oberflächenentwässerung und den notwendigen Änderungen sei schon älter. Man habe sie aber nicht vorher anpacken können, weil erst seit 2022 die Straßenausbaubeitragssatzung rechtmäßig in Asendorf abgeschafft worden sei. Mencke: "Als Bürgermeister wurde ich in einer ähnlichen Sache für die Erneuerung von sechs Lampenköpfen mit einem Kostenaufwand von rund 1.800 Euro durch die Kommunalaufsicht abgemahnt, weil dies aus der Sicht der damals noch existierenden Ausbaubeitragssatzung eine abrechnungsfähige Maßnahme war. Die Begründung der Kommunalaufsicht war, dass die Lampen die übliche Abschreibungszeit überschritten hätten und deshalb abgerechnet werden müssten. Damit diese Situation nicht in jeder Straße erneut eintritt, hat die Gemeinde Asendorf, wie auch in vielen anderen Gemeinden geschehen, die Straßenausbaubeitragssatzung abgeschafft. Hätten wir das nicht gemacht, so würde die heutige Maßnahme des Straßenausbaues im Habichthorst vollständig auf die Anleger abgerechnet. Denn es handelt sich nicht um einen Unterhaltungsaufwand, sondern um eine komplette Maßnahme. Die Kosten je Anlieger würden bei 5.000 bis 8.000 Euro liegen."

Zur Erneuerung der Straßenbeleuchtung im Heidewinkel habe er bereits ein Angebot eingeholt, das noch zu prüfen und zu vergleichen sei, um dort die Beleuchtung im weiteren Straßenverlauf ebenfalls auf LED umzustellen. Im ersten Abschnitt der Straße Im Heidewinkel sei dies bereits geschehen. "Daraus erklärt sich möglicherweise der Eindruck der Vernachlässigung, was sicherlich für den nicht Eingeweihten auch sich so darstellt. Eine Reparatur durchzuführen, obwohl kurz danach ohnehin eine Umbaumaßnahme geplant ist, ist finanziell nicht sinnvoll."