Post reagiert auf WOCHENBLATT-Bericht
Der Briefkasten vom Ackerrand: weiter einsam, dafür aber sauber

Soeben gereinigt: Der einsame Briefkasten von Harsefeld strahlt wieder in frischem Postgelb. Vorher wirkte er doch recht unansehnlich (kl. Bild). | Foto: jd
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Der gelbe Kasten neben dem Acker: In der Nähe von Harsefeld steht allein auf weiter Flur ein Briefkasten. Über den wahrscheinlich abgelegensten Briefkasten der Region berichtete das WOCHENBLATT vor einer Woche. Dabei ging es auch darum, dass der Briefkasten als solcher kaum noch zu erkennen war. Übersät mit grünen Flechten, wirkte der Kasten eher wie ein Tarnobjekt. Seit Dienstag ist es vorbei mit der Natur-Camouflage: Die Post ließ den Briefkasten reinigen.

Einsam an einem Acker bei Harsefeld: Der Briefkasten im Nirgendwo

Nacht acht Tagen kam der Putzdienst

Mit den Worten "Au weh, der Kasten ist keine Augenweide" reagierte eine Post-Sprecherin auf das Foto, das der WOCHENBLATT-Anfrage zum einsamen Briefkasten beigefügt war. Sie versprach, dass umgehend ein Reinigungsauftrag erteilt wird. Und tatsächlich war die Post in diesem Fall mal ausnahmsweise schnell: Gerade mal acht Tage später wurde der Briefkasten geputzt. Ein Anwohner hielt die Aktion aus einiger Entfernung mit seiner Handy-Kamera fest und schickte das Bild mit dem Kommentar: "Das ging flott: Reinigungstrupp ... bei der Arbeit."

Der Harsefelder Briefkasten wurde am Dienstag gereinigt  | Foto: privat
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Damit war die Zeit zwischen Presseanfrage und Säuberungsaktion gerade mal doppelt so lang wie die Laufzeit der Postkarte, die das WOCHENBLATT testweise eingeworfen hatte. Die Post benötigte für die Beförderung der Karte mit "Grüßen aus Harsefeld" auf einer Strecke, die per Luftlinie sechs Kilometer lang ist, vier Tage. Das entspricht einem Durchschnittstempo von etwas mehr als 60 Metern pro Stunde, war immerhin fünfmal schneller als eine Nacktschnecke.

In Daerstorf (Gemeinde Neu Wulmstorf) steht dieser Schmuddel-Briefkasten  | Foto: Corinna T.
  • In Daerstorf (Gemeinde Neu Wulmstorf) steht dieser Schmuddel-Briefkasten
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Verdreckte Briefkästen wie in Harsefeld scheinen kein Einzelfall zu sein, wie die Zuschrift von WOCHENBLATT-Leserin Corinna K. beweist. "Bei einer Überlandfahrt kann man etliche grün-gelbe Briefkästen finden", schreibt sie. "Der 'gelbe Riese' sollte seinen Reinigungsauftrag mal auf alle Briefkästen ausdehnen." Als Beweisfoto legt sie die Aufnahme eines Ekel-Briefkastens vor, der in Daerstorf (Gemeine Neu Wulmstorf) steht.

Ein Briefkästlein steht im Walde, ganz still und stumm... | Foto: Renate R.
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Manchmal putzen auch die Anwohner

Im Nachbardorf Ardestorf übernehmen es übrigens die Anwohner, die Briefkästen zu wienern. Dort hat Leserin Renate R. selbst zum Putzlappen gegriffen: "Bei uns im Dorf sah der Briefkasten ähnlich aus. Da habe ich ihn sauber gemacht." Und Leserin Stefanie B. aus Stellheide (Samtgemeinde Hollenstedt/Landkreis Harburg) schreibt: "Der weit und breit einzige Briefkasten wird im Wochenendgebiet liebevoll gesäubert." Er werde wie der Harsefelder Briefkasten offiziell werktags um 8 Uhr morgens geleert. Meistens erfolge die Leerung aber erst mittags. Laut der Leserin wird der Kasten montags "bestimmt nicht geleert. Da werden hier so gut wie nie Briefe zugestellt." Beobachtungen und "Testsendungen" würden dies bestätigen. Einen skurrilen Grund, warum ein Briefkasten nicht rechtzeitig geleert wurde und zwei wichtige Eilbriefe nicht fristgemäß ankamen, nannte die Post des Leserin Donata T.: Eine Leerung sei angeblich nicht möglich gewesen, da am Briefkasten "ein Rottweiler angebunden war".

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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